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Enerige & Management > Windkraft Onshore - Großprojekt für Baywa Re
Windenergieanlage bei Stormon in Schweden. Quelle: Baywa Re
WINDKRAFT ONSHORE:
Großprojekt für Baywa Re
Der Erneuerbaren-Tochter des Baywa-Konzerns soll für den finnisch-schwedischen Papierriesen Stora Enso mehr als 150 Onshore-Windkraftanlagen entwickeln.
 
Neues Projekt im hohen Norden: Der Papier- und Pappehersteller Stora Enso betraut Baywa Re mit der Entwicklung von Onshore-Windenergieanlagen in Zentral- und Nordschweden. Der finnisch-schwedische Konzern, der gleichzeitig zu den weltweit größten Forstunternehmen zählt, will auf seinen Waldarealen dort gut 1.200 MW Windkraftleistung installieren. Dazu sollen „mindestens 158“ Windenergieanlagen entstehen, teilt die Erneuerbaren-Tochter des Münchner Agrarhändlers mit. Eine entsprechende Vereinbarung sei jetzt zwischen den Unternehmen getroffen worden, heißt es.

Die ungeschriebene Botschaft dahinter für die angeschlagene Baywa Re selbst heißt: Dem Unternehmen wird von einem börsennotierten Großkunden, der pedantisch auf Kosten und Risiken schaut, zugetraut, ein besonders lang dauerndes und großes Wind-onshore-Projekt im Gigawatt-Bereich vorzufinanzieren. 

Baywa Re Nordic setzt das Vorhaben um. Die Projekt-Pipeline für Erneuerbaren-Anlagen in nordischen Ländern wächst nach Unternehmensangaben damit über 2.600 MW hinaus.

„Als einer der größten privaten Waldbesitzer der Welt sieht Stora Enso es als einen natürlichen Schritt an, zur Energiewende beizutragen, indem Land zur Realisierung des Onshore-Windenergie-Potenzials in Schweden zur Verfügung gestellt wird“, kommentiert Emil Thalin, Director of Energy Development bei Stora Enso, die Vereinbarung. Gemeinsam mit Baywa Re beschleunige man diesen Prozess.

Genehmigungsprozess binnen 5 Jahren

Die Standorte seien bereits ausgewählt, teilt die Projektgesellschaft mit. Der Genehmigungsprozess, so die Planung, solle innerhalb von fünf Jahren abgeschlossen sein. Die ausgewählten Flächen eigneten sich „außerordentlich gut für die Windenergienutzung“, so David Rosberg, CEO von Baywa Re Nordic.

Für das in Schieflage geratene Münchner Unternehmen bedeutet die Vereinbarung einen weiteren Schritt Richtung Zukunft. Im März dieses Jahres hatte sich Baywa Re mit seinen Anteilseignern und Finanzierern auf eine Finanzspritze in Höhe von rund 435 Millionen Euro verständigt – Geld für den „Transformationsprozess“. Im Juni bestätigte das Amtsgericht München den Restrukturierungsplan der Baywa AG, die im Gegensatz zu früheren Schritten Muttergesellschaft bleibt. Dieser Restrukturierungsplan wurde bereits am 15. Mai in einem Erörterungs- und Abstimmungstermin mit den erforderlichen Mehrheiten angenommen.

Der Konzern will über das Starug-Verfahren – Gesetz über Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen – wirtschaftlich gesunden. „Mit der Zustimmung ist das finanzielle Fundament für den Sanierungsrahmen bis Ende 2028 gelegt. Die Baywa kann sich nun auch weiterhin auf die erfolgreiche operative Transformation konzentrieren“, kommentierte CRO und Vorstandsmitglied Michael Baur das Votum der Finanzgläubiger für den Restrukturierungsplan.
 

Manfred Fischer
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Montag, 23.06.2025, 14:44 Uhr

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