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Quelle: THEE
WINDKRAFT ONSHORE:
Forst BW veröffentlicht Waldwind-Gewinner nur unter Vorbehalt
Die letzte große Ausschreibung von Waldwind-Flächen im Ländle ist längst über die Bühne. Aber wer hat eigentlich gewonnen? Für Forst BW war das vertraulich. Bisher.
Blackbox Black Forest: Der staatliche Betrieb Forst BW hat 2021 und 2022 seine drei großen Ausschreibungen von geschädigten Forstflächen für Windkraft-Projekte durchgeführt,
aber bislang die Ergebnisse aller Ausschreibungen geheim gehalten. Die Anstalt des öffentlichen Rechts berief sich dabei auf
Vertraulichkeitsklauseln in den diesen folgenden Pachtverträgen sowie auf Geschäftsinteressen der künftigen Waldwind-Projektierer.
Zum Vergleich: Die Bundesnetzagentur gibt bei ihren Ausschreibungen stets die erfolgreichen Bieter bekannt und hält diese
Daten permanent öffentlich vor.
Von nur einem Gewinner im September 2022, der RWE, hatte die Öffentlichkeit erfahren, weil er dies selbst der Presse mitteilte (wir berichteten).
Konzernunabhängige Projektierer vorne
Auf Anfrage dieser Redaktion haben nun alle erfolgreichen Projektierer Forst BW erlaubt, ihre Namen zu nennen. Demnach haben große spezialisierte und gleichzeitig konzernunabhängige Projektierer abgeräumt. Konzerne und Stadtwerke folgten mit großem Abstand, und nur eine einzige Bürgerenergie-Gemeinschaft kam zum Zuge (Details siehe Tabelle).
Von den 18 übers Land verteilten Forst-Schadflächen in 20 Losen gingen in den drei Ausschreibungen fünf an die im Breisgau-Hochschwarzwald ansässige Deutschlandtochter von RES Renewable Energy Systems. Dabei erwarb sie nicht nur im Schwarzwald zwei Flächen in Pacht, sondern auch in Oberschwaben zwei und im Odenwald eine. Die britische RES ist nach eigenem Anspruch das größte konzernunabhängige Erneuerbaren-Unternehmen weltweit.
Ihr folgt die Dresdner VSB Neue Energien Deutschland: Sie war je einmal im Staatsforst im Schwarzwald, im Odenwald und im Enzkreis erfolgreich.
Unter den spezialisierten Projektentwicklern errangen jeweils die MVV-Tochter Juwi (Enzkreis), Baywa Re, Max-Wyn (jeweils Schwäbische Alb) und Abo Wind (Bodensee) eine Forstfläche. Max-Wyn ist eine Tochter des bayerischen Baulöwen Max Bögl. Dieser gießt zwar Betontürme für Windkraftanlagen, war aber die bisher nicht als Projektierer aufgefallen. Eine Anfrage an ihn blieb bisher unbeantwortet.
Von den Energiekonzernen errang − über die "RWE Wind Onshore & PV GmbH" aus Hannover hinaus (bis zu 20 MW im Allgäu) − lediglich Statkraft Markets (Nordschwarzwald) einen Zuschlag von Forst BW.
Stadtwerke und Energiebürger
Stadtwerke bekamen drei Forstflächen, davon zwei die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU), nämlich eine zwischen Giengen und Sontheim nördlich von Ulm, und zwar zusammen mit der "iTerra energy GmbH" als Projektpartner, und eine im Altdorfer Wald in Oberschwaben. Die Stadtwerke Stuttgart boten erfolgreich auf eine Fläche in den Ausläufern des Schwarzwaldes südwestlich der Landeshauptstadt.
Den einzigen künftigen Bürgerwaldwindpark im Ländle darf eine "Bietergemeinschaft Bürgerwindrad Blauen" in der Nähe des Schwarzwaldberges Blauen im Kreis Lörrach errichten.
Bilanz der großen Waldwind-Ausschreibungen
Insgesamt hatte Forst BW 3.900 Hektar an 18 Standorten im baden-württembergischen Staatswald verpachtet, der 324.000 Hektar umfasst. In der dritten Tranche waren es gut 1.000 Hektar. Je nach immissions- und artenschutzrechtlichen Auflagen benötige ein Windrad im Wald "als groben Anhaltspunkt" 20 bis 40 Hektar, erklärte damals Forst-BW-Vorstandschef Max Reger.
Zwischen 2012 und 2022 wurden im Ländle 8.000 Hektar Potenzialflächen im Staatswald verpachtet. 2022 drehten sich auf einem Teil dieser Flächen bereits 103 Windenergieanlagen. Somit steht fast jedes siebte Windrad in Baden-Württemberg im Staatswald. Weitere dieser verpachteten Flächen befinden sich in der Planungs- oder Genehmigungsphase. Künftig werden im Südwesten nur noch einzelne Flächen ausgeschrieben.
Um einen Standort hatten sich laut Forst BW zwischen vier und 30 Projektierer beworben. RWE hatte sich nach eigenen Angaben nur um die Leutkircher Fläche beworben.
(Quelle: Forst BW)
Von nur einem Gewinner im September 2022, der RWE, hatte die Öffentlichkeit erfahren, weil er dies selbst der Presse mitteilte (wir berichteten).
Konzernunabhängige Projektierer vorne
Auf Anfrage dieser Redaktion haben nun alle erfolgreichen Projektierer Forst BW erlaubt, ihre Namen zu nennen. Demnach haben große spezialisierte und gleichzeitig konzernunabhängige Projektierer abgeräumt. Konzerne und Stadtwerke folgten mit großem Abstand, und nur eine einzige Bürgerenergie-Gemeinschaft kam zum Zuge (Details siehe Tabelle).
Von den 18 übers Land verteilten Forst-Schadflächen in 20 Losen gingen in den drei Ausschreibungen fünf an die im Breisgau-Hochschwarzwald ansässige Deutschlandtochter von RES Renewable Energy Systems. Dabei erwarb sie nicht nur im Schwarzwald zwei Flächen in Pacht, sondern auch in Oberschwaben zwei und im Odenwald eine. Die britische RES ist nach eigenem Anspruch das größte konzernunabhängige Erneuerbaren-Unternehmen weltweit.
Ihr folgt die Dresdner VSB Neue Energien Deutschland: Sie war je einmal im Staatsforst im Schwarzwald, im Odenwald und im Enzkreis erfolgreich.
Unter den spezialisierten Projektentwicklern errangen jeweils die MVV-Tochter Juwi (Enzkreis), Baywa Re, Max-Wyn (jeweils Schwäbische Alb) und Abo Wind (Bodensee) eine Forstfläche. Max-Wyn ist eine Tochter des bayerischen Baulöwen Max Bögl. Dieser gießt zwar Betontürme für Windkraftanlagen, war aber die bisher nicht als Projektierer aufgefallen. Eine Anfrage an ihn blieb bisher unbeantwortet.
Von den Energiekonzernen errang − über die "RWE Wind Onshore & PV GmbH" aus Hannover hinaus (bis zu 20 MW im Allgäu) − lediglich Statkraft Markets (Nordschwarzwald) einen Zuschlag von Forst BW.
Stadtwerke und Energiebürger
Stadtwerke bekamen drei Forstflächen, davon zwei die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU), nämlich eine zwischen Giengen und Sontheim nördlich von Ulm, und zwar zusammen mit der "iTerra energy GmbH" als Projektpartner, und eine im Altdorfer Wald in Oberschwaben. Die Stadtwerke Stuttgart boten erfolgreich auf eine Fläche in den Ausläufern des Schwarzwaldes südwestlich der Landeshauptstadt.
Den einzigen künftigen Bürgerwaldwindpark im Ländle darf eine "Bietergemeinschaft Bürgerwindrad Blauen" in der Nähe des Schwarzwaldberges Blauen im Kreis Lörrach errichten.
Bilanz der großen Waldwind-Ausschreibungen
Insgesamt hatte Forst BW 3.900 Hektar an 18 Standorten im baden-württembergischen Staatswald verpachtet, der 324.000 Hektar umfasst. In der dritten Tranche waren es gut 1.000 Hektar. Je nach immissions- und artenschutzrechtlichen Auflagen benötige ein Windrad im Wald "als groben Anhaltspunkt" 20 bis 40 Hektar, erklärte damals Forst-BW-Vorstandschef Max Reger.
Zwischen 2012 und 2022 wurden im Ländle 8.000 Hektar Potenzialflächen im Staatswald verpachtet. 2022 drehten sich auf einem Teil dieser Flächen bereits 103 Windenergieanlagen. Somit steht fast jedes siebte Windrad in Baden-Württemberg im Staatswald. Weitere dieser verpachteten Flächen befinden sich in der Planungs- oder Genehmigungsphase. Künftig werden im Südwesten nur noch einzelne Flächen ausgeschrieben.
Um einen Standort hatten sich laut Forst BW zwischen vier und 30 Projektierer beworben. RWE hatte sich nach eigenen Angaben nur um die Leutkircher Fläche beworben.
Projektierer = Pächter (alphabetisch) | ca. Hektar | Fläche, Kreis | Landschaft | Ausschrei- bungs- termin |
---|---|---|---|---|
Abo Wind, Wiesbaden | 30 | Öhningen KN | Bodensee | Feb. '22 |
Baywa Re Wind, München | 120 | Lichtenstein RT | Schwäb. Alb | Okt. '21 |
Bietergemeinschaft Bürgerwindrad Blauen | 200 | Blauen LÖ | Schwarzwald | Okt. '21 |
Juwi AG, Wörrstadt bei Mainz | 80 | Remchingen PF | Schwarzwald | Feb. '22 |
Max-Wyn GmbH, Sengenthal, Bayern | 410 | Pfronstetten RT | Schwäb. Alb | Sept. '22 |
RES Deutschland, Vörstetten FR | 75 | Bad Waldsee RV | Oberschwaben | Okt. '21 |
RES Deutschland | 115 | Sulz/Dornhan RW | Schwarzwald | Okt. '21 |
RES Deutschland | 50 | Eberbach HD | Odenwald | Feb. '22 |
RES Deutschland | 240 | Grafenhausen/ Bonndorf WT | Schwarzwald | Feb. '22 |
RES Deutschland | 20 | Bad Saulgau SIG | Oberschwaben | Sept. '22 |
RWE Wind Onshore & PV GmbH, Hannover | 40 | Leutkirch RV | Allgäu | Sept. '22 |
Stadtwerke Stuttgart GmbH | 80 | Jettingen BB | Schwarzwald | Sept. '22 |
Statkraft Markets GmbH, Düsseldorf | 360 | Neuenbürg PF | Schwarzwald | Feb. '22 |
SWU Energie GmbH, Ulm, mit iTerra energy GmbH | 1.350 in 3 Losen | Altdorfer Wald RV | Oberschwaben | Feb. '22 |
SWU Energie, iTerra energy | 140 | Giengen/Sontheim HDH | Schwäb. Alb | Sept. '22 |
VSB Neue Energien Deutschland, Kassel | 140 | Mühlacker PF | Schwarzwald | Feb. '22 |
VSB Neue Energien Deutschland | 390 | Höpfingen MOS | Odenwald | Sept. '22 |
VSB Neue Energien Deutschland | 90 | Aildingen BB | Schwarzwald | Sept. '22 |
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Mittwoch, 15.02.2023, 16:06 Uhr
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