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Enerige & Management > Stromnetz - Falsche Nutzung von Batteriespeichern verschärft Engpässe
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
STROMNETZ:
Falsche Nutzung von Batteriespeichern verschärft Engpässe
Eine Studie des Übertragungsnetzbetreibers Tennet zeigt, wie Batteriespeicher zur Netzstabilisierung beitragen können − wenn passende Standorte gewählt werden.
 
„Wir sehen Batteriespeicher als eine zentrale Technologie im künftigen Energiesystem. Sie können einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Stromnetze leisten − allerdings nur, wenn sie so verortet und betrieben werden, dass sie dem Netz dienen“, sagte Tim Meyerjürgens, COO von Tennet, bei der Vorstellung der Studie mit dem Titel „Quo Vadis, Großbatteriespeicher?“ am 11. Dezember. Dafür braucht es allerdings dringend einen verbindlichen regulatorischen Rahmen, so Tennet. 

Die Studie unterstreicht vor allem die Rolle von Großbatteriespeichern für ein stabiles Energiesystem. Laut dem Übertragungsnetzbetreiber ist die Standortwahl ausschlaggebend dafür, ob der jeweilige Großspeicher das Netz tatsächlich entlastet. 

Speicher müssen in Zukunft netzdienlich laden

Entscheidend „sind die regionale Konzentration von Speichern, der Fortschritt des Netzausbaus und die Nähe zu erneuerbaren Stromquellen“, schreibt Tennet. In Süddeutschland, insbesondere in Bayern, Hessen und südlichem Niedersachsen, könnten Batteriespeicher kurzfristig zur Stabilisierung beitragen. Diese Regionen verfügten über eine starke Solarstromerzeugung, aber vergleichsweise wenige Batteriespeicherprojekte.
  Im Gegensatz dazu könnte ein beschleunigter Zubau in Schleswig-Holstein und Nordniedersachsen bestehende Netzengpässe verschärfen, wenn die Speicher sich weiterhin primär an Marktsignalen orientieren, heißt es. Die bislang übliche Praxis − Laden bei niedrigen Strompreisen und Entladen bei hohen Preisen − widerspreche häufig netzdienlichen Zielen. Langfristig sei eine gleichmäßige Verteilung von Speichern im gesamten Netzgebiet notwendig.

Der Netzentwicklungsplan 2037/2045 prognostiziert bis zu 54,5 Gigawatt Kapazität allein für Großbatteriespeicher bis 2045. Tennet fordert, die Entwicklung der Speicherkapazitäten mit einer effizienten Netzplanung zu verknüpfen. Langfristig müssen Speicher nicht nur die Netzstabilität sichern, sondern auch den Netzausbau entlasten.

Die Ergebnisse der Studie basieren auf Analysen des Tennet-Netzgebiets und bieten Handlungsempfehlungen für eine systemgerechte Integration von Batteriespeichern. Die vollständige Studie „Quo Vadis, Großbatteriespeicher? “ kann auf der Tennet-Website heruntergeladen werden.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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