Quelle: Shutterstock / Scharfsinn
WASSERSTOFF:
Grüner Wasserstoff für Neste-Raffinerie in Rotterdam
In Rotterdam ist laut Sunfire der weltweit größte Hochtemperatur-Elektrolyseur in Betrieb gegangen. Das Projekt zeigt, wie sich Wasserstoff in Raffinerieprozesse integrieren lässt.
Mit dem Start des „MultiPLHY“-Projekts nimmt die industrielle Nutzung von grünem Wasserstoff in Europa weiter Fahrt auf. In
der Raffinerie des finnischen Energiekonzerns Neste wurde ein Hochtemperatur-Elektrolyseur von Sunfire in Betrieb genommen.
Nach Angaben des Dresdner Unternehmens handelt es sich um den derzeit größten SOEC-Elektrolyseur (Solid Oxide Electrolysis
Cell) in einer industriellen Umgebung. Die Anlage mit einer Leistung von 2,6 MW steht im Zentrum des von Neste, Sunfire, dem französischen Forschungsinstitut CEA und dem Energiekonzern Engie getragenen
Projekts.
Der Name „MultiPLHY“ steht für „Multi-megawatt high-temperature electrolyzer to generate green hydrogen for the production of high-quality biofuels“. Projektziel ist es, fossilen Wasserstoff in Raffinerien durch klimafreundlich erzeugten Wasserstoff zu ersetzen und damit die CO2-Emissionen des Sektors zu verringern. In einer mehrmonatigen Testphase wollen die Projektpartner untersuchen, wie zuverlässig und effizient die Technologie im Dauerbetrieb arbeitet. Neste betont, die Anlage liefere wichtige Erkenntnisse für die künftige Integration von grünem Wasserstoff in industrielle Prozesse.

Der Elektrolyseur arbeitet bei rund 850 Grad Celcius. Durch die Nutzung von Abwärme aus dem Raffinerieprozess benötigt die Anlage weniger Strom als konventionelle Systeme. Nach Angaben von Sunfire erreicht sie so eine elektrische Effizienz von bis zu 84 Prozent. Das heißt, sie wandelt rund 84 Prozent der eingesetzten Energie in Wasserstoff um. Mit zwölf Modulen produziert das System mehr als 60 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde.
Neste mit Hauptsitz in Espoo, westlich der Hauptstadt Helsinki im Süden Finnlands, gilt laut Sunfire als führender Anbieter nachhaltiger Flugkraftstoffe und erneuerbarer Dieselprodukte. Gemeinsam mit Sunfire betreibt das Unternehmen die Rotterdamer Anlage. Während Engie die techno-ökonomische Bewertung der Anlage übernimmt, koordiniert das Forschungsinstitut CEA das Projekt. Finanziert wird „MultiPLHY“ durch die Clean Hydrogen Partnership im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizon 2020.
Beweis für den Einsatz im Industriemaßstab
Sunfire sieht in dem Projekt den Beweis, dass sich die SOEC-Technologie im industriellen Maßstab anwenden lässt. „Dank ihrer Effizienz werden unsere Hochtemperatur-Elektrolyseure in Anwendungen mit verfügbarer Abwärme bevorzugt eingesetzt“, erklärt Sunfire-Chef Nils Aldag. Das im Jahr 2010 gegründete Unternehmen stellt mit 650 Mitarbeitern an insgesamt drei Standorten in Deutschland und der Schweiz Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff her: zum einen Druck-Alkali-Elektrolyseure. Diese sind bereits heute im industriellen Maßstab im Einsatz. Zum anderen Hochtemperatur-SOEC-Elektrolyseure. Diese seien zwar effizienter, aber noch in einem früheren Entwicklungsstadium als Druck-Alkali-Systeme.
In diesem Jahr hat sich Sunfire mehrfach in der Wasserstoffbranche hervorgetan. Im April war das Unternehmen am Energiepark Bad Lauchstädt beteiligt, wo die erste 25 Kilometer lange Wasserstoffleitung zwischen dem Saalekreis und Leuna befüllt wurde. Die Trasse ist Teil des ostdeutschen H2-Startnetzes und gilt als Vorläufer des bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes. Bereits im Januar dieses Jahres hatte Sunfire eine Finanzierung von über 200 Millionen Euro abgeschlossen (wir berichteten jeweils).
Der Name „MultiPLHY“ steht für „Multi-megawatt high-temperature electrolyzer to generate green hydrogen for the production of high-quality biofuels“. Projektziel ist es, fossilen Wasserstoff in Raffinerien durch klimafreundlich erzeugten Wasserstoff zu ersetzen und damit die CO2-Emissionen des Sektors zu verringern. In einer mehrmonatigen Testphase wollen die Projektpartner untersuchen, wie zuverlässig und effizient die Technologie im Dauerbetrieb arbeitet. Neste betont, die Anlage liefere wichtige Erkenntnisse für die künftige Integration von grünem Wasserstoff in industrielle Prozesse.

SOEC-Elektrolyseur von Sunfire wurde in Rotterdam installiert
Quelle: Sunfire
Quelle: Sunfire
Der Elektrolyseur arbeitet bei rund 850 Grad Celcius. Durch die Nutzung von Abwärme aus dem Raffinerieprozess benötigt die Anlage weniger Strom als konventionelle Systeme. Nach Angaben von Sunfire erreicht sie so eine elektrische Effizienz von bis zu 84 Prozent. Das heißt, sie wandelt rund 84 Prozent der eingesetzten Energie in Wasserstoff um. Mit zwölf Modulen produziert das System mehr als 60 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde.
Neste mit Hauptsitz in Espoo, westlich der Hauptstadt Helsinki im Süden Finnlands, gilt laut Sunfire als führender Anbieter nachhaltiger Flugkraftstoffe und erneuerbarer Dieselprodukte. Gemeinsam mit Sunfire betreibt das Unternehmen die Rotterdamer Anlage. Während Engie die techno-ökonomische Bewertung der Anlage übernimmt, koordiniert das Forschungsinstitut CEA das Projekt. Finanziert wird „MultiPLHY“ durch die Clean Hydrogen Partnership im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizon 2020.
Beweis für den Einsatz im Industriemaßstab
Sunfire sieht in dem Projekt den Beweis, dass sich die SOEC-Technologie im industriellen Maßstab anwenden lässt. „Dank ihrer Effizienz werden unsere Hochtemperatur-Elektrolyseure in Anwendungen mit verfügbarer Abwärme bevorzugt eingesetzt“, erklärt Sunfire-Chef Nils Aldag. Das im Jahr 2010 gegründete Unternehmen stellt mit 650 Mitarbeitern an insgesamt drei Standorten in Deutschland und der Schweiz Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff her: zum einen Druck-Alkali-Elektrolyseure. Diese sind bereits heute im industriellen Maßstab im Einsatz. Zum anderen Hochtemperatur-SOEC-Elektrolyseure. Diese seien zwar effizienter, aber noch in einem früheren Entwicklungsstadium als Druck-Alkali-Systeme.
In diesem Jahr hat sich Sunfire mehrfach in der Wasserstoffbranche hervorgetan. Im April war das Unternehmen am Energiepark Bad Lauchstädt beteiligt, wo die erste 25 Kilometer lange Wasserstoffleitung zwischen dem Saalekreis und Leuna befüllt wurde. Die Trasse ist Teil des ostdeutschen H2-Startnetzes und gilt als Vorläufer des bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes. Bereits im Januar dieses Jahres hatte Sunfire eine Finanzierung von über 200 Millionen Euro abgeschlossen (wir berichteten jeweils).
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 07.10.2025, 15:46 Uhr
Dienstag, 07.10.2025, 15:46 Uhr
Mehr zum Thema
teilen
teilen
teilen
teilen
Beschneiungsteich als Pumpspeicher-Oberbecken