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Enerige & Management > Unternehmen - Geänderte Pläne bei der Baywa Re
Die Zentrale der Baywa in München. Quelle: Baywa
UNTERNEHMEN:
Geänderte Pläne bei der Baywa Re
Der Ende Februar veröffentlichte Verkaufsplan für die angeschlagene Baywa Re ist vom Tisch. Der Mitgesellschafter EIP soll nun doch nicht die Mehrheit übernehmen.
 
Neue Bankkredite sollen die Sanierung der schwer angeschlagenen Baywa AG sowie ihrer Ökostromtochter vereinfachen. Daher wird auch der zuvor veröffentlichte Verkaufsplan geändert, teilten sowohl der Mutterkonzern als auch die Baywa Re am 17. März mit. Der Schweizer Mitgesellschafter Energie Infrastructure Partners (EIP), der 49 Prozent der Anteile an Baywa Re hält, wird demnach doch nicht zum Mehrheitsgesellschafter (wir berichteten).

Die Pläne sehen jetzt so aus: Die Baywa Re erhält demnach 435 Millionen Euro, zusammengesetzt aus Gesellschafterdarlehen, sonstigen Kreditlinien und Bürgschaften. Die Mutter Baywa AG soll ihre 51-Prozent-Mehrheitsbeteiligung an der Baywa Re an eine Beteiligungsgesellschaft ausgliedern, teilte das Unternehmen weiter mit. Damit würden die Tochtergesellschaft und deren Schulden nicht mehr in der Konzernbilanz auftauchen.

Der zuvor veröffentlichte Plan wäre für die Baywa AG mit einem großen Pferdefuß verbunden gewesen: Demnach hätte der Schweizer EIP die Mehrheit an der Ökostromtochter übernommen und eine Kapitalerhöhung in Höhe von 150 Millionen Euro in die Wege geleitet. Im Gegenzug hätte die Konzernmutter auf 350 Millionen Euro Gesellschafterdarlehen verzichten sollen, die sie der Tochter gewährt hatte. Die Abschreibung dieser 350 Millionen wiederum hätte aber dazu geführt, dass das Eigenkapital der Baywa AG ins Minus gerutscht wäre. Nun soll das Eigenkapital positiv bleiben. Unterschrieben sind diese Pläne aber noch nicht.

Portfolio soll weiter bereinigt werden

Bei der künftigen strategischen Positionierung der Baywa Re bleibt hingegen alles wie gehabt. Das Unternehmen soll weiterhin weltweit tätig bleiben, und es wird sich dabei auf die Märkte konzentrieren, die ein geringeres wirtschaftliches Risiko und Wachstumschancen aufweisen. Dazu gehört auch, dass die Ökostromtochter weiter ihr Portfolio bereinigt.

So hat Baywa Re kürzlich französische Solarprojekte mit einer Gesamtkapazität von 127 MW verkauft. Das Portfolio umfasst die in Betrieb genommenen Solarparks Greenberry (40 MW) und Fontenet 3 (40 MW), die an die Erzeugungssparte von Octopus Energy verkauft wurden, sowie den Solarpark Amance (47 MW), der sich derzeit im Bau befindet. Dieser wurde an Commerz Real veräußert.

Wie die Baywa Re weiter mitteilte, habe man sich seit dem vergangenen Jahr von Wind-, Solar- und Batteriespeicherprojekten mit einer Leistung von 1.500 MW getrennt. „Diese Projekte erstrecken sich über Kernmärkte in Europa, Amerika und der Asien-Pazifik-Region“.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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