
Quelle: Shutterstock / Michal Bednarek
GAS:
Gasbohrung nahe Ammersee nimmt Fahrt auf
Die umstrittene Bohrung nach Erdgas nahe des Ammersees beginnt mit Verzögerung. Die Aufbauarbeiten der Anlage sollen nun kurzfristig anlaufen.
In Reichling im Süden Bayerns hat ein umstrittenes Energieprojekt eine neue Phase erreicht. Die Firma „Energieprojekt Lech
Kinsau 1 GmbH“ will dort nach Erdgas bohren und hat den Aufbau der Bohranlage kurzfristig bei der Regierung von Oberbayern
angezeigt. Die Arbeiten sollen laut Mitteilung der Behörde bereits Ende Juli beginnen. Der ursprünglich geplante Starttermin
lag im ersten Quartal 2025, hatte sich jedoch mehrfach verschoben.
Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace wurden am 29. Juli erste Kranteile an den Bohrplatz geliefert, ebenso Spezialtanks für gefährliche Flüssigkeiten. In den Monaten zuvor war das Gelände bereits gerodet und planiert worden. Damit rückt der Zeitpunkt näher, an dem entschieden werden könnte, ob sich eine Erdgasförderung an dem Standort wirtschaftlich lohnt.
An der zuständigen Betreibergesellschaft „Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH“ ist die MRH Mineralöl-Rohstoff-Handel GmbH mit Sitz in Düsseldorf mit 80 Prozent beteiligt. Die restlichen 20 Prozent hält die Genexco GmbH, ein auf Energieprojekte und Bohrtechnik spezialisiertes Unternehmen mit Sitz in Berlin. Sollte sich bei der Probebohrung in Reichling bestätigen, dass das vermutete Gasvorkommen von 400 bis 500 Millionen Kubikmetern tatsächlich vorhanden und förderbar ist, plant die Gesellschaft eine Förderdauer von zehn bis 15 Jahren. Der geschätzte Ertrag würde ausreichen, um den Gasbedarf von rund 10.000 bis 15.000 Haushalten über diesen Zeitraum zu decken, heißt es aus Berlin.
Kritik von Umweltschützern
In der Region stößt das Vorhaben allerdings auf starke Kritik. Umweltschutzverbände wie Greenpeace Bayern und der Bund Naturschutz in Bayern warnen vor langfristigen Folgen für die Region. Insbesondere wird befürchtet, dass die Förderung fossiler Energieträger den klimapolitischen Zielen Deutschlands zuwiderläuft. Saskia Reinbeck von Greenpeace Bayern verweist auf ein aktuelles Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag. Dieses betone, dass alle Staaten verpflichtet seien, ihre Maßnahmen auf das 1,5-Grad-Ziel auszurichten. Neue Gasprojekte – ob in Bayern oder vor Borkum – stünden dem entgegen.
Auch vor Ort gibt es seit Jahren Proteste. Viele Bürger befürchten Auswirkungen auf das Trinkwasser, da die Bohrstelle in unmittelbarer Nähe zur lokalen Wasserquelle liegt. Hinzu kommen Sorgen um mögliche Umweltrisiken durch Unfälle, etwa bei der Lagerung oder Handhabung gefährlicher Substanzen auf dem Bohrplatz. Neben ökologischen Einwänden spielen aber auch wirtschaftliche Befürchtungen eine Rolle: Tourismus und Immobilienwerte könnten leiden, sollte sich das Landschaftsbild durch technische Anlagen dauerhaft verändern.
Die Betreiberfirma hatte in der Vergangenheit betont, man halte sich an alle gesetzlichen Vorgaben und sehe keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Auch der Bürgermeister von Reichling, Johannes Hintersberger (CSU), äußerte sich zuletzt nicht eindeutig. Auf eine Anfrage hin ließ er mitteilen, dass man sich als Gemeindeverwaltung nicht äußern wolle, da es sich um eine Angelegenheit von Land und Bund handle. Die Augsburger Allgemeine zitierte Hintersberger zuletzt mit der Aussage, die Bohrung könne demnächst starten.
Unterschriftenaktion läuft
Umweltverbände mobilisieren derweil weiter gegen das Projekt. Eine Unterschriftensammlung, initiiert von Greenpeace Bayern, dem Bund Naturschutz in Bayern und Fridays for Future, hat nach eigenen Angaben bereits rund 35.000 Unterstützende gefunden. Die Petition richtet sich an Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und fordert einen sofortigen Stopp des Vorhabens.
Ob tatsächlich Gas gefördert wird, hängt vom Ergebnis der geplanten Probebohrung ab. Diese soll Aufschluss darüber geben, ob die geologischen Verhältnisse und die Qualität des Gases eine wirtschaftliche Nutzung ermöglichen. Wann genau die Probebohrung beginnt, ist bislang nicht offiziell bestätigt – dass der Bau der Anlage jedoch unmittelbar bevorsteht, gilt als gesichert.
Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace wurden am 29. Juli erste Kranteile an den Bohrplatz geliefert, ebenso Spezialtanks für gefährliche Flüssigkeiten. In den Monaten zuvor war das Gelände bereits gerodet und planiert worden. Damit rückt der Zeitpunkt näher, an dem entschieden werden könnte, ob sich eine Erdgasförderung an dem Standort wirtschaftlich lohnt.
An der zuständigen Betreibergesellschaft „Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH“ ist die MRH Mineralöl-Rohstoff-Handel GmbH mit Sitz in Düsseldorf mit 80 Prozent beteiligt. Die restlichen 20 Prozent hält die Genexco GmbH, ein auf Energieprojekte und Bohrtechnik spezialisiertes Unternehmen mit Sitz in Berlin. Sollte sich bei der Probebohrung in Reichling bestätigen, dass das vermutete Gasvorkommen von 400 bis 500 Millionen Kubikmetern tatsächlich vorhanden und förderbar ist, plant die Gesellschaft eine Förderdauer von zehn bis 15 Jahren. Der geschätzte Ertrag würde ausreichen, um den Gasbedarf von rund 10.000 bis 15.000 Haushalten über diesen Zeitraum zu decken, heißt es aus Berlin.
Kritik von Umweltschützern
In der Region stößt das Vorhaben allerdings auf starke Kritik. Umweltschutzverbände wie Greenpeace Bayern und der Bund Naturschutz in Bayern warnen vor langfristigen Folgen für die Region. Insbesondere wird befürchtet, dass die Förderung fossiler Energieträger den klimapolitischen Zielen Deutschlands zuwiderläuft. Saskia Reinbeck von Greenpeace Bayern verweist auf ein aktuelles Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag. Dieses betone, dass alle Staaten verpflichtet seien, ihre Maßnahmen auf das 1,5-Grad-Ziel auszurichten. Neue Gasprojekte – ob in Bayern oder vor Borkum – stünden dem entgegen.
Auch vor Ort gibt es seit Jahren Proteste. Viele Bürger befürchten Auswirkungen auf das Trinkwasser, da die Bohrstelle in unmittelbarer Nähe zur lokalen Wasserquelle liegt. Hinzu kommen Sorgen um mögliche Umweltrisiken durch Unfälle, etwa bei der Lagerung oder Handhabung gefährlicher Substanzen auf dem Bohrplatz. Neben ökologischen Einwänden spielen aber auch wirtschaftliche Befürchtungen eine Rolle: Tourismus und Immobilienwerte könnten leiden, sollte sich das Landschaftsbild durch technische Anlagen dauerhaft verändern.
Die Betreiberfirma hatte in der Vergangenheit betont, man halte sich an alle gesetzlichen Vorgaben und sehe keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Auch der Bürgermeister von Reichling, Johannes Hintersberger (CSU), äußerte sich zuletzt nicht eindeutig. Auf eine Anfrage hin ließ er mitteilen, dass man sich als Gemeindeverwaltung nicht äußern wolle, da es sich um eine Angelegenheit von Land und Bund handle. Die Augsburger Allgemeine zitierte Hintersberger zuletzt mit der Aussage, die Bohrung könne demnächst starten.
Unterschriftenaktion läuft
Umweltverbände mobilisieren derweil weiter gegen das Projekt. Eine Unterschriftensammlung, initiiert von Greenpeace Bayern, dem Bund Naturschutz in Bayern und Fridays for Future, hat nach eigenen Angaben bereits rund 35.000 Unterstützende gefunden. Die Petition richtet sich an Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und fordert einen sofortigen Stopp des Vorhabens.
Ob tatsächlich Gas gefördert wird, hängt vom Ergebnis der geplanten Probebohrung ab. Diese soll Aufschluss darüber geben, ob die geologischen Verhältnisse und die Qualität des Gases eine wirtschaftliche Nutzung ermöglichen. Wann genau die Probebohrung beginnt, ist bislang nicht offiziell bestätigt – dass der Bau der Anlage jedoch unmittelbar bevorsteht, gilt als gesichert.

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Dienstag, 29.07.2025, 16:15 Uhr
Dienstag, 29.07.2025, 16:15 Uhr
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