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Enerige & Management > Gastbeitrag - Gebäudeautomation steuert neue Wetterausstellung im Klimahaus
Quelle: E&M
GASTBEITRAG:
Gebäudeautomation steuert neue Wetterausstellung im Klimahaus
Klimaschutz durch Technik und Bildung: Wie Gebäudeautomation zum Klimaschutz zweifach beitragen kann, zeigt das Klimahaus Bremerhaven. Ein Bericht von David Padlo*.
 
Außen formen 4.700 Glasscheiben die Kontur eines Schiffes, innen bietet sich eine Themen- und Erlebniswelt rund ums Klima, den Klimawandel und das Wetter. Das Klimahaus Bremerhaven lädt mit seiner neuen Ausstellung „Wetterextreme“ die Besucher zu einer Reise auf einer Hubplattform durch Naturphänomene wie Wirbelstürme, Hitzewellen oder Starkregenereignisse ein.

Entsprechend anspruchsvoll ist die technische Gebäudeausstattung (TGA) samt Gebäudeautomation. Die digitale Vernetzung der TGA für die Bereiche Heizung, Lüftung, Brandschutz und Entrauchung hat der Smart Building Solutioneer „Kieback&Peter“ übernommen. Die Showeffekte der neuen Ausstellung werden ebenfalls durch digitale Sonderlösungen des Teams der Niederlassung Bremen ergänzt.

Die thematisch gestalteten Ausstellungsbereiche des Klimahauses Bremerhaven erstrecken sich über eine Bruttogesamtfläche von 18.800 Quadratmetern. Davon sind rund 11.500 Quadratmeter öffentlich zugänglich. Die verbleibenden Flächen dienen überwiegend technischen Funktionen, insbesondere der Unterbringung großdimensionierter Wasseraufbereitungsanlagen, die den Betrieb der drei Großaquarien gewährleisten.

Das Klimahaus Bremerhaven hat die Zielsetzung gleich doppelt zum Klimaschutz beizutragen: Zum einen durch die Vermittlung von Inhalten und Botschaften und zum anderen durch die Minimierung des eigenen Gebäudeeintrags hinsichtlich CO2-Emissionen. Daher ist in puncto Gebäudetechnik, insbesondere bei Klima- und Heizsystemen, Energieeffizienz oberstes Gebot. 

Eines der Kernelemente des TGA-Konzeptes ist es, Energiequellen mit möglichst geringen CO2-Emissionen zu verwenden. Zudem sorgt eine eigene Solaranlage auf dem Glasdach der „Havenplaza“ vor dem Haupteingang dafür, dass die Lichter im Klimahaus CO2-neutral strahlen. Auch die Fernwärme, die bei der Stromproduktion im Bremerhavener Müllheizkraftwerk entsteht, wird genutzt. Ein Teil dieser KWK-Wärme wird zudem in Kälte umgewandelt. Zusätzlich liefert das Erdreich unter dem Klimahaus über 450 Energiepfähle der insgesamt 770 Betonpfähle, auf denen das Gebäude gegründet ist, Erdwärme zur Klimatisierung des Hauses.

Energieeffizient durch Gebäudeautomation

Zur Maximierung der Energieeffizienz tragen die Automationslösungen bei, die die Technologien wie Betonkernaktivierung, Photovoltaik, Abwärmenutzung, Heiz- und Kühlkonvektoren sowie Klimageräte präzise und energieeffizient steuern. Das mittelständische Unternehmen Kieback & Peter hat nicht nur die neuen Automationslösungen im Klimahaus Bremerhaven verbaut. Auch die Bestandsautomation kommt vom Smart Building Solutioneer mit Hauptsitz in Berlin.

Das Team konnte daher die neuen Systeme und Anlagen problemlos mit dem bestehenden zentralen Gebäudemanagementsystem „Neutrino-GLT“ verbinden. Neben den Systemen für die Bühneninszenierung sorgt die Programmierung unter anderem für die Be- und Entlüftung der gesamten neuen Ausstellung und die Einhaltung der Brandschutzbestimmungen. 

Die Ausstellung „Wetterextreme“ fasziniert ihre Besucher mit Inszenierungen zu Klimaphänomenen – möglich gemacht durch eine ausgeklügelte Verbindung aus Showtechnik und intelligenter Gebäudeautomation. Die digitale Automation von Kieback&Peter steuert zahlreiche Anlagen, die in enger Abstimmung mit dem Storyboard der verschiedenen Showbereiche arbeiten. Effekte wie Sturm und Regen werden über das Gewerk Showtechnik angesteuert und technisch umgesetzt. So erzeugen leistungsstarke Belüftungsventilatoren realitätsnahe Wirbelsturmszenarien. Für die Regen- und Wassereffekte kommt ein autarkes Wassermanagementsystem zum Einsatz, bestehend aus mehreren Pumpen und Kompressoren. 

Für die Ausstellung mussten insgesamt rund 350 physikalische Datenpunkte im neuen Ausstellungsbereich verbaut werden. In nicht ganz sechs Monaten installierte das Kieback-&-Peter-Team aus Bremen unter anderem Sensoren und Aktoren für die Lüftungsanlage wie Kanaltemperaturfühler, Kanaldruckfühler, Frostschutzwächter, Kanalrauchmelder, Feuchtefühler oder Klappenstellantriebe. 

Einerseits wird durch die Automatisierung eine gesteigerte Energieeffizienz erreicht, andererseits ermöglichen die Systeme eine realitätsnahe Darstellung der Folgen des Klimawandels. Ziel ist es, die Besucher für Umwelt- und Klimaschutz zu sensibilisieren und ihr Engagement nachhaltig zu fördern.
 
Besucher der neuen Ausstellung „Wetterextreme“ des Klimahauses Bremerhaven erleben die Auswirkungen des Klimawandels, indem sie in Szenarien wie große Hitze, Starkregenereignisse oder Wirbelstürme über die Hubplattform „Uplift“ auf drei Ebenen eintauchen und mehr über sie erfahren
Quelle: Kieback&Peter GmbH & Co.KG

*David Padlo, Kieback&Peter GmbH & Co.KG, Technischer Projektleiter Gebäudemanagementsysteme
 

Redaktion
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Dienstag, 18.11.2025, 08:04 Uhr

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