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Quelle: Shutterstock / DC Studio
WIRTSCHAFT:
EU muss sich rasch wappnen bei Transformation
Die Stiftung Klimaneutralität hat die Bundesregierung und die EU aufgefordert, die Wirtschaft während des Umbaus zur Klimaneutralität möglichst rasch zu wappnen gegen externe Schocks.
So gelte es, die Lieferketten für sieben kritische Rohstoffe sowie sieben Schlüsseltechnologien zu stärken. "Es gilt vorzusorgen
und die Fehler der Vergangenheit hinsichtlich einseitiger Importabhängigkeiten von wenigen Ländern nicht zu wiederholen",
mahnte die Stiftung Klimaneutralität mit Blick auf die bis 2045 anvisierte Klimaneutralität in Europa. "Nur wenn jetzt die
Weichen richtig gestellt werden, können wir die Transformation bewältigen, in Zukunft auf dem Weltmarkt eine starke Rolle
einnehmen, zukunftsfähige Arbeitsplätze bereitstellen und mit innovativen Produkten und Produktionsweisen wettbewerbsfähig
bleiben."
Die Studie mit dem Titel "Souveränität Deutschlands sichern − Resiliente Lieferketten für die Transformation zur Klimaneutralität 2045" identifiziert sieben kritische Rohstoffe und sieben Schlüsseltechnologien, die sowohl für den Erfolg der Klimaschutzstrategien als auch für die politische Souveränität Deutschlands und der EU besonders relevant seien.
Sieben Schlüsseltechnologien und sieben Rohstoffe
Zu den sieben Schlüsseltechnologien zählt die Stiftung Windkraft, Photovoltaik, Lithium-Ionen-Batterien, Permanentmagnete, Elektrolyseure, Wärmepumpen sowie DRI-Schachtöfen zur Produktion von grünem Stahl. Für die sieben Schlüsseltechnologien werden sieben Rohstoffe hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit in Zukunft als kritisch eingestuft: Lithium, Iridium, (schwere und leichte) seltene Erden, Kobalt, Nickel, Graphit und Mangan. Diese Rohstoffe gelte es vordringlich zu sichern, so die Forscher.
"Nur wenn die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten bei zentralen Fragen der wirtschaftlichen Prosperität nicht einseitig erpressbar sind, hat Europa letztlich auch die notwendige politische Freiheit für souveränes Handeln", erklärte Regine Günther, Direktorin der Stiftung Klimaneutralität. "Deshalb ist die Frage der resilienten Lieferketten nicht nur eine ökonomische Frage oder eine Herausforderung für die Transformation, sondern eine hochpolitische Frage der nationalen Sicherheit und der nationalen Souveränität. Die Politik ist aufgefordert, hierfür die notwendigen Schritte schnellstmöglich einzuleiten."
Gesamte Lieferkette in den Blick nehmen
Die Studie betont, es gehe immer darum, die gesamte Lieferkette in den Blick zu nehmen. Denn die Resilienz der Lieferkette sei nur so robust, wie ihr schwächstes Glied. Die Forscher fordern, dass stabile und transformationsorientierte Partnerschaften mit Drittländern, etwa Australien, Brasilien, Chile, Ghana, Indonesien, Kanada, Kolumbien, Madagaskar, Malawi, Mosambik, Namibia und Südafrika aufgebaut werden müssten.
Außerdem sei ein frühzeitiger Aufbau von langfristigen Handlungsstrategien für den Aufbau von Recyclingkapazitäten dringend geboten. Darüber hinaus seien die Verringerung der Rohstoffintensitäten oder alternative technologische Optionen eine wichtige Säule resilienzorientierter Politik, so die Studie.
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Die Forschenden fordern zudem, dass stabile heimische Absatzmärkte aufgebaut beziehungsweise gesichert und die Ansiedlung von kritischen Teilen der Lieferkette forciert werden müssten. Besonders relevant seien zudem beim Aufbau der Photovoltaik-Industrie Ingots, Wafers, Solarglas, Photovoltaik-Zellen und Modulzellen-Produktion. Beim Aufbau der Windkraftanlagen und Elektromobilität betreffe dies Permanentmagnete, ein Herzstück von Generatoren und Motoren, in der gesamten Lieferkette von seltenen Erden bis hin zum fertigen Magneten.
In der Elektromobilität betreffe dies die gesamte Lieferkette von Lithium-Ionen-Batterien. Beim Direktreduktionsverfahren (DRI) mit Schachtöfen für die Produktion von grünem Stahl müsse "sehr frühzeitig" investiert werden. Denn der steigenden Nachfrage nach Fertigungsanlagen für grünen Stahl mittels Wasserstoffreduktion stünden nur sehr geringe Kapazitäten einer Handvoll Anlagenfertigern gegenüber.
Die Studie mit dem Titel "Souveränität Deutschlands sichern − Resiliente Lieferketten für die Transformation zur Klimaneutralität 2045" identifiziert sieben kritische Rohstoffe und sieben Schlüsseltechnologien, die sowohl für den Erfolg der Klimaschutzstrategien als auch für die politische Souveränität Deutschlands und der EU besonders relevant seien.
Sieben Schlüsseltechnologien und sieben Rohstoffe
Zu den sieben Schlüsseltechnologien zählt die Stiftung Windkraft, Photovoltaik, Lithium-Ionen-Batterien, Permanentmagnete, Elektrolyseure, Wärmepumpen sowie DRI-Schachtöfen zur Produktion von grünem Stahl. Für die sieben Schlüsseltechnologien werden sieben Rohstoffe hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit in Zukunft als kritisch eingestuft: Lithium, Iridium, (schwere und leichte) seltene Erden, Kobalt, Nickel, Graphit und Mangan. Diese Rohstoffe gelte es vordringlich zu sichern, so die Forscher.
"Nur wenn die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten bei zentralen Fragen der wirtschaftlichen Prosperität nicht einseitig erpressbar sind, hat Europa letztlich auch die notwendige politische Freiheit für souveränes Handeln", erklärte Regine Günther, Direktorin der Stiftung Klimaneutralität. "Deshalb ist die Frage der resilienten Lieferketten nicht nur eine ökonomische Frage oder eine Herausforderung für die Transformation, sondern eine hochpolitische Frage der nationalen Sicherheit und der nationalen Souveränität. Die Politik ist aufgefordert, hierfür die notwendigen Schritte schnellstmöglich einzuleiten."
Gesamte Lieferkette in den Blick nehmen
Die Studie betont, es gehe immer darum, die gesamte Lieferkette in den Blick zu nehmen. Denn die Resilienz der Lieferkette sei nur so robust, wie ihr schwächstes Glied. Die Forscher fordern, dass stabile und transformationsorientierte Partnerschaften mit Drittländern, etwa Australien, Brasilien, Chile, Ghana, Indonesien, Kanada, Kolumbien, Madagaskar, Malawi, Mosambik, Namibia und Südafrika aufgebaut werden müssten.
Außerdem sei ein frühzeitiger Aufbau von langfristigen Handlungsstrategien für den Aufbau von Recyclingkapazitäten dringend geboten. Darüber hinaus seien die Verringerung der Rohstoffintensitäten oder alternative technologische Optionen eine wichtige Säule resilienzorientierter Politik, so die Studie.
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Versorgungsrisiken bei strategischen Schlüsseltechnologien -
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Quelle: Prognos
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Quelle: Prognos
Die Forschenden fordern zudem, dass stabile heimische Absatzmärkte aufgebaut beziehungsweise gesichert und die Ansiedlung von kritischen Teilen der Lieferkette forciert werden müssten. Besonders relevant seien zudem beim Aufbau der Photovoltaik-Industrie Ingots, Wafers, Solarglas, Photovoltaik-Zellen und Modulzellen-Produktion. Beim Aufbau der Windkraftanlagen und Elektromobilität betreffe dies Permanentmagnete, ein Herzstück von Generatoren und Motoren, in der gesamten Lieferkette von seltenen Erden bis hin zum fertigen Magneten.
In der Elektromobilität betreffe dies die gesamte Lieferkette von Lithium-Ionen-Batterien. Beim Direktreduktionsverfahren (DRI) mit Schachtöfen für die Produktion von grünem Stahl müsse "sehr frühzeitig" investiert werden. Denn der steigenden Nachfrage nach Fertigungsanlagen für grünen Stahl mittels Wasserstoffreduktion stünden nur sehr geringe Kapazitäten einer Handvoll Anlagenfertigern gegenüber.
Die Studie „Resiliente Lieferketten für die Transformation zur Klimaneutralität 2045“ steht als PDF zum Download bereit.
Heike Gillis / DJN
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Dienstag, 05.09.2023, 14:03 Uhr
Dienstag, 05.09.2023, 14:03 Uhr
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