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Enerige & Management > Wärmenetz - Grüne Wärme für Münster
Bild: Richard Bradford/Shutterstock
WÄRMENETZ:
Grüne Wärme für Münster
Die Stadtwerke Münster nehmen die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung in Angriff. Zusammen mit Fraunhofer-Forschern wollen sie das Geothermie-Potenzial von Münster erkunden.
 
Die Wärmeversorgung in Münster soll künftig nahezu vollständig aus erneuerbaren Wärmequellen stammen. So heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Versorgers. "Das Heizen ist in Münster für gut 40 Prozent der CO2-Emissionen von Privathaushalten verantwortlich, deutschlandweit sind es sogar mehr als 50 Prozent", weiß Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. Für ihn gehöre die Wärmewende zwingend zum Klimaschutz dazu.

Mit einer Kombination aus verschiedenen Wärmetechnologien will der Versorger den Wärmebedarf decken: Neben Erdwärme und Solarthermie als Leittechnologien wollen die Stadtwerke etwa auf Wärmepumpen setzen, außerdem auf Blockheizkraftwerke in den Quartieren und auf Power-to-Heat-Anlagen als Wärmeenergie-Speicher. Markus Bieder, Leiter Erneuerbare Wärme bei den Stadtwerken, dazu: "Der Technologie-Mix wird sich im Laufe der Jahre weiter konkretisieren. Er ist abhängig von vielen Faktoren, die wir jetzt beginnen, detailliert zu untersuchen.“

Etwa will der Versorger herausfinden, ob die erneuerbare Ressource Erdwärme in Münster ausreichend vorhanden ist und für die Wärmeversorgung nutzbar gemacht werden kann. Hierzu haben sich die Stadtwerke die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG zur Seite geholt. Zusammen wollen die Partner in diesem Frühjahr mit Studien beginnen.

Die geologischen Voraussetzungen seien in Münster gut, wie die Fraunhofer-Forscher berichten. "Das Münsterland bietet günstige geologische Rahmenbedingungen für die Nutzung von Geothermie", erklärt Institutsleiter Prof. Rolf Bracke. Gleich mehrere Gesteinsschichten mit einer erhöhten Thermalwasserführung würden sich in unterschiedlichen Tiefen unter der Stadt befinden. "Diese Schichten mit erhöhter Wasserführung gilt es nun systematisch zu erkunden", so Bracke. Er verweist auf vergleichbare Gesteine in München, Paris und in Nordrhein-Westfalen, die bereits erfolgreich zur Umstellung von fossiler Fernwärme auf Geothermie genutzt würden.

Die Stadtwerke gehen davon aus, dass frühestens in fünf bis sechs Jahren eine erste Wärmezentrale in Münster Wärme aus dem Boden gewinnen könnte.
 

Davina Spohn
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Donnerstag, 11.03.2021, 15:15 Uhr

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