
Inbetriebnahme der Wasserstoffleitung im Energiepark Bad Lauchstädt. Quelle: Tom Schulze
WASSERSTOFF:
Erste Leitung im Energiepark Bad Lauchstädt befüllt
Mit der Inbetriebnahme einer 25 Kilometer langen Leitung startet das künftige Wasserstoff-Kernnetz in Sachsen-Anhalt. Die Infrastruktur ist bereit, Produktion und Nutzung sollen folgen.
In Sachsen-Anhalt ist die erste Leitung des geplanten Wasserstoff-Kernnetzes betriebsbereit. Sie verbindet den Energiepark
Bad Lauchstädt im Saalekreis mit der Raffinerie von Total Energies im Chemiepark Leuna und ist ein zentrales Element der künftigen
Wasserstoffwirtschaft der Region. Die 25 Kilometer lange Trasse wurde aus einer bestehenden Erdgasleitung erbaut und kann künftig jährlich bis zu 2.700 Tonnen grünen Wasserstoff transportieren. Dies gibt Ontras, Betreiber des ostdeutschen Ferngasnetzes bekannt.
Die Leitung ist Teil des sogenannten H2-Startnetzes, eines rund 600 Kilometer langen Vorläufers des bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes. Über Anschlussprojekte wie „Green Octopus Mitteldeutschland“ und „LHyVE“ soll sie perspektivisch in westliche und östliche Richtungen verlängert werden. Damit wird der Energiepark Bad Lauchstädt auch Teil des European Hydrogen Backbone, einem gesamteuropäischen Infrastrukturkonzept.
Infrastruktur bereit, Betrieb startet Ende 2025
Voraussetzung für den Wasserstofftransport ist die Inbetriebnahme der Elektrolyseanlage im Energiepark sowie der Ausspeiseanlage in Leuna. Beide Anlagen befinden sich laut Ontras derzeit im Bau und sollen bis Ende 2025 fertiggestellt sein. Bis dahin soll die neue Leitung im Testbetrieb genutzt werden. Ontras will hierbei technische Daten und Betriebserfahrung sammeln.
Die Landesregierung sieht im Leitungsbau ein wichtiges Signal für die Industriepolitik. „Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft ist keine theoretische Zukunftsmusik, sondern geht konkret voran“, sagte Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) bei der Einweihung. Er bezeichnete das entstehende Netz als „künftige Lebensader für die energieintensive Industrie“.
Mit dem Projekt sollen besonders Unternehmen der Chemiebranche versorgt werden, die derzeit auf fossile Rohstoffe angewiesen sind. Die Landes- und Bundesregierung investieren gemeinsam rund 180 Millionen Euro in den Aufbau der regionalen Wasserstoffinfrastruktur. Dazu gehört neben neuen Leitungen auch die Einrichtung unterirdischer Wasserstoffspeicher und die Umrüstung bestehender Erdgaspipelines.
Erfolgreiche Erprobung der gesamten Wertschöpfungskette
Der Energiepark Bad Lauchstädt versteht sich als Reallabor der Energiewende. Bereits heute speist ein Windpark Strom ein, mit dem ab Ende des Jahres eine 30-MW-Elektrolyse-Anlage grünen Wasserstoff produzieren soll. Dieser kann zwischengespeichert, über die neue Leitung transportiert und in der chemischen Industrie genutzt werden. Das Projekt gilt als eines der ersten in Deutschland, das die gesamte Wertschöpfungskette von Erzeugung bis industrieller Anwendung erprobt.
„Mit der Wasserstoffleitung und dem Windpark sind bereits zwei zentrale Bausteine fertiggestellt“, sagt Cornelia Müller-Pagel, Sprecherin des Projektkonsortiums. Die baldige Betriebsbereitschaft der übrigen Komponenten sei ein praktischer Beleg dafür, dass bestehende Gasinfrastruktur auch in einer dekarbonisierten Energiezukunft eine tragende Rolle spielen könne.
Die Leitung ist Teil des sogenannten H2-Startnetzes, eines rund 600 Kilometer langen Vorläufers des bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes. Über Anschlussprojekte wie „Green Octopus Mitteldeutschland“ und „LHyVE“ soll sie perspektivisch in westliche und östliche Richtungen verlängert werden. Damit wird der Energiepark Bad Lauchstädt auch Teil des European Hydrogen Backbone, einem gesamteuropäischen Infrastrukturkonzept.
Infrastruktur bereit, Betrieb startet Ende 2025
Voraussetzung für den Wasserstofftransport ist die Inbetriebnahme der Elektrolyseanlage im Energiepark sowie der Ausspeiseanlage in Leuna. Beide Anlagen befinden sich laut Ontras derzeit im Bau und sollen bis Ende 2025 fertiggestellt sein. Bis dahin soll die neue Leitung im Testbetrieb genutzt werden. Ontras will hierbei technische Daten und Betriebserfahrung sammeln.
Die Landesregierung sieht im Leitungsbau ein wichtiges Signal für die Industriepolitik. „Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft ist keine theoretische Zukunftsmusik, sondern geht konkret voran“, sagte Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) bei der Einweihung. Er bezeichnete das entstehende Netz als „künftige Lebensader für die energieintensive Industrie“.
Mit dem Projekt sollen besonders Unternehmen der Chemiebranche versorgt werden, die derzeit auf fossile Rohstoffe angewiesen sind. Die Landes- und Bundesregierung investieren gemeinsam rund 180 Millionen Euro in den Aufbau der regionalen Wasserstoffinfrastruktur. Dazu gehört neben neuen Leitungen auch die Einrichtung unterirdischer Wasserstoffspeicher und die Umrüstung bestehender Erdgaspipelines.
Erfolgreiche Erprobung der gesamten Wertschöpfungskette
Der Energiepark Bad Lauchstädt versteht sich als Reallabor der Energiewende. Bereits heute speist ein Windpark Strom ein, mit dem ab Ende des Jahres eine 30-MW-Elektrolyse-Anlage grünen Wasserstoff produzieren soll. Dieser kann zwischengespeichert, über die neue Leitung transportiert und in der chemischen Industrie genutzt werden. Das Projekt gilt als eines der ersten in Deutschland, das die gesamte Wertschöpfungskette von Erzeugung bis industrieller Anwendung erprobt.
„Mit der Wasserstoffleitung und dem Windpark sind bereits zwei zentrale Bausteine fertiggestellt“, sagt Cornelia Müller-Pagel, Sprecherin des Projektkonsortiums. Die baldige Betriebsbereitschaft der übrigen Komponenten sei ein praktischer Beleg dafür, dass bestehende Gasinfrastruktur auch in einer dekarbonisierten Energiezukunft eine tragende Rolle spielen könne.
Zum Energiepark Bad Lauchstädt
Der Energiepark Bad Lauchstädt gilt als Erprobungsraum für grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab. Das Projekt bringt
zentrale Elemente der Wasserstoffwirtschaft erstmals an einem Ort zusammen: Strom aus Windenergie, eine großtechnische Elektrolyse,
die Speicherung in unterirdischen Kavernen, der Transport per Leitung und die Nutzung in der Industrie. Mit einem Investitionsvolumen
von rund 210 Millionen Euro, gefördert mit 34 Millionen Euro aus dem 7. Energieforschungsprogramm des Bundes, gehört der Energiepark zu den größten Reallaboren seiner Art.
Hinter dem Vorhaben steht ein Konsortium aus Unternehmen, die unterschiedliche Kompetenzen einbringen. Während Ontras und VNG für Netzbetrieb und Systemintegration verantwortlich sind, liefern Sunfire und DBI technologische Bausteine für die Elektrolyse und Gastechnik. Uniper und die Terrawatt Planungsgesellschaft ergänzen das Projekt mit Know-how in der Energieerzeugung und Flächenentwicklung.
Gemeinsam wollen die Partner zeigen, wie sich grüner Wasserstoff technisch, wirtschaftlich und regulatorisch in bestehende Energiestrukturen integrieren lässt – und welche Voraussetzungen ein Wasserstoffmarkt in Deutschland dafür braucht.
Hinter dem Vorhaben steht ein Konsortium aus Unternehmen, die unterschiedliche Kompetenzen einbringen. Während Ontras und VNG für Netzbetrieb und Systemintegration verantwortlich sind, liefern Sunfire und DBI technologische Bausteine für die Elektrolyse und Gastechnik. Uniper und die Terrawatt Planungsgesellschaft ergänzen das Projekt mit Know-how in der Energieerzeugung und Flächenentwicklung.
Gemeinsam wollen die Partner zeigen, wie sich grüner Wasserstoff technisch, wirtschaftlich und regulatorisch in bestehende Energiestrukturen integrieren lässt – und welche Voraussetzungen ein Wasserstoffmarkt in Deutschland dafür braucht.

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Dienstag, 08.04.2025, 15:50 Uhr
Dienstag, 08.04.2025, 15:50 Uhr
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