
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
REGENERATIVE:
Goldener Herbst für Marktwerte Erneuerbarer
Geförderter Ökostrom hat im Oktober an der Börse pro kWh deutlich mehr eingespielt als fast im gesamten laufenden Jahr zuvor. Es gibt eine plausible Erklärung dafür.
Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) haben im Oktober mit dem von ihnen treuhänderisch verkauften geförderten Ökostrom
pro kWh bis zu zweieinviertel Cent mehr verdient als im September und in zwei von drei Technologiesegmenten mehr als seit
Dezember 2023. Das geht aus den neuen Monatsmarktwerten hervor, die sie am 8. November veröffentlichten.
Demnach stieg der Photovoltaik-Marktwert gegenüber September von gerundet 4,5 auf 6,8 Cent/kWh, das war das größte nominelle und erst recht prozentuale Plus im Oktober. Die ÜNB vermarkten den geförderten Ökostrom aus kleinen Anlagen, die nicht der Direktvermarktungspflicht unterliegen, in der Day-Ahead-Auktion der Börse Epex Spot und zu einem geringeren Teil auch in deren Intradaymarkt. Der gemittelte Spotmarkt-Preis kletterte zwischen September und Oktober von 7,831 auf 8,61 Cent/kWh - also weit weniger stark als der Marktwert Solar.
Eher mäßige Marktwert-Erhöhungen gab es zeitgleich auch bei der Windkraft: An Land stieg der Marktwert von 6,3 auf 6,8 Cent/kWh, auf See von 6,6 auf 7,4 Cent/kWh. Offshore-Windstrom spülte damit pro kWh am meisten Geld ins klamme EEG-Konto, aus dem auch die Vergütungen für die Anlagenbetreiber gezahlt werden. Die Marktwerte diesen Oktobers ähneln im Übrigen jenen des Vorjahresmonats. Im November 2023 lagen sie noch höher, bevor sie am Jahresende regelrecht abstürzten.
Die Dunkelflaute in Teilen des Oktobers erklärt die erholten Marktwerte: Die PV kannibalisierte nicht mehr so stark die Stundenpreise, in denen sie einspeiste.
Was höhere Marktwerte fürs System bedeuten
Höhere Marktwerte bringen nur Betreibern größerer Erneuerbaren-Anlagen ab 100 kW in der Direktvermarktung etwas. Liegen diese über ihren anlagenindividuellen Anzulegenden Werten (AW), die per Gesetz oder in einer Ausschreibung zugesprochen wurden, dürfen sie den Mehrerlös behalten, andernfalls bekommen sie den AW, auch wenn der Marktwert darunter liegt.
Lediglich während drei Stunden negativer Preise hintereinander gibt es bei Anlagen ab 100 kW, die seit 2023 in Betrieb gingen, gar keine Förderung, bei anderen Anlagen gilt dies von der vierten Stunde an oder gar nicht. Dreistündige Zeiträume gab es durchwegs im laufenden Jahr, seit April sogar jeden Monat mindestens sechsstündige Abschnitte mit negativen Börsenpreisen.
Hohe Marktwerte stopfen die Löcher im EEG-Konto zur Förderung der Erneuerbaren etwas stärker. Dessen Kostendeckungsgrad pendelt wegen des „Kostenrucksacks“ höherer Einspeisevergütungen für ältere Anlagen um die 10 Prozent herum. Höhere spezifische Erlöse verringern also den Zuschussbedarf vom Bund, der ihn derzeit noch aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) heraus bedient. Wie es sich konkret im Oktober verhielt, ist noch nicht bekannt, da die ÜNB den aktuellen EEG-Kontostand bis zum Nachmittag des 11. Novembers noch nicht veröffentlicht haben. Regulatorisch haben sie bis zum zehnten Werktag des Folgemonats Zeit, das wäre diesmal nach Zählung dieser Redaktion der 12. November.
Die jüngst zerbrochene Ampelregierung wollte die Bezuschussung in seltener Einigkeit vom KTF auf den Kernhaushalt übertragen, doch weder der Nachtragshaushalt für 2024, der auch den Mehrbedarf fürs EEG-Konto berücksichtigen würde, noch der Etat 2025 sind vom Bundestag verabschiedet und jetzt ein Zankapfel zwischen der rot-grünen Minderheitsregierung und der CDU/CSU-Opposition.
Die Zeitreihen der Monatsmarktwerte von Januar 2011 bis Oktober 2024 stehen auf einer Transparenzseite der ÜNB zur Verfügung.
Demnach stieg der Photovoltaik-Marktwert gegenüber September von gerundet 4,5 auf 6,8 Cent/kWh, das war das größte nominelle und erst recht prozentuale Plus im Oktober. Die ÜNB vermarkten den geförderten Ökostrom aus kleinen Anlagen, die nicht der Direktvermarktungspflicht unterliegen, in der Day-Ahead-Auktion der Börse Epex Spot und zu einem geringeren Teil auch in deren Intradaymarkt. Der gemittelte Spotmarkt-Preis kletterte zwischen September und Oktober von 7,831 auf 8,61 Cent/kWh - also weit weniger stark als der Marktwert Solar.
Eher mäßige Marktwert-Erhöhungen gab es zeitgleich auch bei der Windkraft: An Land stieg der Marktwert von 6,3 auf 6,8 Cent/kWh, auf See von 6,6 auf 7,4 Cent/kWh. Offshore-Windstrom spülte damit pro kWh am meisten Geld ins klamme EEG-Konto, aus dem auch die Vergütungen für die Anlagenbetreiber gezahlt werden. Die Marktwerte diesen Oktobers ähneln im Übrigen jenen des Vorjahresmonats. Im November 2023 lagen sie noch höher, bevor sie am Jahresende regelrecht abstürzten.
Die Dunkelflaute in Teilen des Oktobers erklärt die erholten Marktwerte: Die PV kannibalisierte nicht mehr so stark die Stundenpreise, in denen sie einspeiste.
Was höhere Marktwerte fürs System bedeuten
Höhere Marktwerte bringen nur Betreibern größerer Erneuerbaren-Anlagen ab 100 kW in der Direktvermarktung etwas. Liegen diese über ihren anlagenindividuellen Anzulegenden Werten (AW), die per Gesetz oder in einer Ausschreibung zugesprochen wurden, dürfen sie den Mehrerlös behalten, andernfalls bekommen sie den AW, auch wenn der Marktwert darunter liegt.
Lediglich während drei Stunden negativer Preise hintereinander gibt es bei Anlagen ab 100 kW, die seit 2023 in Betrieb gingen, gar keine Förderung, bei anderen Anlagen gilt dies von der vierten Stunde an oder gar nicht. Dreistündige Zeiträume gab es durchwegs im laufenden Jahr, seit April sogar jeden Monat mindestens sechsstündige Abschnitte mit negativen Börsenpreisen.
Hohe Marktwerte stopfen die Löcher im EEG-Konto zur Förderung der Erneuerbaren etwas stärker. Dessen Kostendeckungsgrad pendelt wegen des „Kostenrucksacks“ höherer Einspeisevergütungen für ältere Anlagen um die 10 Prozent herum. Höhere spezifische Erlöse verringern also den Zuschussbedarf vom Bund, der ihn derzeit noch aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) heraus bedient. Wie es sich konkret im Oktober verhielt, ist noch nicht bekannt, da die ÜNB den aktuellen EEG-Kontostand bis zum Nachmittag des 11. Novembers noch nicht veröffentlicht haben. Regulatorisch haben sie bis zum zehnten Werktag des Folgemonats Zeit, das wäre diesmal nach Zählung dieser Redaktion der 12. November.
Die jüngst zerbrochene Ampelregierung wollte die Bezuschussung in seltener Einigkeit vom KTF auf den Kernhaushalt übertragen, doch weder der Nachtragshaushalt für 2024, der auch den Mehrbedarf fürs EEG-Konto berücksichtigen würde, noch der Etat 2025 sind vom Bundestag verabschiedet und jetzt ein Zankapfel zwischen der rot-grünen Minderheitsregierung und der CDU/CSU-Opposition.
Die Zeitreihen der Monatsmarktwerte von Januar 2011 bis Oktober 2024 stehen auf einer Transparenzseite der ÜNB zur Verfügung.

© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 11.11.2024, 15:11 Uhr
Montag, 11.11.2024, 15:11 Uhr
Mehr zum Thema