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Enerige & Management > Wasserstoff - H2-Trainingsstrecke für die Handwerker von morgen
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
WASSERSTOFF:
H2-Trainingsstrecke für die Handwerker von morgen
In einem Schulungszentrum will der Fernleitungsnetzbetreiber OGE ab Mitte 2024 Handwerker und Ingenieure im praktischen Umgang mit Wasserstoff schulen. Jetzt erfolgte der Spatenstich.
 
Das Schulungszentrum entsteht in Werne bei Essen. Betrieben von Deutschlands größtem Ferngasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) sollen dort Handwerker und Ingenieure geschult werden für den Betrieb und die Wartung von Ferngasleitungen, die Wasserstoff anstelle von Erdgas transportieren. Spatenstich war am 7. August.

"Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für die Energiewende und für die Transformation zur Klimaneutralität", sagte Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen vor Ort. "Dafür brauchen wir die beste Infrastruktur und exzellent ausgebildete Fachkräfte ". In Werne solle, so der CDU-Politiker weiter, ein modernes Trainingslager entstehen, an dem die Fachkräfte von morgen für das Wasserstoffnetz der Zukunft ausgebildet werden.

Herzstück des Schulungszentrums ist eine geschlossene Ringleitung, in der Wasserstoff mit einem Druck von 40 bar strömt. Daran sollen die Techniker üben, wie sich etwa daran angeschlossene Dichtungen und Armaturen austauschen oder Rohrstücke inspizieren lassen. 

OGE investiert nach eigenen Angaben rund 10 Millionen Euro in die H2-Trainingsstrecke. Wie Thomas Hüwener, Mitglied der OGE-Geschäftsführung erklärt, sollen in der Bildungsstätte nicht nur eigene Mitarbeiter geschult werden. Künftig sollen auch Beschäftigte anderer Unternehmen das Schulungsprogramm absolvieren können.
 
Beim Spatenstich an der H2-Trainingsstrecke (von links): Lothar Christ (Bürgermeister Stadt Werne, parteilos), Jörg Bergmann (OGE), Raphael Heuser (OGE), Carolin Kleinert (OGE), Thomas Hüwener (OGE), und Hendrik Wüst (Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, CDU)
Quelle: OGE

Mitte Juli hatten die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) den aktuellen Planungsstand vorgelegt, wie ein zukünftiges Wasserstoff-Kernnetz aussehen könnte (wir berichteten). Demnach umfasst das Netz Leitungen mit einer Gesamtlänge von 11.200 Kilometern. Es werde lange Verbindungen vom Norden in den Süden Deutschlands sowie von Osten nach Westen geben, sagte Barbara Fischer, Geschäftsführerin FNB Gas. Wichtig sei es vor allem, große Industriestandorte anzubinden, die ohne Wasserstoff nicht klimafreundlich betrieben werden können, bei denen also etwa eine Elektrifizierung kaum möglich ist. Dazu gehören die Stahl- und die Chemiebranche. Bis 2032 soll, so das Ziel, das Netz fertiggestellt sein.

Im Mai hatte die Bundesregierung den Entwurf für eine Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) auf den Weg gebracht, die die regulatorischen, kartellrechtlichen und netzplanerischen Grundlagen für die Entwicklung eines ausbaufähigen Wasserstoff-Kernnetzes legt. Der Gesetzesentwurf befindet sich derzeit im parlamentarischen Verfahren, das vermutlich bis zum Herbst abgeschlossen sein wird.
 

Davina Spohn
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Dienstag, 08.08.2023, 12:31 Uhr

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