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Enerige & Management > Wärme - Iqony nutzt Grubenwasser zur Fernwärmeversorgung
Quelle: Fotolia / Detlef
WÄRME:
Iqony nutzt Grubenwasser zur Fernwärmeversorgung
Die Iqony Energies hat Ende Dezember 2024 eine innovative Kraft-Wärme-Kopplungsanlage in Betrieb genommen, die Abwärme aus Grubenwasser zur Beheizung nahe Saarbrücken nutzt.
 
Die Anlage steht auf dem Gelände der ehemaligen Grube Camphausen in der Nähe der Städte Quierschied und Sulzbach, nordwestlich von Saarbrücken. Sie war einst ein bedeutender Standort des Steinkohlenbergbaus in der Region.

Das Projekt beinhaltet drei Anlagenteile: Sie kombiniert eine konventionelle KWK-Anlage, eine erneuerbare Wärmequelle aus Grubenwasser und eine Wärmepumpe. Das Grubenwasser hat, wie das Saarbrücker Energieunternehmen Iqony Energies mitteilt, eine Temperatur von etwa 36 Grad Celsius. Durch die Wärmepumpe wird es für die Fernwärmeversorgung nutzbar gemacht. Zum Hintergrund: Seit der Stilllegung des Steinkohlebergbaus muss das Grubenwasser im Zuge der Ewigkeitsaufgaben aus der Grube an die Oberfläche gepumpt werden. Ohne die Verwendung durch die Anlage würde es ungenutzt in einen nahegelegenen Fluss eingeleitet. 

Das methanhaltige Grubengas wird, wie Iqony weiter mitteilt, als klimaneutral eingestuft, wodurch die gesamte Anlage bilanziell emissionsfrei arbeitet. Dietmar Bies, Projektleiter bei Iqony, betont die klimafreundliche Nutzung des Grubengases, da seine Verbrennung die klimaschädliche Wirkung erheblich verringert. Die gewonnene Wärme sorgt für einen entsprechend verminderten Einsatz konventioneller Energieträger, sodass mithilfe der iKWK-Anlage Camphausen jährlich rund 6.300 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart werden können.

„Wir sind sehr froh, dass wir mit unserem Grubenwasser die Wärmewende in Sulzbach unterstützen zu können“, sagte Joachim Löchte, RAG-Unternehmensbereichsleiter Nachhaltigkeit und Kommunikation. „Die geothermische Nutzung des Grubenwassers wird auch an allen anderen Grubenwasserstandorten der RAG überprüft“, so Löchte weiter.

Anke Langner, Sprecherin der Geschäftsführung von Iqony Energies, betonte bei der Inbetriebnahme im Beisein des saarländischen Wirtschaftsministers Jürgen Barke (SPD) und der Bürgermeister Michael Adam (CDU) und Lutz Maurer (parteilos), dass das Unternehmen damit seinem Ziel, bis 2040 vollständige Klimaneutralität zu erreichen, näherkomme.

Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) lobte das Projekt als Symbol für den erfolgreichen Strukturwandel in der Region. Er hob hervor, dass die Nutzung von Grubenwasser zur Fernwärmeversorgung ein bedeutender Schritt in der Transformation des Energiesystems im Saarland ist.
 

Davina Spohn
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