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Quelle: Fotolia / vege
NORDRHEIN-WESTFALEN:
Gebündelte Kräfte für den digitalen Netzausbau
Das Landeswirtschaftsministerium hat das Kompetenzzentrum Digitale Infrastruktur NRW ins Leben gerufen. Es soll deren Ausbau effizienter gestalten und die Akteure vernetzen.
 
Das Land Nordrhein-Westfalen verstärkt seine Bemühungen beim Ausbau digitaler Infrastrukturen. Mit der Einrichtung des „Kompetenzzentrums Digitale Infrastruktur NRW“ − kurz KDI NRW − will die Landesregierung den Ausbau von Glasfaser, Mobilfunk und Rechenzentren gezielter steuern. Das Landeswirtschaftsministerium nennt als Hauptziele eine effizientere Planung, den Abbau von Hürden und eine bessere Vernetzung der beteiligten Akteure.

Laut Ministerium hat das Land in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Der Glasfaseranteil stieg zwischen 2022 und 2024 von 20 auf 37 Prozent, während die 5G-Versorgung von 71 auf 95 Prozent der Landesfläche zulegte. Die 4G-Versorgung liegt bei 98,3 Prozent, wobei je nach Netzbetreiber bis zu 8 Prozent der Fläche noch unterversorgt sind.

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) sieht weiteren Handlungsbedarf. In einer Mitteilung des Ministeriums lässt sie sich mit folgenden Worten zitieren: „Ein starkes, wettbewerbsfähiges Nordrhein-Westfalen braucht eine digitale Infrastruktur, die mit den Anforderungen unserer Zeit mithält. Unser Anspruch ist, nicht nur aufzuholen, sondern Vorreiter für eine vernetzte, zukunftsfähige Gesellschaft zu werden.“

Aufgaben und Struktur des Kompetenzzentrums

Für den Betrieb des KDI NRW sollen in den kommenden drei Jahren über 4 Millionen Euro bereitstehen. Die Geschäftsstelle in Düsseldorf wird von den Beratungshäusern EY Consulting GmbH und „MICUS Strategieberatung GmbH“ betrieben. Das Zentrum soll, wie es weiter heißt, folgende Kernaufgaben übernehmen:
  • Unternehmen, Kommunen und Verwaltung beim Netzausbau beraten
  • Mobilfunkmessungen, um die Qualität der Netzabdeckung entlang von Kreisstraßen und Bahnstrecken zu überprüfen
  • Aufbau einer digitalen Infrastruktur-Datenbank − den sogenannten „Digitalen Infrastruktur-Atlas NRW“. Dieser soll die Informationen zu Glasfaserausbau, Mobilfunkversorgung und Rechenzentren bündeln
  • Strategie für Rechenzentren bereitstellen und Best-Practice-Beispiele anbieten und relevante Akteure miteinander vernetzen 
Leiter des KDI NRW ist Korbinian Kraus. Er sieht in der zunehmenden Komplexität der Netzausbau-Prozesse eine Herausforderung: „Die nächste Phase wird besonders herausfordernd. Wettbewerb und Strukturen erfordern ein aktiveres Vorgehen. Wir setzen auf Transparenz und gezielte Unterstützung aller Beteiligten.“

Stand der Digitalisierung in NRW

Auch der Glasfaserausbau schreitet voran: Zum 30. Juni vergangenen Jahres hatten 37,2 Prozent aller Adressen einen direkten Anschluss. Für weitere 38 Prozent besteht eine konkrete Ausbauperspektive. Die Landesregierung sieht in der Digitalisierung einen Schlüssel für die wirtschaftliche Transformation − nach dem Motto „von der Kohle zur KI“.
 

Davina Spohn
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