
Quelle: Katia Meyer-Tien
STROMNETZ:
Investoren steigen bei Tennet Deutschland ein
Milliarden-Spritze für Tennet Deutschland: Institutionelle Investoren aus den Niederlanden, Norwegen und Singapur erwerben 46 Prozent der Anteile an dem Übertragungsnetzbetreiber.
Die Spatzen haben es von den Dächern gepfiffen, jetzt ist das Geschäft offiziell. Die Niederlande beteiligen Investoren an
der deutschen Tochter des staatlichen Netzbetreibers. Wie Tennet Deutschland am 24. September mitteilte, erwerben der niederländische
Rentenfonds APG, der norwegische Staatsfonds Norges Bank Investment Management (NBIM) und der singapurische Staatsfonds (GIC)
46 Prozent der Unternehmensanteile. 54 Prozent bleiben beim niederländischen Staat.
Der Einstieg bringt dem Übertragungsnetzbetreiber insgesamt bis zu 9,5 Milliarden Euro frisches Kapital, heißt es. Das Geld werde „in Teilen beim ersten Abschluss und teilweise in den darauffolgenden Jahren eingebracht“, so Tennet Deutschland. Den Unternehmenswert im Zusammenhang mit dem Deal beziffert die Netzgesellschaft auf rund 40 Milliarden Euro auf cash- und schuldenfreier Basis. Die Kennzahl EV/RAB-Multiple – das Verhältnis zwischen Unternehmenswert und regulierter Vermögensbasis – gibt sie mit 1,09 an. Der „Pre-Money-Eigenkapitalwert“ betrage 10,4 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2025 .
„Diese Ankündigung markiert den Abschluss einer intensiven Phase, in der wir unsere niederländischen und deutschen Aktivitäten innerhalb der Gruppe getrennt, eine neue Finanzierungsstruktur für Tennet Netherlands umgesetzt und die Eigenkapitalfinanzierung für Tennet Germany gesichert haben“, kommentiert Manon van Beek, CEO der Tennet Holding. Mit dieser Finanzierungslösung bleibe Tennet in Europa ein Schlüsselakteur bei der Systemintegration, beim Anschluss von Offshore-Windenergie und bei Branchen-Innovationen.
Weitere Interessenten
Medien hatten Mitte September berichtet, dass Tennet Deutschland nicht an die Börse gehe, sondern stattdessen eine Kapitalerhöhung über institutionelle Investoren anstrebe. Von APG, NBIM und GIC war die Rede. Der Finanzinvestor Apollo, der mit RWE am deutschen Netzbetreiber Amprion indirekt beteiligt ist, soll laut Börsenzeitung ebenfalls Interesse gezeigt haben.
Auch Deutschland hat offenbar seine Fühler wieder ausgestreckt. „Der deutsche Staat hat sein Interesse an einer Minderheitsbeteiligung an Tennet Deutschland deutlich gemacht. Ich befürworte dies“, zitiert die Deutsche Presseagentur aus einem Brief des niederländischen Finanzministers Eelco Heinen an das Parlament in Den Haag. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums äußerte sich positiv zu dem Investoren-Deal und ließ gegenüber der Nachrichtenagentur durchblicken: „Wir prüfen weiterhin eine Minderheitsbeteiligung entsprechend der Vorgabe des Koalitionsvertrags.“
Neue Gespräche mit der KfW-Bank
Die niederländische Tennet Holding will nach eigener Aussage mit der KfW-Bank „zu gegebener Zeit Gespräche über eine mögliche Investition der KfW in Tennet Germany neben Tennet und den institutionellen Investoren“ aufnehmen. Nach mehr als einem Jahr.
Im Juni vergangenen Jahres hatten die Niederländer die Gespräche mit der KfW abgebrochen.„Die Verhandlungen zwischen der Tennet Holding und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland über einen vollständigen Verkauf von Tennet Deutschland sind heute ergebnislos beendet worden“, hieß es damals. Die deutsche Bundesregierung habe die Übernahme wegen der eigenen schwierigen Haushaltslage abgelehnt. Tennet kündigte darauf hin an, „strukturelle Finanzierungsalternativen“ für das Deutschlandgeschäft vorzubereiten.
Im April dieses Jahres machten die Niederländer einen Schnitt. Seither ist die Finanzierung des Übertragungsnetzgeschäfts in Deutschland abgetrennt. Um den Netzausbau selber voranbringen zu können, schloss Tennet Deutschland eine revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 12 Milliarden Euro mit BNP Paribas, Deutscher Bank, ING und Unicredit.
Der Einstieg bringt dem Übertragungsnetzbetreiber insgesamt bis zu 9,5 Milliarden Euro frisches Kapital, heißt es. Das Geld werde „in Teilen beim ersten Abschluss und teilweise in den darauffolgenden Jahren eingebracht“, so Tennet Deutschland. Den Unternehmenswert im Zusammenhang mit dem Deal beziffert die Netzgesellschaft auf rund 40 Milliarden Euro auf cash- und schuldenfreier Basis. Die Kennzahl EV/RAB-Multiple – das Verhältnis zwischen Unternehmenswert und regulierter Vermögensbasis – gibt sie mit 1,09 an. Der „Pre-Money-Eigenkapitalwert“ betrage 10,4 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2025 .
„Diese Ankündigung markiert den Abschluss einer intensiven Phase, in der wir unsere niederländischen und deutschen Aktivitäten innerhalb der Gruppe getrennt, eine neue Finanzierungsstruktur für Tennet Netherlands umgesetzt und die Eigenkapitalfinanzierung für Tennet Germany gesichert haben“, kommentiert Manon van Beek, CEO der Tennet Holding. Mit dieser Finanzierungslösung bleibe Tennet in Europa ein Schlüsselakteur bei der Systemintegration, beim Anschluss von Offshore-Windenergie und bei Branchen-Innovationen.
Weitere Interessenten
Medien hatten Mitte September berichtet, dass Tennet Deutschland nicht an die Börse gehe, sondern stattdessen eine Kapitalerhöhung über institutionelle Investoren anstrebe. Von APG, NBIM und GIC war die Rede. Der Finanzinvestor Apollo, der mit RWE am deutschen Netzbetreiber Amprion indirekt beteiligt ist, soll laut Börsenzeitung ebenfalls Interesse gezeigt haben.
Auch Deutschland hat offenbar seine Fühler wieder ausgestreckt. „Der deutsche Staat hat sein Interesse an einer Minderheitsbeteiligung an Tennet Deutschland deutlich gemacht. Ich befürworte dies“, zitiert die Deutsche Presseagentur aus einem Brief des niederländischen Finanzministers Eelco Heinen an das Parlament in Den Haag. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums äußerte sich positiv zu dem Investoren-Deal und ließ gegenüber der Nachrichtenagentur durchblicken: „Wir prüfen weiterhin eine Minderheitsbeteiligung entsprechend der Vorgabe des Koalitionsvertrags.“
Neue Gespräche mit der KfW-Bank
Die niederländische Tennet Holding will nach eigener Aussage mit der KfW-Bank „zu gegebener Zeit Gespräche über eine mögliche Investition der KfW in Tennet Germany neben Tennet und den institutionellen Investoren“ aufnehmen. Nach mehr als einem Jahr.
Im Juni vergangenen Jahres hatten die Niederländer die Gespräche mit der KfW abgebrochen.„Die Verhandlungen zwischen der Tennet Holding und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland über einen vollständigen Verkauf von Tennet Deutschland sind heute ergebnislos beendet worden“, hieß es damals. Die deutsche Bundesregierung habe die Übernahme wegen der eigenen schwierigen Haushaltslage abgelehnt. Tennet kündigte darauf hin an, „strukturelle Finanzierungsalternativen“ für das Deutschlandgeschäft vorzubereiten.
Im April dieses Jahres machten die Niederländer einen Schnitt. Seither ist die Finanzierung des Übertragungsnetzgeschäfts in Deutschland abgetrennt. Um den Netzausbau selber voranbringen zu können, schloss Tennet Deutschland eine revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 12 Milliarden Euro mit BNP Paribas, Deutscher Bank, ING und Unicredit.
Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 24.09.2025, 16:25 Uhr
Mittwoch, 24.09.2025, 16:25 Uhr
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