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Enerige & Management > Österreich - "Für Rückkehr zur Kohle fehlen Brennstoff und Personal"
Quelle: Fotolia / YuI
ÖSTERREICH:
"Für Rückkehr zur Kohle fehlen Brennstoff und Personal"
Der österreichische Energieversorger Verbund prüft die Aufforderung durch den Bund, sich für eine Rückkehr des Kraftwerks Mellach zur Kohle bereitzuhalten. Es gebe eine Gesetzeslücke.
 
Die Aufforderung der österreichischen Regierung an den Versorger Verbund, das steirische Fernheizkraftwerk Mellach wegen des allgemeinen Gasmangels notfalls auf Steinkohle umzustellen und wieder anzufahren, ist in einigen Aspekten machbar, in anderen dagegen herausfordernd. Das geht aus einem Statement von Verbund-Chef Michael Strugl vom 22. Juni hervor.

"Die technische Umrüstung sowie die notwendigen Wartungsarbeiten sind in einem absehbaren Zeitrahmen umsetzbar", erklärte Strugl. "Jedoch die Personalsuche und vor allem die Beschaffung von Kohle stellen eine besondere Herausforderung dar: Da wir vor über zwei Jahren den Kohlebetrieb eingestellt haben, haben wir kein spezifisch ausgebildetes Personal mehr. Und vor allem müssen wir Steinkohle auf dem Weltmarkt beschaffen und die Transportkapazitäten für die Lieferung sichern. Größere Kohlemengen sind am Markt derzeit schwer verfügbar. Aus heutiger Sicht wird es herausfordernd, für die kommende Heizperiode Kohle zu bekommen." Der Manager kündigte einen Umsetzungsplan an, der auch die Kohle-Logistik und die erforderlichen Genehmigungsverfahren umfasst.

Strugl bezeichnete einen potenziellen "vorübergehenden" Einsatz von Kohle als "Notlösung für den Fall, dass nicht ausreichend Gas zur Verfügung steht". Der Vorstandsvorsitzende forderte dafür eine gesetzliche Grundlage "ähnlich der strategischen Gasreserve, die das Wiener Parlament kürzlich beschlossen hatte. "Kohle wird mit uns keine Renaissance erleben", versprach Strugl. Die strategische Priorität des Verbundes bleibe bei den Erneuerbaren. 

Das im März 2020 von Steinkohle auf Erdgas umgestellte Fernheizkraftwerk Mellach in der Steiermark war 2021 weitgehend stillgelegt worden, kam aber zeitweise in der Netzstützung zum Einsatz. Es gebe kein auf Kohle ausgebildetes Personal mehr, hieß es damals. Die Kosten eines Notbetriebs auf Kohlebasis würden aus dem österreichischen Bundeshaushalt getragen werden.
 

Georg Eble
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Donnerstag, 23.06.2022, 11:09 Uhr

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