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Enerige & Management > Bilanz - Hamburgs Netzbetreiber verdient ausgezeichnet
Die Geschäftsführung mit Senatorin Katharina Fegebank (Grüne, Mitte). Quelle: Energienetz Hamburg
BILANZ:
Hamburgs Netzbetreiber verdient ausgezeichnet
Der kommunale Verteilnetzbetreiber kann aus den Einnahmen seines Strom- und Gasnetzes im Jahr 2024 mehr als 100 Millionen Euro an die Hansestadt Hamburg überweisen.
 
Die Hamburger Energienetze GmbH legte zum ersten Mal seit der Fusion im vergangenen Jahr ihre Bilanzzahlen vor. Das Ergebnis: Das Unternehmen überweist „108,9 Millionen Euro an die Freie und Hansestadt Hamburg“, heißt es im Geschäftsbericht. Im Jahr zuvor waren es noch 15,2 Millionen Euro mehr. Trotz allem kommt das Unternehmen auf eine Umsatzrendite von mehr als 8 Prozent.

2024 setzte Hamburger Energienetze 1,33 Milliarden Euro um. Der Anstieg um knapp 80 Millionen Euro ist laut Geschäftsbericht „bedingt durch höhere Netznutzungserlöse Strom aufgrund gestiegener Durchleitungsmengen und infolge einer höheren genehmigten Erlösobergrenze“. Und doch will der Verteilnetzbetreiber die Netzentgelte anheben.

Wie die Deutsche Presseagentur meldet, rechnet der städtische Netzbetreiber mit steigenden Netzentgelten für Strom. Das sagten Gabriele Eggers und Peter Wolffram aus der Geschäftsführung des Unternehmens. Eggers begründete die Entwicklung mit gestiegenen Investitionen in Hamburg sowie mit vorgelagerten Kosten. „Die Energiewende kostet Geld“, sagte Eggers laut Agentur.

Das neue Unternehmen mit rund 2.300 Beschäftigten ist nicht nur Netzbetreiber, sondern auch grundzuständiger Messstellenbetreiber für Strom und Gas. Es versorgt 1,4 Millionen Netzkunden jährlich mit 10,1 Milliarden kWh Strom sowie 14,9 Milliarden kWh Gas. Entstanden ist es aus dem Zusammenschluss der Stromnetz Hamburg GmbH und Gasnetz Hamburg GmbH, die nacheinander kommunalisiert wurden.

Für das laufende Jahr 2025 plant die Hamburger Energienetze laut Geschäftsbericht umfangreiche Investitionen. 440 Millionen Euro sollen in Instandhaltung und Ausbau der Strominfrastruktur fließen. Hintergrund ist der steigende Bedarf durch Wärmepumpen, Elektromobilität und in der Industrie.
  Hamburg baut am H2-Netz

Ein zentraler Baustein der Infrastrukturplanung ist zudem das Wasserstoff-Industrie-Netz. Dieses soll der energieintensiven Industrie an der Elbe die Dekarbonisierung ermöglichen. Aktuell sind bereits 15 Kilometer Wasserstoffleitungen im Bau, heißt es vonseiten des Unternehmens. Die ersten 40 Kilometer sollen planmäßig 2027 in Betrieb gehen, bis 2031 ist eine Erweiterung auf insgesamt 60 Kilometer vorgesehen.

„Besonders energieintensive Betriebe werden auf Wasserstoff setzen, und die Leistungsfähigkeit der Strominfrastruktur wird wachsen“, so Karin Pfäffle, Sprecherin der Geschäftsführung. Sie verweist auf die Rolle ihres Unternehmens beim Umbau der Energieversorgung: Wo der Umstieg auf Wärmepumpen und Elektromobilität geplant sei, müsse das Stromnetz entsprechend mitwachsen. Auch die Industrie benötige zeitgerecht eine leistungsfähige Infrastruktur, um den Wechsel von Erdgas auf Wasserstoff zu vollziehen.
 

Stefan Sagmeister
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