• Energiepreise überwiegend fester, wenn auch wenig spektakulär
  • FEED-Studie für 600-MW-Elektrolyseur
  • Die MAN-Großmotoren heißen jetzt anders
  • Gazprom beerdigt stillschweigend Pläne in der Türkei
  • EU plant offenbar flexibles Klimaziel für 2040
  • Finanzminister: Investitionsfonds noch im Juni im Kabinett
  • Bund will Monitoring des gesamten Energiesystems
  • Milliardenförderung durch Klimaschutzverträge
  • Gericht verpflichtet Senec zu Austausch bei PV-Speicher
  • Urteil: Mainova-Rechenzentrum müsste eigentlich privat sein
Enerige & Management > Kernkraft - Grafenrheinfelder Kühltürme fliegen in die Luft
Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld am Main wurde 2015 stillgelegt. Quelle: Preussen Elektra
KERNKRAFT:
Grafenrheinfelder Kühltürme fliegen in die Luft
Die Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld bei Schweinfurt werden schon bald Geschichte sein. Preussen Elektra beseitigt sie auf vielfachen Wunsch um Jahre vorzeitig.
 
Am Freitag, 16. August, sollen die beiden 140 Meter hohen Kühltürme des stillgelegten bayerischen Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (KKG) gesprengt werden. Die Aktion ist für 18.30 Uhr geplant. Der Betreiber Preussen Elektra, eine Eon-Konzerngesellschaft, weist in einer Mitteilung allerdings darauf hin, dass die Sprengung bei unvorhergesehenen externen Ereignissen kurzfristig verschoben werden kann.

Die Kühltürme sollen innerhalb von nur 30 Sekunden zum Einsturz gebracht werden. Projektleiter Matthias Aron: „Die Sprengung der Kühltürme ist ein sichtbares Zeichen für den voranschreitenden Rückbau unseres Kernkraftwerks und markiert für die KKG-Mannschaft und die Region einen Wendepunkt“, so Aron. Der Wunsch, die Kühltürme zu beseitigen, sei vielfach an die Preussen Elektra herangetragen worden. Daher habe man sich entschlossen, sie schon gut zehn Jahre vor dem eigentlich geplanten Zeitpunkt abzubrechen. Der freigewordene Platz auf dem Kraftwerksgelände soll dann als Lagerfläche für Materialien aus dem Rückbau des Kraftwerks dienen.

Die Abbruchvorbereitungen, die umfangreiche Untersuchungen und Nachweise umfassten, hatten bereits vor drei Jahren begonnen. Zunächst mussten die beiden Kühlturm-Bauwerke aus dem Atomgesetz entlassen werden.

Darüber hinaus musste Preussen Elektra nachweisen, dass der Abbruch keine Auswirkungen auf bestehende Gebäude hat, vor allem auf das Reaktorgebäude und auf die Zwischenlager am Standort.

Betrieb endete im Juni 2015

Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld war von 1982 bis 2015 in Betrieb. Der Meiler mit einer Leistung von 1345 MW durfte nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 zwar wieder hochfahren, am 27. Juni 2015 war dann aber im Rahmen des deutschen Atomausstiegs endgültig Schluss. Seit 2018 wird das Kraftwerk zurückgebaut. 
 
Von den 140 Meter hohen Kühltürmen des stillgelegten Kernkraftwerks Grafenrheinfeld sollen schon bald nur noch Trümmer übrig sein
Quelle: Preussen Elektra

Während des Betriebs war es in dem Meiler zu mehreren meldepflichtigen Ereignissen gekommen, im November 2012 gleich zwei innerhalb weniger Tage. Unter anderem war eine Kühlpumpe ausgefallen. 

Auch ohne das laufende Kraftwerk ist Grafenrheinfeld aber noch immer Teil der bundesdeutschen Atompolitik − im Zwischenlager sind seit 2006 radioaktive Abfälle untergebracht. Es gibt zwei Lagerbereiche mit insgesamt 88 Stellplätzen für Castorbehälter.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
+49 (0) 8152 9311 15
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 06.08.2024, 15:16 Uhr

Mehr zum Thema