• Mildes Wetter sorgt für stabile Preise zum Wochenende
  • Beschneiungsteich als Pumpspeicher-Oberbecken
  • LNG-Kapazitätsvergabe platzt - DET trotzdem guter Dinge
  • Brüssel will mehr Eingreifpotenzial bei ETS2
  • Koalitionsausschuss einigt sich auf Verbrenner-Vorstoß
  • BDEW und Deneff: Etat 2026 verpasst klare Energieimpulse
  • Warum Kreuznacher Gaspreise trotz allem stabil bleiben
  • Baustart für grünen Großelektrolyseur in Emden
  • Duisburger Hafen will Wasserstofflogistik aufbauen
  • Stromautobahn nach Südamerika
Enerige & Management > Wasserstoffnetz - Gasunie bindet Bremen ans Wasserstoffnetz an
Lara Hauck, Britta van Boven und Kristina Vogt auf der Bremer Baustelle Weserdüker Süd. Quelle: Gasunie Deutschland
WASSERSTOFFNETZ:
Gasunie bindet Bremen ans Wasserstoffnetz an
Gasunie baut in Bremen die Wasserstoff-Infrastruktur aus. Eine bestehende Erdgas-Fernleitung wird umgerüstet. Ende 2027 soll die Hansestadt Wasserstoff erhalten.
 
Die Gasunie Deutschland Transport Services GmbH mit Sitz in Hannover treibt den Aufbau eines Wasserstoffnetzes in Norddeutschland voran. Mit der Umrüstung einer bestehenden Erdgas-Fernleitung in Bremen entsteht ein weiterer Baustein des Wasserstoff-Infrastrukturprojekts Hyperlink, das die Versorgung großer Industrieunternehmen sichern soll.

Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) strich bei einem Baustellenbesuch die Bedeutung der Anbindung für die Hansestadt heraus. Unternehmen aus Automobilproduktion, Hafenumschlag und Metallverarbeitung bräuchten verlässliche Mengen an Wasserstoff, wenn sie ihre Prozesse klimafreundlich umstellen wollen. Die Infrastruktur sei die Voraussetzung für neue Investitionen und sichere Arbeitsplätze.

Die Umstellung auf klimaneutrale Energie könne nur gelingen, wenn sowohl Produzenten als auch Abnehmer bereit seien, auf Wasserstoff umzusteigen, erklärte Britta van Boven. Die Geschäftsführerin der Gasunie Deutschland erachtet dafür den Ausbau des Wasserstoff-Kernnetzes als entscheidend.

Zur Erinnerung: Das geplante Wasserstoff-Kernnetz soll bis 2032 schrittweise in Betrieb gehen und rund 9.700 Kilometer lang sein. Es basiert größtenteils auf umgerüsteten Erdgas-Fernleitungen, ergänzt durch Neubauabschnitte. Ziel ist es, alle bedeutenden Produktions- und Verbrauchsstandorte in Deutschland anzubinden und die Versorgung der Industrie mit Wasserstoff zu sichern.

Parallel dazu soll das Kernnetz in den europäischen Wasserstoff-Backbone integriert werden, der grenzüberschreitende Transporte ermöglicht. Das Projekt Hyperlink von Gasunie ist Teil dieses Netzes. Nach seiner Fertigstellung wird Hyperlink die Niederlande, Deutschland und Dänemark verbinden. 

Fortschritte beim Projekt Hyperlink

Derzeit laufen, wie Gasunie Deutschland am 24. September bekannt gab, auf der Baustelle „Weserdüker Süd“ in Bremen Arbeiten an einer Erdgas-Fernleitung, die künftig für den Wasserstofftransport genutzt werden soll. Diese Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende November 2025. Örtlich investiert Gasunie Deutschland rund 1,4 Millionen Euro. Von Ende 2027 an soll die Leitung Wasserstoff von der niederländischen Grenze über Bremen bis nach Hamburg transportieren können. Das Land Bremen fördert das Vorhaben im Rahmen des europäischen IPCEI-Prozesses (Important Projects of Common European Interest) mit 387.000 Euro.

Rund 70 Prozent des Projekts Hyperlink beruhen auf dem Umbau vorhandener Erdgas-Fernleitungen. Diese Umwidmung ist laut Gasunie Deutschland kostengünstiger und schneller umzusetzen als Neubauten. Insgesamt wird Hyperlink etwa zehn Prozent zum bundesweiten Wasserstoff-Kernnetz beitragen. 

Van Boven wies darauf hin, dass zentrale Abnehmer wie die Stahlindustrie ihre Planungen zuletzt verlangsamt hätten. Das biete Risiken für Netzbetreiber, wenn Leitungen ungenutzt blieben. Umso wichtiger sei es, klare Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Unternehmen den Umstieg auf klimaneutrale Energie vollziehen könnten.

Bedeutung für Nordwestdeutschland

Gasunie betreibt in Deutschland ein rund 4.600 Kilometer langes Fernleitungsnetz, das Teil des insgesamt über 17.000 Kilometer langen Systems der niederländischen Muttergesellschaft ist. Dieses Netz übernimmt eine zentrale Rolle als Gasdrehscheibe für Nordwesteuropa. Mit Hyperlink arbeitet Gasunie am Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoff-Infrastruktur, die die Märkte in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark verbinden soll.

Bis Ende dieses Jahres will das Unternehmen 190 Kilometer Leitungslänge und damit etwa ein Fünftel des Gesamtprojekts fertigstellen. Insgesamt plant es 61 Umbaumaßnahmen, davon neun allein in Bremen. Parallel dazu laufen Planfeststellungsverfahren für Neubauten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
 

Davina Spohn
Redakteurin
+49 (0) 8152 9311 18
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 25.09.2025, 16:32 Uhr

Mehr zum Thema