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Enerige & Management > Österreich - Gazprom Export stoppt Lieferungen an OMV
Quelle: Fotolia / YuI
ÖSTERREICH:
Gazprom Export stoppt Lieferungen an OMV
Der russische Konzern reagiert auf die Gegenverrechnung von Schadenersatzansprüchen des österreichischen Konzerns mit Zahlungen für Lieferungen nach Österreich.
 
Die russische Gazprom Export beendet am 16. November um 6 Uhr morgens ihre Lieferungen an die OMV Gas Marketing & Trading GmbH (OGMT), die für das Gasgeschäft zuständige Tochter des österreichischen Öl-, Gas- und Chemiekonzerns OMV. Das teilte die OGMT in einer „Urgent Market Message“ am Nachmittag des 15. November mit. Wie es darin heißt, fallen damit bis zu 7.400 MWh pro Stunde aus. Aus Jahr hochgerechnet, wären dies rund 65 Milliarden kWh.

Der Hintergrund ist: Wie berichtet, hatte die OGMT am 13. November ein Schiedsgerichtsverfahren gegen Gazprom Export gewonnen, das sich „auf die unregelmäßigen Lieferungen von Gazprom Export sowie die gänzliche Einstellung im September 2022 in Deutschland“ bezog. Der OGMT wurden 230 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen. Sie kündigte an, diesen Anspruch mit den Zahlungen gegenzurechnen, die sie der Gazprom Export für die Lieferungen nach Österreich zu leisten hat. Faktisch lief dies auf die Ankündigung eines zumindest vorläufigen Zahlungsstopps hinaus. Ausdrücklich hatte die OGMT auf die Möglichkeit einer Einstellung der russischen Lieferungen als Reaktion auf diesen Schritt hingewiesen.

Betont hatte das Unternehmen allerdings, dass keine Gefahr für die Gasversorgung der Kunden der OMV besteht, weil diese über alternative Lieferquellen und -routen verfügt. Dies hatte auch Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) bekräftigt. Ähnlich äußerte sich am 15. November die österreichische Regulierungsbehörde E-Control.

Bundeskanzler Karl Nehammer (Österreichische Volkspartei, ÖVP) kündigte für Freitagabend eine Stellungnahme an.
 

Klaus Fischer
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Freitag, 15.11.2024, 17:49 Uhr

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