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Enerige & Management > Vertrieb - Heizungsspezialist wird Stromanbieter
Quelle: Pixabay / justynafaliszek
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Heizungsspezialist wird Stromanbieter
Der Energiemanagement-Dienstleister Tado bringt einen dynamischen, börsenpreisgekoppelten Stromtarif an den Markt.
 
Das neue Produkt heißt „Hourly“ und wendet sich an Haushaltskunden – sicherlich auch an solche, für die Englisch noch eine Fremdsprache ist. Tado bewirbt den Tarif als dynamisch und stundengenau in der Abrechnung. Die Kopplung an die stündliche Preisentwicklung an der Strombörse Epex Spot soll den Kunden bis zu 35 Prozent Stromkostenersparnis pro Jahr bringen, sofern sie ihren Verbrauch in Zeiträume mit niedrigen Börsenpreisen verlagern können.

Tado weist in einer Mitteilung darauf hin, dass „in einem typischen Jahr“ mehrere hundert Stunden gibt, in denen auch negative Preise auftreten können, so dass das Laden eines E-Autos oder der Betrieb einer Wärmepumpe sogar dem Kunden vergütet wird.

Tado setzt den neuen Tarif mit seiner Tochtergesellschaft „aWATTar“ um. Das Unternehmen hatte bereits 2019, damals noch nicht als Teil von Tado, einen dynamischen, an den Börsenpreis gekoppelten Tarif auf den Markt gebracht. Partner bei der Umsetzung und beim Vertrieb war damals der Metering-Dienstleister Discovergy.
 Für den aktuellen Tarif kaufe Awattar den Strom stundengenau an der Börse ein., heißt es weiter. Die Preise plus Netzentgelte und Abgaben werden dann direkt an die Kunden weitergegeben, so der Anbieter. Welche Stunden am Folgetag besonders günstig sind, können die Kunden auf einer Internetseite von Tado ab 14 Uhr des jeweiligen Tages sehen. Die Rechnung werde monatlich erstellt.
 Seit dem 7. Mai dieses Jahres ist der Tarif buchbar. Voraussetzung ist ein intelligentes Messsystem. Dies könne beim lokalen Netzbetreiber oder den Stadtwerken angefragt werden, heißt es in der Mitteilung. Bis zum Tausch des Zählers gelte zunächst ein Preis, der monatlich angepasst wird. Dabei handelt es sich um einen Tarif, der sich nach dem durchschnittlichen Spotpreis richtet und einen fixen Grundpreis hat.

Das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende, das im Mai 2023 verabschiedet wurde, sieht neben den verbrauchsbezogenen Pflichteinbaufällen auch einen optionalen Einbau von intelligenten Messsystemen vor. Demnach können Kunden nach einem Antrag beim grundzuständigen Messstellenbetreiber innerhalb von vier Monaten den Einbau eines intelligenten Messsystems verlangen.

Tado war 2011 ursprünglich mit smarten Thermostaten als Spezialist für Wärme- und Energiemanagement an den Markt gegangen und hat 2022 das Wiener Energieunternehmen Awattar übernommen. Zu den Kapitalgebern von Tado gehören unter anderem die Venture-Capital-Gesellschaften Swisscanto, Bayern Kapital und Kiko Ventures sowie der Immobiliendienstleister Noventic.
 
 

Fritz Wilhelm
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Freitag, 10.05.2024, 17:29 Uhr

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