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Enerige & Management > Wärme - Flensburg hat jetzt zwei Wärmespeicher mit Heizkessel
Der zweite Wärmespeicher ist inzwischen fertig und soll Mitte Juni befüllt werden. Quelle: Stadtwerke Flensburg
WÄRME:
Flensburg hat jetzt zwei Wärmespeicher mit Heizkessel
Die Stadtwerke Flensburg melden die Fertigstellung eines zweiten Wärmespeichers und eines zweiten Elektrodenheizkessels. Sie sollen Lastspitzen ausgleichen.
 
Die Funktionsweise der Kombi-Anlage: Der Elektrodenheizkessel erhitzt mit billigem Strom Wasser auf eine Temperatur von knapp unter 100 Grad. Das heiße Wasser wird dann im Wärmespeicher zwischengelagert, bis es am sinnvollsten für die Flensburger Fernwärmeversorgung eingesetzt werden kann.

Dirk Roschek, Geschäftsbereichsleiter Erzeugung bei den Stadtwerken, erklärte dazu: „Wärmeerzeugungsanlagen wollen möglichst gleichmäßig gefahren werden. Der Wärmebedarf ist aber nicht gleichmäßig, sondern schwankt. morgens und abends gibt es höhere Bedarfe, wenn geheizt oder warm geduscht wird. Diese Wärme-Lastspitzen können wir mit dem Wärmespeicher hervorragend abfedern und müssen unsere Kessel nicht für diesen kurzzeitig höheren Wärmebedarf hochfahren. Das spart Energie.“ An sehr warmen Sommertagen könne der Wärmebedarf sogar komplett aus Elektrodenheizkesseln und Wärmespeichern gedeckt werden.

60 Millionen Liter heißes Wasser

Mark Schneider, Projektleiter bei den Stadtwerken Flensburg, kündigte an, man werde den zweiten Wärmespeicher am 17. Juni mit 29 Millionen Litern Wasser befüllen. Zusammen mit dem ersten Speicher könne man auf ein Speichervolumen von fast 60 Millionen Liter zurückgreifen, um die Wärmeversorgung zu optimieren.

Der Einsatz der Anlagen ist vor allem bei niedrigen Strompreisen sinnvoll. Am besten ist natürlich ein negativer Preis. Das ist der Fall, wenn bei viel Wind und Sonne viel Strom aus erneuerbaren Energien produziert wird und gleichzeitig der Strombedarf niedrig ist, wie zum Beispiel am Wochenende. Schneider dazu: „Am 12. Mai rutschte der Preis über zehn Stunden ins Minus. Wer Strom verkaufen wollte, musste dafür über 500 Euro pro Megawattstunde bezahlen.“
 
Technische Daten des Wärmespeichers 2
Quelle: Stadtwerke Flensburg

Dirk Thole, Geschäftsführer bei den Flensburger Stadtwerken, sieht einen Vorteil für das gesamte Energiesystem: „Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und der Strombedarf besser synchronisiert sein werden. Dadurch, dass wir den überschüssigen Strom abnehmen und das Stromnetz entlasten, leisten wir einen Beitrag zum Gelingen der gesamten Energiewende.“

Karsten Müller-Janßen, Geschäftsbereichsleiter Anlagenbau bei den Stadtwerken, ordnet die neuen Anlagen in das Gesamtprojekt Klimaneutralität ein: „Wir wollen die Wärmeversorgung der Stadtwerke bis 2035 vor allen Klimaschutzgesetzen zur Klimaneutralität transformieren. Wärmespeicher und Elektrodenheizkessel sind zwei Bausteine des Gesamtkonstrukts.“ Im Jahr 2027 planen die Stadtwerke, eine Großwärmepumpe in Betrieb zu nehmen.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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