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Enerige & Management > Wärme - Hamburger Energiewerke ändern Kohleausstiegskonzept
Quelle: Fotolia / ufotopixl10
WÄRME:
Hamburger Energiewerke ändern Kohleausstiegskonzept
Die geplante Großwärmepumpe am Standort Tiefstack in Hamburg wird größer, dafür fällt im Kohleausstiegskonzept der Hamburger Energiewerke die Biomasse wieder raus. 
 
Für den Standort Tiefstack haben die Hamburger Energiewerke (HEnW) ihr Konzept für den Kohleausstieg beziehungsweise für die Umrüstung des Standortes hin zu erneuerbaren Wärmequellen in Hamburg verändert, teilte der Versorger am 20. Dezember mit. Die Nutzung von Biomasse wurde aus dem Konzept gestrichen. 

Biomasse als Energieträger werde zunehmend kritisch gesehen, insbesondere im Hinblick auf seine Einstufung als CO2-neutraler Energielieferant und die nachhaltige Verfügbarkeit. „Da ist es nur folgerichtig, dass wir bei der Planung für die Umrüstung des Kohlekraftwerks Tiefstack auf den Einsatz von Biomasse gänzlich verzichten“, erklärte Jens Kerstan, Hamburgs Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. Die Entscheidung sei vor allem aufgrund der unklaren zukünftigen regulatorischen Rahmenbedingungen und der noch nicht feststehenden Nationalen Biomassestrategie (NABIS) getroffen worden.

Großwärmepumpe mit einer höheren Leistung in Planung 

Statt Biomasse wird die Flusswasser-Wärmepumpe in der Billwerder Bucht mit 60 MW Leistung doppelt so groß geplant wie bisher im Konzept vorgesehen. Neben der höheren Wärmepumpenleistung verzichtet der Versorger am Standort Tiefstack auf die geplante bivalente Feuerung mit wahlweise Biomasse oder Erdgas. Es soll auf eine reine Erdgasfeuerung umgestellt werden. Die Hamburger Energiewerke könnten so zudem die Investitionen in die Wärmewende um rund 200 Millionen Euro reduzieren. 

„Großwärmepumpen spielen im Wärmekonzept der Hamburger Energiewerke zusätzlich zu den Abwärmepotenzialen der Industrie die entscheidende Rolle“, sagte Kirsten Fust, Technische Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke. „Neben einer weiteren Wärmepumpe im Ersatzkonzept Tiefstack wollen wir die Technologie auch in Kombination mit Geothermie und Klärwerksprozessen einsetzen, um die jeweilige Wärme effizient zu nutzen.“

Die Hamburger Wärmeerzeugung soll sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern. So soll das Heizkraftwerk Wedel durch den Energiepark Hafen und die Abwärme des „Zentrums für Ressourcen und Energie“ (ZRE) abgelöst werden. Ab 2027 soll der Stahlhersteller Arcelor Mittal Wärme für den Hamburger Energiepark Hafen liefern. Neben der Abwärme von Arcelor Mittal sind weitere Wärmequellen die Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm, das Klärwerk Dradenau und das Zentrum für Ressourcen und Energie. Gemeinsam sollen diese Anlagen das bestehende Steinkohlekraftwerk Wedel ersetzen. Der Energiepark Tiefstack soll bis spätestens 2030 das letzte verbliebene Kohlekraftwerk Tiefstack ablösen (wir berichteten).
 

Heidi Roider
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