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Neben den Nahwärmenetzen sollen vor Ort auf einer Fläche von 350 Hektar zudem Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit etwa 900 MW Erzeugungsleistung entstehen, perspektivisch auch Produktionsanlagen für Wasserstoff und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Vorgesehen ist, dass der durch Wind- und Solarkraft erzeugte Strom vor Ort in den Betrieb industrieller Wärmepumpen fließt, dort in Wärme umgewandelt und dann in Warmwasserspeichern gespeichert wird.
Diese Speicher sind, wie es weiter heißt, elementarer Bestandteil des Projektes mit dem Namen „Fuhne“. Sie sollen die Wärme über mehrere Tage halten und die Versorgungssicherheit auch bei einer Dunkelflaute gewährleisten. Verteilt an die Haushalte und Betriebe wird die Wärme dann über die Wärmenetze in die verschiedenen Ortsteile. Die isolierten Rohre sollen eine ausreichende Vorlauftemperatur für alle Anschlussnehmer, auch in Bestandsgebäuden, ermöglichen. Bis zu 33.000 Menschen sollen mit der nachhaltigen Wärme versorgt werden, die ersten voraussichtlich zur Heizperiode 2024/205.
„Viele Bürgerinnen, Bürger und Betriebe sind verunsichert und haben Fragen zum Thema Heizen“, erklärt Thomas Schneider, parteiloser Bürgermeister der Stadt Südliches Anhalt: „Die Nahwärme auf der Basis erneuerbarer Energie ist unsere Antwort darauf. Mit der nachhaltigen Wärmeversorgung schaffen wir eine zukunftssichere Lösung für alle.“
Fixierter Wärmepreis für die nächsten zehn Jahre
Das Besondere: Es werde nicht nur tatsächlicher Grünstrom genutzt, sondern auch die Netzentgelte entfallen und die Betreiber
werden unabhängiger von stark schwankenden Großhandelspreisen. Das soll sich auch in den geplanten Wärmepreisen für die Haushalte
niederschlagen. GP Joule gibt bereits jetzt zum Start des Projektes Fuhne einen Wärmepreis von 11 Cent/kWh inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer an. Er sei, wie es weiter heißt, für die nächsten zehn Jahre festgesetzt und soll netto unverändert
bleiben. Darüber hinaus sollen für bis zu 10 Meter Hausanschlussleitung weder Anschlusskosten noch eine monatliche Grundgebühr anfallen. Abgerechnet werde nur der tatsächliche
Wärmeverbrauch, Wartungs-. und Reparaturkosten obliegen der Betreibergesellschaft.
Den Betrieb der Erzeugungsanlagen und die Wärmeversorgung sollen künftig die Renergiewerke Fuhne mit Sitz in Südliches Anhalt
übernehmen, an denen sich neben GP Joule auch die Kommunen beteiligen können. Außerdem will GP Joule die Möglichkeit zum Crowd-Investment für die Bürger einplanen.
Zur Bedeutung des Projektes erklärt Ove Petersen, CEO von GP Joule: „Die im vergangenen Jahr stark gestiegenen Preise für Öl und Gas und natürlich die Entwicklungen des Klimawandels zeigen,
wie wichtig es ist, uns von Energieexporten unabhängig zu machen und für eine nachhaltige und klimaneutrale Wärmeversorgung
zu sorgen“. Davon würden nicht nur die Bürger profitieren. Für die Kommunen würde ein Projekt wie das in Sachsen-Anhalt mehr
Gewerbesteuereinnahmen bedeuten, mehr Erlöse aus der Stromproduktion, neue Arbeitsplätze und einen Standortvorteil für Unternehmen
in der Region durch günstige Energie.
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Mittwoch, 18.10.2023, 15:57 Uhr