
Die Stadtwerke im südhessischen Dreieich haben mit ihrer Pachtkampagne für Photovoltaik(PV)-Anlagen nach Angaben vom 22. November 80 private und gewerbliche Hauseigentümer gewonnen - Tendenz monatlich steigend.
Mit dem Sonnenstrom vom eigenen Hausdach decken die Haushalte und Gewerbebetriebe demnach bis zu 40 Prozent ihres Eigenbedarfs, mit Batteriespeicher noch mehr. Den Rest beziehen sie zu vergünstigten Konditionen von den Stadtwerken.
Der Versorger der 42.000-Einwohner-Stadt zog eine positive Fünf-Jahres-Bilanz seines Pilotprojekts "Solarpur": Bis Ende 2020
sei so eine Gesamtleistung von 588 kW zusammengekommen. Die PV-Anlagen hätten 1,2 Millionen Kilowattstunden Ökostrom erzeugt und im Vergleich zum deutschen Strommix 801 Tonnen CO2 eingespart worden.
Die PV-Pachtmodelle in Deutschland unterscheiden sich voneinander allein schon bei der Frage, wer Pächter ist und wer Pächter.
In den einen Modellen pachten Energieversorger Dachflächen, um dort PV-Anlagen für ihre eigenen Zwecke und eventuell für Mieterstrom
zu betreiben. Die Stadtwerke Dreieich wiederum verpachten Solarmodule auf 20 Jahre an Eigner von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie an kleinere Gewerbebetriebe, planen, installieren und betreiben sie.
Die Hausbesitzer wiederum sparen die Einmalinvestition und verbrauchen den auf ihren Dächern erzeugten Strom, der Rest wird
ins Netz eingespeist. Reicht der Eigenstrom nicht aus, bekommen die Pächter vom Stadtwerk Residualstrom zu Sonderkonditionen.
Produktmanager Daniel Ernst: „Wir stellen fest, dass die Pächter sich viel intensiver mit Energie befassen als vor ihrer Entscheidung
und inzwischen bereits etliche ihr Verbraucherverhalten geändert haben. Sie gehen viel bewusster und damit auch sparsamer
mit Strom um. Er ist für sie wertvoller geworden.“

Dienstag, 23.11.2021, 09:02 Uhr