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Die Europäische Union plant, das europäische Klimaschutzziel für 2030 zu erhöhen. Vorgesehen ist, bis dann eine Treibhausgasminderung
von mindestens 55 % verglichen mit 1990 zu erreichen.
In der Bevölkerung stößt der Plan auf große Zustimmung, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "prolytics" im
Auftrag des BDEW zeigt. Auf die Frage, was sie von der geplanten Erhöhung des Klimaziels halten, antworteten rund 77 % der Befragten, dass sie dies richtig finden. Nur rund 15 % halten die Erhöhung für falsch.
Gleichzeitig hält jedoch nur die Hälfte der Befragten das höhere Klimaschutzziel auch für erreichbar. Gefragt, ob sie das
Erreichen des höheren Ziels für realistisch erachten, antworteten nur 4 %, es würde "sicher erreicht". Immerhin 47 % halten es für "durchaus erreichbar". Rund jeder Dritte hält es "eher für nicht erreichbar". Fast 13 % sagen, das Ziel würde "sicher nicht erreicht".
Beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren und des Netzes nötig
"Das Ziel von 55 Prozent Treibhausgasreduktion im Vergleich zu 1990 bis 2030 ist sehr ehrgeizig. Es ist aber machbar, wenn
jetzt die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden", sagte dazu BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Dazu
gehöre in erster Linie eine Beschleunigung beim Ausbau der erneuerbaren Energien und beim Netzausbau.
Um hier an Tempo zuzulegen, müssten aber die bestehenden Hürden aus dem Weg geräumt werden. Das betreffe fehlende Flächen
für Windenergie- und Solaranlagen genauso wie langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren. "Gleichzeitig müssen wir auch
die anderen Sektoren in den Blick nehmen. Für eine nachhaltige Treibhausgasreduktion in Industrie, Verkehr und beim Gebäudesektor
ist ein europäischer Wasserstoffmarkt und eine stärkere Sektorenkopplung unentbehrlich", erklärte Andreae.
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Mittwoch, 09.12.2020, 14:03 Uhr