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Enerige & Management > Wärme - Gute Digitalisierungsquote bei der Wärme
Quelle: Fotolia / Ralf Kalytta
WÄRME:
Gute Digitalisierungsquote bei der Wärme
Das überrascht dann doch: Mehr als 77 Prozent der Wärmezähler in Deutschland sind digitalisiert. Führend ist Sachsen, Schlusslicht Baden-Württemberg.
 
Anders als in den meisten anderen Bereichen der Digitalisierung gehört Deutschland bei der digitalen Erfassung des Wärmeverbrauchs zu den führenden Ländern Europas. Diese Quote ergibt sich aus einem Digitalisierungsatlas, den der Immobiliendienstleister „ista“ jetzt vorgestellt hat. In einer Deutschlandkarte wird gezeigt, zu welchen Anteilen der Wärmeverbrauch bereits digital und fernauslesbar erfasst wird. So können Bundesländer, aber auch einzelne Regionen und Städte direkt miteinander verglichen werden.

Die im Atlas festgestellte Digitalisierungsqoute von 77 Prozent ist bemerkenswert, vor allem im Vergleich mit den Werten bei den digitalen Stromzählern: Lediglich 5 Prozent der deutschen Haushalte verfügen aktuell über smarte Zähler und eine digitale Anbindung über ein Gateway. Bei der Digitalisierung im Strombereich gehört Deutschland damit zu den Schlusslichtern Europas.

„Wir bei Ista arbeiten seit Jahren intensiv an der Digitalisierung der Wärmeverbrauchsmessung und installieren deutschlandweit pro Monat etwa 150.000 neue digitale Messgeräte“, erklärte CEO Hagen Lessing. Er kündigte an, diese hohe Ausbaugeschwindigkeit beibehalten zu wollen: Man bereite sich intensiv darauf vor, die noch verbleibenden 2 Millionen vom Unternehmen betreuten Wohnungen bis Ende 2026 vollständig zu digitalisieren.

Voraussetzung dafür, so Lessing, sei allerdings, dass Vermieterinnen und Vermieter den Service auch rechtzeitig beauftragen und fernauslesbare Messgeräte in ihren Gebäuden installieren lassen.

Schlusslicht Baden-Württemberg

Sobald digitale und fernauslesbare Messgeräte im Einsatz sind, haben Mieter nach Angaben von Ista einen Anspruch darauf, monatlich aktuell über den eigenen Verbrauch informiert zu werden. Von den Haushalten, die bereits über digitale, fernauslesbare Technik verfügen, erhält allerdings nur etwa die Hälfte (44 Prozent) Informationen über den monatlichen Wärmeverbrauch − meist per App oder E-Mail. 56 Prozent sind zwar mit digitaler Infrastruktur ausgestattet, die vorgeschriebene monatliche Verbrauchsinfo erhalten die Mieter allerdings noch nicht.

Bei der digitalen Wärmeverbrauchserfassung liegt innerhalb Deutschlands Sachsen mit einer Quote von 87 Prozent an der Spitze, gefolgt von Hamburg (84 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (83 Prozent). Auf den letzten drei Plätzen finden sich Bremen (71 Prozent) und das Saarland (71 Prozent), Schlusslicht ist Baden-Württemberg (70 Prozent).

Während in Sachsen immerhin bereits 60 Prozent aller Mieter monatliche Übersichten bekommen, sind es im Saarland nur 15 Prozent.

Im Zusammenhang mit den aktuell hohen Heizkosten und Spar-Appellen erklärte Lessing: „Wir brauchen keinen erhobenen Zeigefinger, sondern vor allem bestens informierte Mieterinnen und Mieter, die anhand aktueller Verbrauchsdaten selbstbestimmt und bewusst heizen und so ihre Kosten selbst im Griff behalten können.“ Das deckt sich auch mit den Wünschen in der Bevölkerung: Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „YouGov“ wünschen sich 63 Prozent der Befragten monatliche Transparenz beim Wärmeverbrauch, um im bewussten Umgang mit Energie unterstützt zu werden. 

Der Digitalisierungsatlas  kann auf der Online-Seite von Ista abgerufen werden.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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