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Enerige & Management > Öl - Insolvente Rhein Petroleum GmbH vor ungewisser Zukunft
Quelle: Shutterstock / pan demin
ÖL:
Insolvente Rhein Petroleum GmbH vor ungewisser Zukunft
Ein kleines deutsches Erdöl-Unternehmen steht vor einer ungewissen Zukunft. Die Rhein Petroleum GmbH aus Heidelberg hat Insolvenz angemeldet, die Suche nach einem Käufer läuft.
 
Unter den Erdöl-Förderern in Deutschland ist Wintershall Dea aus Kassel das Schwergewicht, die Rhein Petroleum GmbH eher nicht. Das Heidelberger Unternehmen holte 2023 weniger als ein Tausendstel der Kasseler Menge schwarzen Goldes aus den Tiefen der Republik. Jetzt ist Rhein Petroleum zahlungsunfähig.

Anfang Juli meldete die von Peter Attel geführte Gesellschaft Insolvenz an. Seit dem 5. Juli ist der Heidelberger Anwalt Henrik Schmoll aus der Kanzlei Wellensiek zum vorläufigen Verwalter bestimmt. Seine Aufgabe sei es, so Schmoll gegenüber dieser Redaktion, den Betrieb weiterzuführen und gegebenenfalls einen Käufer zu finden. Dazu habe er einen strukturierten Investorenprozess gestartet.

Rhein Petroleum war 2023 die kleinste in Deutschland Erdöl fördernde Firma, was die betriebliche Förderleistung angeht. Damals standen 899 Tonnen Erdöl zu Buche, was 0,06 Prozent der Gesamtmenge entspricht. Die Nummer eins, Wintershall Dea, kam im selben Zeitraum auf mehr als 1 Million Tonnen und einen Marktanteil von fast zwei Dritteln.

Für Insolvenzverwalter Henrik Schmoll sind nach erster Einschätzung fehlende Einnahmen der Grund für die wirtschaftliche Schieflage bei Rhein Petroleum. Aus einem Feld in der Nähe von Darmstadt sprudele zwar Öl, aber offenbar nicht in der erhofften Menge, um damit getätigte Investitionen und laufende Kosten refinanzieren zu können.

Die Insolvenz hat auch Auswirkungen auf ein weiteres Projekt von Rhein Petroleum. In Weingarten bei Karlsruhe erfolgt keine weitere Exploration eines entdeckten Vorkommens. Dafür fehle aktuell schlicht das Geld, so Henrik Schmoll. Die Förderung in Darmstadt laufe dagegen weiter, die elf Mitarbeitenden des Unternehmens führten den Betrieb derzeit weiter.

Im anstehenden Herbst erhofft der Insolvenzverwalter sich Klarheit darüber, ob ein Mitbewerber oder Finanzinvestoren Interesse an einer Übernahme von Rhein Petroleum haben. Das Unternehmen entstand 2007 in Heidelberg. Die Geschäftszahlen für das Jahr 2023 lägen noch nicht vor, die Bilanz sei in Arbeit, so Henrik Schmoll.
 

Volker Stephan
© 2024 Energie & Management GmbH
Freitag, 16.08.2024, 17:16 Uhr

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