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Enerige & Management > Geothermie - Forschungsbohrung in Berlin-Adlershof gestartet
Bohrbeginn in Berlin Adlershof, Quelle: Ali Saadat/GFZ
GEOTHERMIE:
Forschungsbohrung in Berlin-Adlershof gestartet
Über den Untergrund von Berlin ist wenig bekannt. Ein Forschungsprojekt prüft nun, inwieweit dort saisonale Speicherkonzepte für die Fernwärmeversorgung umsetzbar wären.  
 
Das Deutsche „GeoForschungsZentrum Potsdam“ (GFZ) hat Mitte November mit einer Geothermie-Erkundungsbohrung im Heizkraftwerk Berlin-Adlershof begonnen. Diese Erkundung soll das nötige Verständnis schaffen, um beurteilen zu können, inwieweit der Untergrund für die Fernwärmeversorgung Berlins mithilfe eines saisonalen geothermischen Aquiferwärmespeichers genutzt werden könnte, teilte das GFZ mit.

Aquifere sind poröse, tiefe Grundwasserleiter, die über ein großes Potenzial für die saisonale Wärmespeicherung verfügen. Sie können überschüssige Wärme der Sommermonate aufnehmen, die dann während der Herbst- und Winterzeit genutzt werden können.

Die Erkundungsbohrung soll in den kommenden Monaten bis in rund 650 Meter Tiefe abgeteuft werden. Dabei sollen einige hundert Meter Bohrkerne für wissenschaftliche Untersuchungen gewonnen werden. Das GFZ untersucht neben der Eignung des Aquifers auch mögliche Wechselwirkungen des porösen Speichergesteins mit der Umwelt. Sowohl direkt vor Ort als auch in Laboren werden mineralogisch-geochemische Analysen durchgeführt, so das GFZ.

Gemeinsam mit der BTB Blockheizkraftwerks-Träger- und Betreibergesellschaft sollen darauf aufbauend Speicherkonzepte entwickelt werden, um saisonale Wärmespeicher in die vorhandene Fernwärmeversorgung zu integrieren.

„Diese Erkundungsbohrung ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft einer klimaneutralen Wärmeversorgung der Stadt. Das geothermische Nutzungspotenzial muss signifikant erweitert werden, um im Energiemix eine größere Rolle zu spielen“, sagte Projektleiter, Ali Saadat, Ingenieur und Wissenschaftler aus der Sektion Geoenergie am GFZ. Geld erhält das Projekt auch vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi).
 

Heidi Roider
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