• Händler: Angst vor Frankreichs künftiger Energiepolitik
  • Innio stellt 53-MW-Kraftwerk auf Wasserstoff um
  • Konsultationen zum Kraftwerkssicherheitsgesetz beginnen
  • Westfalen-Gruppe will Rekordergebnis 2024 wiederholen
  • Pipelines als wesentliche Säule der H2-Versorgung
  • Koalition einigt sich auf Haushalt mit Wachstumsimpulsen
  • Wintershall Dea erhält erste CCS-Lizenz in Dänemark
  • Rheinenergie plant Europas größte Flusswärmepumpe
  • Das „Recht auf Ernte von Sonnenstrom“ ist etabliert
  • Neue Gesellschaft für mehr grüne Energie in Heilbronn
Enerige & Management > Gasnetz - Gazprom-Export nach Europa bricht zum Jahreswechsel ein
Quelle: Shutterstock
GASNETZ:
Gazprom-Export nach Europa bricht zum Jahreswechsel ein
Der russische Gaskonzern Gazprom förderte und exportierte im letzten Jahr mehr Gas. In der ersten Januarhälfte sank der Gasexport nach Europa indes erheblich.
 
Zum Jahresauftakt hat der Gazprom-Konzernchef Alexej Miller einen Überblick über die Produktions- und Exportergebnisse im vergangenen Jahr geliefert. 2021 war für Gazprom aus seiner Sicht ein Rekordjahr.

Dementsprechend lag die Gasförderung bei 514,8 Mrd. m3. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Plus von 62,2 m3. „Das ist das beste Ergebnis der letzten 13 Jahre“, so Miller. Die Steigerung der Produktion von Gazprom deckte den Löwenanteil des Wachstums des weltweiten Gasverbrauchs im Jahr 2021. 

Der Gasexport nach Europa und in die Türkei stieg 2021 gegenüber 2020 um 5,8 Mrd. m3 auf 185,1 Mrd. m3. Mit diesem Ergebnis belegte Gazprom den vierten Platz unter den historischen Rekorden des Unternehmens. 15 Länder, darunter die größten Verbraucher mit den höchsten Zuwächsen, hätten den Bezug von russischem Pipelinegas erhöht. So bezog Deutschland 2021 Miller zufolge 10,5 %, die Türkei 63 % und Italien 20,3 % mehr Gas.

In der ersten Hälfte des Januars 2022 sank der Export nach Angaben von Gazprom hingegen um mehr als 41 %. Die Gasförderung stieg demgegenüber weiterhin.

Kein Gas aus Russland kommt seit 22. Dezember 2021 über die Gasleitung Jamal-Europa an der Grenze zu Polen an. Das zeigen die Netzdaten des Ferngasnetzbetreiber Gascade. Die Gasleitung Nord Stream 1 ist im Vergleich dazu ausgelastet. Nord Stream 2 ist betriebsbereit, aber das Zertifizierungsverfahren ist ausgesetzt, weil noch einige Rechtsfragen vonseiten des Pipeline-Betreibers zu klären sind. 

Dennoch könnte die Pipeline rechtzeitig zur nächsten Heizperiode in Betrieb gehen, erklärte Presseberichten zufolge Klaus-Dieter Maubach, Vorstandschef von Uniper, jüngst auf dem Handelsblatt Energiegipfel 2022. „Ich gehe davon aus, vorausgesetzt, dass der Ukraine-Russland-Konflikt nicht eskaliert, dass die Pipeline Nord Stream 2 im Sommer, vielleicht im Spätsommer, erfolgreich das Zertifizierungsverfahren durchlaufen hat, das die Bundesnetzagentur durchführt“, so Maubach.

Uniper gehört zu den fünf europäischen Unternehmen, die das Pipeline-Projekt zur Hälfte mitfinanzierten. Sollte Russland gegen die Ukraine militärisch vorgehen, könne sich dies auch auf Nord Stream 2 auswirken, signalisierten am 18. Januar sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne).
 

Josephine Bollinger-Kanne
© 2024 Energie & Management GmbH
Freitag, 21.01.2022, 10:47 Uhr

Mehr zum Thema