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Enerige & Management > Wärme - Handwerksverbände warnen vor Rollback
Quelle: BWP
WÄRME:
Handwerksverbände warnen vor Rollback
ZVEI und ZVEH haben für die nächste Bundesregierung ein Positionspapier für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors vorgelegt.
 
Zwei Handwerksverbände bauen vor. Obwohl die Bundestagswahl erst am 23. Februar stattfindet, haben der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) und der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) ein Positionspapier für die neue Regierung vorbereitet. Umfassend beschreiben sie darin, was erforderlich ist, damit die Dekarbonisierung des Gebäudesektors ein Erfolg wird.

„Die Diskussion um eine mögliche Rücknahme des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) verunsichert Eigentümer, Investoren und Hersteller und hält diese davon ab, in Zukunftstechnologien wie klimafreundliche Heizlösungen zu investieren“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Dadurch drohe die dringend nötige Elektrifizierung und Digitalisierung des Gebäudesektors ins Stocken zu geraten – mit Folgen für die Klimaziele.

In dem Positionspapier fordern beide Verbände von der künftigen Bundesregierung, die Gebäudewende durch „verlässliche und transparente Rahmenbedingungen zu beschleunigen und so Planungssicherheit für alle Betroffenen zu schaffen.“

Grundsätzlich sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Dekarbonisierung des Gebäudesektors gegeben. Mit der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) wurde 2024 der Grundstein für einen klimaneutralen Gebäudesektor bis 2050 gelegt. Ihre Umsetzung erfordert in Deutschland eine zeitnahe Novellierung des GEG.

Ein zentraler Aspekt ist aus Sicht der Verbände der schrittweise Ausstieg aus fossilen Energieträgern, wie es im GEG vorgesehen ist. Um den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen zu forcieren, plädieren ZVEH und ZVEI für eine konsequente Verankerung des CO2-Preises als Klimapolitik-Instrument im Gebäudesektor.

Ein weiterer Hebel für mehr Klimaschutz im Gebäudesektor ist laut den Elektro-Verbänden eine Senkung der Strompreise. Sie schreiben: „Deutschland hat innerhalb der EU die höchsten Verbraucherstrompreise. Wenn strombasierte Technologien Akzeptanz finden und mehr Menschen in diese klimafreundlichen Lösungen investieren sollen, müssen wir auch über niedrigere Strompreise sprechen. Sie sind die Grundlage für eine erfolgreiche Elektrifizierung.“

Hier die wichtigsten Punkte der beiden Verbände kurz und knapp zusammengefasst:
  • CO2-Preis als wesentliches Instrument der Klimapolitik im Gebäudebereich
  • Gebäudeenergiegesetz (GEG) als verlässlichen Rahmen für die Energiewende im Gebäudesektor beibehalten
  • Treibhausgasemissionen als Anforderungssystematik im Gebäudeenergiegesetz priorisieren
  • Umsetzung der Europäischen Gebäuderichtlinie (EPBD) priorisieren
  • Gebäude bei Neubau und Sanierung mit Elektrifizierung und Digitalisierung energiewendetüchtig machen
  • Konsequenten Smart Meter Rollout sicherstellen
  • Flexible Stromtarife schaffen Anreize für einen effizienten Stromverbrauch
  • PV-Einspeisung markt- und netzdienlicher machen
  • Flexibilität von Batteriespeichern und E-Autos für das Energiesystem nutzen
  • Hemmnisse für bidirektionales Laden abbauen
ZVEH und ZVEI fordern, Gebäude in der nächsten Legislaturperiode als zentrale Säule der Energiewende zu verstehen. „Der Zielkonflikt zwischen bezahlbarem Bauen und Wohnen und Klimaneutralität lässt sich nur mithilfe von Elektrifizierung und Digitalisierung lösen“, heißt es. 

Dekarbonisierung im Gebäudesektor vorantreiben: Positionspapier mit Forderungen von ZVEH und ZVEI “ steht auf den Verbandsseiten zum Download bereit.
 

Stefan Sagmeister
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Donnerstag, 20.02.2025, 16:09 Uhr

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