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Enerige & Management > Wasserstoff - Iberdrola baut Rotterdam als Wasserstoff-Drehkreuz auf
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
WASSERSTOFF:
Iberdrola baut Rotterdam als Wasserstoff-Drehkreuz auf
Der spanische Energiekonzern Iberdrola sieht den Hafen Rotterdam als zentralen Umschlagplatz für seine globale grüne Wasserstoff-Produktion. Zu den Zielländern gehört auch Deutschland.
 
Die Rotterdamer Hafenbehörde und der spanische Energiekonzern Iberdrola haben die Absicht erklärt, beim Aufbau einer Importkette für grünen Wasserstoff nach Nordwesteuropa zusammenzuarbeiten. Aus einer Mitteilung von Iberdrola vom 20. Dezember geht hervor, dass die Spanier auch das Potenzial für einen Elektrolyseur auf Ökostrom-Basis im Rotterdamer Industriegebiet ausloten.

Der von seinem Chef Jose Ignacio Sanchez Galan konsequent auf Energiewende ausgerichtete Konzern gehört bei Wasserstoff zu Europas Großen und strebt einen weltweiten Ausbau an. Im andalusischen Puertollano betreibt Iberdrola für die Düngemittelindustrie nach eigenen Angaben Europas größten Industrie-Elektrolyseur mit 20 MW grüner Wasserstoff-Leistung und in Barcelona eine 2,5-MW-Bustankstelle. Bis 2030 ist geplant, weltweit 3.000 MW Elektrolyseure mit einem jährlichen Ausstoß von 350.000 Tonnen grünen Wasserstoffs zu errichten.

Der Rotterdamer Hafen will bis 2030 insgesamt jährlich bis zu 4,6 Millionen Tonnen Wasserstoff für Nordwesteuropa importieren. Haupt-Zielländer sollen dabei Holland, Deutschland und Belgien sein. Derzeit werden im Hafen die Infrastruktur und Dienstleistungen für die Verteilung des Wasserstoffs aufgebaut.

Iberdrola ist dort ein Wasserstoff-Akteur unter vielen. Namentlich Shell, BP, Engie und Uniper planen ebenfalls in Rotterdam eine grüne oder blaue (erdgasbasierte) Wasserstoff-Produktion. Im September hatte Shell für 2025 im Industriegebiet Maasvlakte einen 200-MW-Elektrolyseur namens "Holland Hydrogen 1" (HH1) angekündigt (wir berichteten jeweils).

In Deutschland betreibt Iberdrola in der Ostsee den Windpark "Wikinger" und baut und vermarktet die Windparks "Baltic Eagle" sowie "Windanker". Industriellen und gewerblichen Kunden bieten die Spanier Photovoltaik-Anlagen auf ihrem Firmenareal ab 300 kW, anlagenbezogene Ökostrom-Lieferverträge (PPA) und klassische Stromlieferungen.
 

Georg Eble
Redakteur
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Dienstag, 20.12.2022, 16:11 Uhr

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