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Enerige & Management > Wasserstoff - Grüner Wasserstoff soll 2030 auch aus Saudi-Arabien kommen
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
WASSERSTOFF:
Grüner Wasserstoff soll 2030 auch aus Saudi-Arabien kommen
Der künftige H2-Bedarf in Europa und Deutschland soll zum Teil mit Lieferungen aus Saudi-Arabien gedeckt werden. Sefe hat sich darauf mit dem saudischen Unternehmen ACWA Power geeinigt.
 
Jährlich sollen rund 200.000 Tonnen grüner Wasserstoff ab 2030 aus Saudi-Arabien kommen. Das bundeseigene Energieunternehmen Securing Energy for Europe GmbH (Sefe) hat hierzu mit dem saudischen Unternehmen ACWA Power eine Absichtserklärung unterzeichnet. Zum Vergleich: Die von Thyssenkrupp Steel in Duisburg geplante Direktreduktionsanlage zur kohlenstoffärmeren Stahlherstellung soll dereinst 143.000 Tonnen Wasserstoff im Jahr benötigen. 

In einem klimaneutralen Wirtschaftssystem soll Wasserstoff neben klimaneutral erzeugtem Strom die Hauptrolle spielen. CO2-neutral erzeugt soll das Gas etwa in neuen Gaskraftwerken Strom erzeugen, wenn nicht genug Wind- und Sonnenstrom da ist. In Hochöfen zur Stahlherstellung soll Wasserstoff anstelle von Koks zum Einsatz kommen und so riesige Mengen Kohlendioxid vermeiden. 

Sefe will in Produktionsanlagen mit investieren 

ACWA Power werde als führender Entwickler, Investor und Betreiber von Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff und grünen Ammoniak fungieren, teilte die Sefe (vormals Gazprom Germania) mit. Sefe werde als Mitinvestor und Hauptabnehmer die Position als einer der größten Energiehändler Europas nutzen, um grünen Wasserstoff an deutsche und europäische Kunden zu vermarkten. Die Absichtserklärung wurde in Anwesenheit von Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) und dem saudischen Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman unterzeichnet. 

Sefe hat schon andere Vereinbarungen über Wasserstoff-Importe geschlossen. So hatte das Unternehmen im November 2024 eine Kooperation mit dem brasilianischen Energieerzeuger Elektrobras bekanntgegeben. Auch dort wurde die Lieferung von 200.000 Tonnen von 2030 an vereinbart, allerdings ohne Angabe, über welchen Zeitraum sich die Lieferung erstrecken soll. 

Im Dezember 2023 hatten Sefe und das norwegische Unternehmen Equinor eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach Sefe zwischen 2029 und 2060 ein langfristiger Abnehmer Equinors von CO2-armem Wasserstoff werden soll. Ziel sind Lieferungen von jährlich 5 Milliarden kWh am Anfang, die erhöht werden und zwischen 2050 und 2060 bei bis zu 40 Milliarden kWh im Jahr liegen sollen. Die Importstrategie der Bundesregierung rechnet 2045 mit einem Bedarf von 360 bis 500 Milliarden kWh Wasserstoff sowie 200 Milliarden kWh Wasserstoffverbindungen jährlich. 
 

dpa
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Montag, 03.02.2025, 16:29 Uhr

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