
EWE-Vorstandschef Stefan Dohler bei der Vorstellung des Geschäftsjahres 2024. Quelle: E&M / Fritz Wilhelm
BILANZ:
EWE steigert ihre Investitionen weiter
EWE ist mit dem operativen Ergebnis für 2024 sehr zufrieden und hat viel vor im Bereich Wasserstoff.
Insgesamt 1,33 Milliarden Euro sind bei EWE im Jahr 2024 in die Windenergie, Elektromobilität, Wasserstoff und in den Ausbau der regionalen
Energienetze geflossen. Für den überwiegend kommunalen Energiekonzern sind dies die „Wachstumsbereiche“, für die in den nächsten
zehn Jahren rund 16 Milliarden Euro an Investitionen vorgesehen sind. Ob es tatsächlich so viel wird, hängt laut Stefan Dohler allerdings von
den politischen Rahmenbedingungen, die von der kommenden Bundesregierung gesetzt werden, ab. Deshalb müsse diese Zahl nochmal
auf den Prüfstand gestellt werden, so der EWE-Vorstandschef bei der Vorstellung der Bilanz für 2024.
Auf Basis der aktuellen Wachstumsstrategie hat EWE die Investitionen 2024 im Vergleich zum vorangegangenen Jahr um 15,4 Prozent gesteigert. Ausgehend vom „historischen Durchschnitt“ von 500 bis 600 Millionen Euro, bedeutet dies in etwa eine Verdopplung. „Wir sind auch leistungsfähig, um das dauerhaft weiterführen zu können“, betonte Dohler.
Mit der Fokussierung auf die Wachstumsfelder ist unter anderem die Trennung von den Aktivitäten in Polen einhergegangen, aber auch erhebliche Investitionen in die Skalierung der Wasserstoffwirtschaft, beispielsweise am Standort Emden. Dort wird ein großer Elektrolyseur mit 320 MW Kapazität gebaut. Zusammen mit Speichern und der Anbindungsleitungsleitung an das deutsche Wasserstoffkernnetz beläuft sich das Investitionsvolumen, das 2024 von Aufsichtsrat und Vorstand freigegeben wurde, für dieses Projekt auf rund 800 Millionen Euro.
Zur Diskussion über die Kosten des Wasserstoffhochlaufs sagte Dohler: „Meine feste Überzeugung ist, dass ein hoch regeneratives System ohne Wasserstoff nicht sinnvoll funktioniert, insbesondere nicht bezahlbar funktioniert.“ Deshalb begrüßt er, dass der Koalitionsvertrag von SPD und CDU/CSU ein klares Bekenntnis zum Wasserstoff enthält. „Denn die Kombination aus Erneuerbaren und Wasserstoff führt zu einem hoch integrierbaren Gesamtsystem, das stabil und resilient betrieben werden kann“, so der EWE-Chef. Dabei könnten neben grünem Wasserstoff auch andere Farben eine Rolle spielen, etwa blauer Wasserstoff, der mithilfe der Spaltung von Methan erzeugt wird.
Wasserstoff kein Thema für den privaten Wärmemarkt
Bei der Wärmeversorgung von Privatkunden spielt Wasserstoff für EWE allerdings keine Rolle. Hier wird nach Dohlers Überzeugung die Wärmepumpe die beherrschende Technologie sein, mit Abstrichen in bestimmten Gegenden noch das Biogas. „Wir sind sehr intensiv in der kommunalen Wärmeplanung unterwegs“, versicherte der EWE-Vorstandsvorsitzende.
Mit dem operativen Ergebnis sei man „sehr zufrieden“, sagte Frank Reiners bei der Vorstellung der Zahlen, auch wenn sich Sondereffekte im Bereich Trading stark bemerkbar gemacht hätten. Hier stehen 632 Millionen Euro für 2024 zu Buche. „Das liegt im Bereich unserer Erwartungen“, so der EWE-Finanzvorstand. Ein Blick auf die Ergebnisverteilung spiegele die Konzentration auf die Wachstumsthemen wider: mit 51 Prozent entfällt der Löwenanteil auf die Netze und das Speichergeschäft. Und auch die Erneuerbaren mit 11 Prozent und Marktthemen mit 10 Prozent – dazu gehören etwa Energiedienstleistungen und E-Mobilität – liefern einen „bedeutenden“ Beitrag.
Gerade beim Thema Netzausbau – an das EWE-Netz sind aktuell rund 8.000 MW an regenerativen Erzeugungskapazitäten angeschlossen – war es EWE-Chef Dohler ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass das Kapital für die notwendigen Investitionen nicht vom Staat kommen muss. Die Millionen und Milliarden – bei EWE sind es jährlich etwa 500 Millionen Euro – könnten von privaten Investoren zur Verfügung gestellt werden. Angesichts solcher Summen sei ohnehin ein Engagement von Playern des internationalen Kapitalmarkts notwendig. Allerdings tue sich die Bundesnetzagentur noch schwer damit anzuerkennen, dass eine Eigenkapitalrendite von 9 Prozent im internationalen Vergleich „sehr überschaubar“ ist.
Die eigene Erneuerbaren-Erzeugung habe 2024 mit 240 MW, die neu installiert und in Betrieb genommen wurden, einen großen Schub erfahren. Grund dafür sei vor allem eine sehr gute Kooperation mit Dienstleistern und Behörden gewesen. Weitere 800 MW seien „baufertig“, sodass die Investitionen dafür freigegeben werden könnten. Damit belaufe sich die installierte Leistung der EWE-Tochter Alterric auf derzeit rund 2.400 MW. In diesem Jahr werde das Unternehmen dann auch den ersten Hybridpark aus Onshore-Wind- und PV-Anlage realisieren.
Quelle: EWE
Auf Basis der aktuellen Wachstumsstrategie hat EWE die Investitionen 2024 im Vergleich zum vorangegangenen Jahr um 15,4 Prozent gesteigert. Ausgehend vom „historischen Durchschnitt“ von 500 bis 600 Millionen Euro, bedeutet dies in etwa eine Verdopplung. „Wir sind auch leistungsfähig, um das dauerhaft weiterführen zu können“, betonte Dohler.
Mit der Fokussierung auf die Wachstumsfelder ist unter anderem die Trennung von den Aktivitäten in Polen einhergegangen, aber auch erhebliche Investitionen in die Skalierung der Wasserstoffwirtschaft, beispielsweise am Standort Emden. Dort wird ein großer Elektrolyseur mit 320 MW Kapazität gebaut. Zusammen mit Speichern und der Anbindungsleitungsleitung an das deutsche Wasserstoffkernnetz beläuft sich das Investitionsvolumen, das 2024 von Aufsichtsrat und Vorstand freigegeben wurde, für dieses Projekt auf rund 800 Millionen Euro.
Zur Diskussion über die Kosten des Wasserstoffhochlaufs sagte Dohler: „Meine feste Überzeugung ist, dass ein hoch regeneratives System ohne Wasserstoff nicht sinnvoll funktioniert, insbesondere nicht bezahlbar funktioniert.“ Deshalb begrüßt er, dass der Koalitionsvertrag von SPD und CDU/CSU ein klares Bekenntnis zum Wasserstoff enthält. „Denn die Kombination aus Erneuerbaren und Wasserstoff führt zu einem hoch integrierbaren Gesamtsystem, das stabil und resilient betrieben werden kann“, so der EWE-Chef. Dabei könnten neben grünem Wasserstoff auch andere Farben eine Rolle spielen, etwa blauer Wasserstoff, der mithilfe der Spaltung von Methan erzeugt wird.
Wasserstoff kein Thema für den privaten Wärmemarkt
Bei der Wärmeversorgung von Privatkunden spielt Wasserstoff für EWE allerdings keine Rolle. Hier wird nach Dohlers Überzeugung die Wärmepumpe die beherrschende Technologie sein, mit Abstrichen in bestimmten Gegenden noch das Biogas. „Wir sind sehr intensiv in der kommunalen Wärmeplanung unterwegs“, versicherte der EWE-Vorstandsvorsitzende.
Mit dem operativen Ergebnis sei man „sehr zufrieden“, sagte Frank Reiners bei der Vorstellung der Zahlen, auch wenn sich Sondereffekte im Bereich Trading stark bemerkbar gemacht hätten. Hier stehen 632 Millionen Euro für 2024 zu Buche. „Das liegt im Bereich unserer Erwartungen“, so der EWE-Finanzvorstand. Ein Blick auf die Ergebnisverteilung spiegele die Konzentration auf die Wachstumsthemen wider: mit 51 Prozent entfällt der Löwenanteil auf die Netze und das Speichergeschäft. Und auch die Erneuerbaren mit 11 Prozent und Marktthemen mit 10 Prozent – dazu gehören etwa Energiedienstleistungen und E-Mobilität – liefern einen „bedeutenden“ Beitrag.
Gerade beim Thema Netzausbau – an das EWE-Netz sind aktuell rund 8.000 MW an regenerativen Erzeugungskapazitäten angeschlossen – war es EWE-Chef Dohler ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass das Kapital für die notwendigen Investitionen nicht vom Staat kommen muss. Die Millionen und Milliarden – bei EWE sind es jährlich etwa 500 Millionen Euro – könnten von privaten Investoren zur Verfügung gestellt werden. Angesichts solcher Summen sei ohnehin ein Engagement von Playern des internationalen Kapitalmarkts notwendig. Allerdings tue sich die Bundesnetzagentur noch schwer damit anzuerkennen, dass eine Eigenkapitalrendite von 9 Prozent im internationalen Vergleich „sehr überschaubar“ ist.
Die eigene Erneuerbaren-Erzeugung habe 2024 mit 240 MW, die neu installiert und in Betrieb genommen wurden, einen großen Schub erfahren. Grund dafür sei vor allem eine sehr gute Kooperation mit Dienstleistern und Behörden gewesen. Weitere 800 MW seien „baufertig“, sodass die Investitionen dafür freigegeben werden könnten. Damit belaufe sich die installierte Leistung der EWE-Tochter Alterric auf derzeit rund 2.400 MW. In diesem Jahr werde das Unternehmen dann auch den ersten Hybridpark aus Onshore-Wind- und PV-Anlage realisieren.
2024 | 2023 | Veränderung in Prozent | |
Umsatz in Euro | 8.681,3 Mio. | 10.005,1 Mio. | -13,2 |
Operatives EBITDA in Euro | 1.261,4 Mio. | 1.642,8 Mio. | -23,2 |
Operatives EBIT in Euro | 631,8 Mio. | 1.027,3 Mio. | -38,5 |
Investitionen (Auszahlungen) in Euro | 1.329,1 Mio. | 1.151,3 Mio. | 15,4 |
Jahresüberschuss HGB in Euro | 650,8 Mio. | 428,3 Mio. | 51,9 |
Mitarbeitende Ø | 10.899 | 10.845 | 0,5 |

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Donnerstag, 24.04.2025, 16:58 Uhr
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