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Enerige & Management > Niedersachsen - Harbour Energy startet Gasbohrung in Niedersachsen
Quelle: Fotolia / fotolium
NIEDERSACHSEN:
Harbour Energy startet Gasbohrung in Niedersachsen
Mit „Weißenmoor Z3“ hat Harbour Energy eine neue Gasbohrung in Niedersachsen gestartet. Das Projekt soll Erdgas direkt ins regionale Netz einspeisen.
 
Harbour Energy hat die neue Gasbohrung mit Namen „Weißenmoor Z3“ im niedersächsischen Kirchlinteln, rund 70 Kilometer nordwestlich von Hannover (Niedersachsen), in Betrieb genommen. Nach Angaben des Erdöl- und Erdgasförderers mit Hauptsitz in London verdoppelt sich durch die zusätzliche Bohrung die Erdgasförderung im gleichnamigen Feld. Die gewonnenen Gasmengen reichen laut Harbour Energy aus, um rechnerisch rund 35.000 Haushalte in der Region mit Energie zu versorgen. Über bestehende Leitungen wird das Gas direkt in das regionale Netz eingespeist.

Weißenmoor Z3 ergänzt, wie es weiter heißt, zwei bereits aktive Förderstellen und nutzt vorhandene Infrastruktur. Ein zentrales Element ist eine neue Gastrocknungsanlage auf dem Förderplatz, die das Gas für die Netzeinspeisung aufbereitet. Nach Unternehmensangaben wird das Erdgas aus rund 4.700 Metern Tiefe gefördert. Das Bohrloch sei mit mehreren ineinander liegenden Stahlrohren ausgekleidet und zementiert, um die Dichtigkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Zudem verfüge der Förderplatz über moderne Sensorik und eine flüssigkeitsdichte Versiegelung.

Erdgasförderung als regionale Brückenlösung

Harbour Energy mit Deutschlandzentrale in Hamburg gehört zu den drei größten Öl- und Gasförderern im Land. Das Unternehmen betreibt unter anderem das Erdölfeld Mittelplate vor Schleswig-Holstein, Förderstandorte in Niedersachsen und ein Technologiezentrum in Barnstorf. Die neue Bohrung in Kirchlinteln versteht Harbour Energy als Beitrag zur regionalen Versorgungssicherheit. Nach Aussage von Claudia Kromberg, Geschäftsführerin der deutschen Tochtergesellschaft, ermögliche die Nutzung lokaler Ressourcen eine effizientere und emissionsärmere Förderung im Vergleich zu Importen. Weder energieintensive Verflüssigung noch lange Transportwege seien notwendig.

Neben dem technischen Ausbau legte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge auch Wert auf frühe Einbindung der Bevölkerung. Bereits 2023 habe man vor Beginn der Bohrarbeiten Gespräche mit den Anwohnern gesucht. Infoabende, Führungen und individuelle Treffen hätten das Vorhaben über die Bauphase begleitet.

Mit Blick auf die Rolle von Erdgas in der Energiewende verweist das Unternehmen auf dessen flexible Einsatzmöglichkeiten – sowohl als Brennstoff als auch als chemischer Rohstoff. Zudem sieht Harbour Energy in Erdgas eine Brücke zur künftigen Wasserstoffwirtschaft.
 

Davina Spohn
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