• Frankreichs Rechte treiben deutschen Strompreis nach oben
  • Bund und Länder bürgen für Konverterbau
  • Entflechtungsdiskussion für Fernwärme bremst Wärmewende
  • Bayern will früher ans Netz
  • Werl bekommt neuen Geschäftsführer
  • Deutsche PPA-Preise bleiben im Juni konstant
  • Stadtwerke Bonn schütten trotz Konzern-Minus aus
  • Urban Keussen verlässt EWE
  • Lichtblick blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2023/24
  • Österreich: GCA zuversichtlich bezüglich Pipeline-Ausbau
Enerige & Management > Wasserstoff - Erste weiß-blaue Wasserstoff-Leitung soll 2025 fertig sein
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
WASSERSTOFF:
Erste weiß-blaue Wasserstoff-Leitung soll 2025 fertig sein
Der Fernleitungsbetreiber „bayernets GmbH“ stellt die Weichen zum Aufbau eines Wasserstoff-Startnetzes in Bayern. Im Mittelpunkt steht das Chemiedreieck im Südosten des Freistaats.
 
Der Aufsichtsrat von Bayernets habe einem Personalaufbau zugestimmt, damit Fachkräfte für die Planungen und den Aufbau des bayerischen Wasserstoffnetzes eingestellt werden können, teilte der Fernleitungsnetzbetreiber im Stadtwerke-München-Konzern mit. Das markiere ersten Schritt, um ein Wasserstoff-Startnetz in Bayern zu errichten.

„Aktuell werden in unserem Bundesland mit Hochdruck die technischen Voraussetzungen geschaffen, um die Energiewende zu gestalten“, erklärte Bayernets-Geschäftsführer Matthias Jenn. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung werde sein Unternehmen einen „entscheidenden Beitrag zur effizienten Entwicklung des Wasserstoff-Transportnetzes in Bayern und in Deutschland leisten“.

Spätestens 2025 soll die erste Wasserstoff-Leitung in Bayern betriebsbereit sein. Dafür trifft das Netzunternehmen aktuell mit einer Leitungsumstellung im Chemiedreieck Burghausen die Vorbereitungen: Im Südosten des Freistaates werden Wasserstoff-Quellen und -Verbraucher miteinander verbunden.

Dort realisiert das Unternehmen aktuell das erste Umstellprojekt im Netzgebiet: Ein 14 Kilometer langes Leitungssystem soll künftig vom Erdgasnetz abgetrennt werden. Im Anschluss soll das Wasserstoffnetz stufenweise ausgeweitet und international angebunden werden. 

Energiehungriges Chemiedreick

„Das Chemiedreieck hat derzeit einen Erdgas-Bedarf von 6 Terawattstunden pro Jahr. Durch die Substitution fossiler Energieträger benötigen die dort ansässigen Industrieunternehmen bereits im Jahr 2030 2 Terawattstunden Wasserstoff“, so Jenn weiter. Das gehe aus dem Abschlussbericht des Projektes „Trans4In“ hervor, das die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) herausgegeben hat.

Auch auf anderen Baustellen arbeitet die Bayernets GmbH an einer klimaneutralen Zukunft. Mit dem Projekt „HyPipe Bavaria – The Hydrogen Hub“ setzt das Unternehmen mit Sitz in München auf die Synergien zwischen Wasserstoff- und Gasnetzbetrieb. So sollen für den Netzaufbau zu 95 Prozent bestehende Erdgas-Leitungen genutzt und bis 2030 rund 300 Kilometer Wasserstoff-Transportleitungen in Südbayern realisiert werden. Geplant ist weiter auch ein Anschluss an die baden-württembergischen und österreichischen Netze.

„Wir bilden das Wasserstoff-Drehkreuz in Südbayern“, betonte der Bayernets-Geschäftsführer. Auch verwies er auf regionale Projektbausteine wie den Cluster Ingolstadt: Im Großraum der oberbayerischen Stadt soll in naher Zukunft eine Wasserstoff-Infrastruktur errichtet werden, die die dortigen Industriestandorte und die gesamte Region mit Wasserstoff versorgt.

 
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
+49 (0) 8152 9311 15
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 22.02.2023, 16:24 Uhr

Mehr zum Thema