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Enerige & Management > Bilanz - Geschäftsjahr bestätigt Tübingens Erneuerbaren-Strategie
Quelle: Fotolia / Eisenhans
BILANZ:
Geschäftsjahr bestätigt Tübingens Erneuerbaren-Strategie
Im Energiekrisen-Jahr 2022 haben die Stadtwerke Tübingen besser gewirtschaftet als 2021. Sie führen das auf die gut ein Jahrzehnt alte Strategie der grünen Stromerzeugung zurück.
 
Die Stadtwerke Tübingen (SWT) haben 2022 ihr klimapolitisches Zwischenziel für 2024 fast erreicht, drei Viertel des Strombedarfs in der württembergischen Universitätsstadt mit eigenen grünen Kraftwerken zu decken. Einer Mitteilung vom 28. Juli zufolge stieg die Eigenproduktion im Erneuerbaren-Bereich gegenüber 2021 von 209 auf 240 Millionen kWh und trug damit bereits annähernd 75 Prozent zum Tübinger Elektrizitätsbedarf bei.

Die Mühen zahlten sich nicht nur klimatisch aus, sondern auch betriebswirtschaftlich: Der Jahresüberschuss stieg von 1,9 Millionen auf 2,9 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs wegen des damals extrem hohen Preisniveaus an den Energiebörsen auf 542 Millionen Euro an, das ist gut das Doppelte gegenüber 2021. 438 Millionen Euro davon entfielen auf Strom.

Geschäftsführer Ortwin Wiebecke kommentierte, im Energiekrisen-Jahr 2022 habe sich „gezeigt, wie richtig und wichtig die Strategie ist“, seit gut einem Jahrzehnt eine grüne Eigenversorgung aus Wind, Photovoltaik und Wasserkraft aufzubauen.

Als ein führender Bahnstrom-Erzeuger noch zugelegt

Insgesamt setzten die SWT 2022 weit mehr Strom ab, nämlich 1,55 Milliarden kWh. Dies entsprach auf Jahresbasis einer Steigerung um 9 Prozent. Der Löwenanteil davon entfiel mit 1,14 Milliarden kWh auf Bahnstrom, eine Menge, die um fast 12 Prozent größer war als 2021. Die Stadtwerke Tübingen nennen sich den führenden Bahnstrom-Lieferanten im Fracht- und Privatbahn-Sektor. Bahnstrom hat mit 16,7 Hertz eine andere Netzspannung als Allgemeinstrom, wird in separaten Netzen transportiert und erfordert daher daran angepasste Kraftwerksblöcke und Verbindungsleitungen.

Die SWT übernehmen für die Stadt die 2022er-Verluste der Bäder (knapp 4 Millionen Euro), des Stadtbusses (gut 5 Millionen Euro) und der Parkhäuser (gut 400.000 Euro). Ingesamt steuerten sie gut 16 Millionen Euro zum Stadtsäckel bei.
 

Georg Eble
Redakteur
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Freitag, 28.07.2023, 16:16 Uhr

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