
Quelle: Pixabay / Edgar Oliver
IT:
Erneuerbaren-Betriebsführer: Excel oder Digitalisierung
KI in der Betriebsführung von Erneuerbaren-Parks? Häufig geht es derzeit darum, sie überhaupt zu digitalisieren. Doppelinterview mit Boris Wöhlecke und Rolf Richter von Allgeier Inovar.
Diese Redaktion sprach vergangene Woche auf der Leitmesse Wind Energy mit Boris Wöhlecke, Head of Marketing, und Rolf Richter,
Urgestein in der kaufmännischen Softwareentwicklung für Erneuerbare und Produktentwickler, beide bei der IT-Schmiede Allgeier
Inovar.
E&M: Herr Wöhlecke, braucht es künstliche Intelligenz in der Windkraft, in der Erneuerbaren-Branche?
Boris Wöhlecke: Zunächst ist „künstliche Intelligenz“ ein Buzzword, das jeder gerne verwendet. Und, ja, auch in der Branche gibt es viele Überlegungen dazu und auch schon konkrete Einsatzmöglichkeiten. Wir bei Allgeier Inovar stellen jedoch auch fest, dass sich die Gespräche auf der Wind Energy eher um Excel und einfache Digitalisierungsfragen drehen. Da spielt KI insgesamt noch kaum eine Rolle.
Wir werden KI im Hintergrund einsetzen, zum Beispiel bei der Produktentwicklung, für die Verbesserung und Beschleunigung von Geschäftsprozessen bei den Kunden. In der direkten Kundenansprache spielt KI aktuell für uns noch keine Rolle. Sie verwirrt eher und wirkt zu groß und mächtig.
E&M: Ihre Software ersetzt also offenbar Excel-Tabellenkalkulation. Was kann sie?
Rolf Richter: Tatsächlich. Klassischerweise sind Excel und ein Finanz- und Rechnungswesen im Einsatz, die nicht miteinander gekoppelt sind. Genau auf diesen Weg hat sich Allgeier Inovar gemacht und hat mit dem „Energiepark-Manager“ eine Lösung geschaffen, die sowohl die Projektentwicklung als auch die kaufmännische Betriebsführung abdeckt. Komplett. Hinzu kommt die Verzahnung mit dem Finanzmanagement, der Planung und dem Controlling sowie der Liquiditätsplanung. Das Ganze ist abgerundet mit einer CRM-Plattform (Customer Relationship Management, die Redaktion). Diese bietet einen Überblick über das Tagesgeschäft, Verträge, Liegenschaften, Beteiligte und so weiter. Kurz: alles, was die Branche im Tagesgeschäft braucht.
E&M: Ihre Zielgruppen?
Richter: Die Zielgruppe sind Projektentwickler und Betriebsführer im Bereich erneuerbarer Energien. Dort wiederum speziell Wind-an-Land- und Solar-Freifläche-Betreiber.
E&M: Was ist das Alleinstellungsmerkmal Ihrer Enterprise Resource Planning Software (ERP)?
Richter: Das Alleinstellungsmerkmal ist, dass die Prozesse durchgängig sind und das Finanzmanagement komplett abdecken und integrieren. Zudem werden sämtliche (Geschäfts-)Prozesse, auch in der Betriebsführung und auf der Vertragsseite, nicht nur verwaltet, sondern komplett abgerechnet. Alle Informationen fließen automatisch in das Finanz- und Controllingsystem rein. Das Gleiche gilt für die vorgelagerte Projektentwicklung.
E&M: Was ist genau der Vorteil?
Wöhlecke: Das eine ist Effizienz und Schnelligkeit, das andere die Quantität, also die Menge an Daten, die dort prozessiert werden. Hat man Digitalisierungsprozesse implementiert, kann ein Mitarbeitender mittlerweile 20 Mal schneller Projekte umsetzen als zum Beispiel vorher mit Excel. Aktuell sprechen wir allein bei unserer Kundenlandschaft von 48.000 bis zu 50.000 Pachtverträgen, die zum größten Teil individuell angelegt worden sind und abgerechnet werden müssen.
E&M: Seit wann sind Sie mit der Software auf dem Markt?
Richter: Die ersten Anfänge dieser Software sind 2011 entstanden.
E&M: Sie, Herr Richter, hatten sich damit als Softwareentwickler selbstständig gemacht, sagten Sie im Vorgespräch. Später haben Sie sich in Allgeier integriert. Was ist der Kundenvorteil dieser Integration?
Richter: Allgeier ist ein großes deutsches IT-Unternehmen und hat eine breite Schulter. Wir können uns internationalisieren, wir haben Zugriff auf eine wesentlich größere Ressourcenvielfalt, und wir können technische Projekte besser angehen.
E&M: Ist es heute noch zu verantworten, Projekte auf Basis von nicht revisionssicherer Tabellenkalkulation zu entwickeln und zu betreiben?
Richter: Aus unserer Sicht schon seit vielen Jahren nicht mehr. Diese Erkenntnis setzt sich auch allmählich durch. Aber es ist tatsächlich so, dass wir mit unserer ERP-Software eher Erstausrüster sind bei unseren Kunden, als dass wir andere Systeme ablösen.
E&M: Wer sind also Ihre Wettbewerber?
Richter: Wenn es um eine durchgehende ERP-Software für alle Belange von Erneuerbaren in der Projektentwicklung und Betriebsführung geht, dann haben wir keine Wettbewerber. Wenn man so will, ist unser Wettbewerber Microsoft mit Excel.
E&M: Wie viele Mitarbeiter und Kunden hat Allgeier Inovar?
Wöhlecke: Aktuell sind etwa 180 Mitarbeitende an verschiedenen Standorten in Deutschland und Österreich bei Allgeier Inovar beschäftigt. Wir machen einen Umsatz von 36 Millionen Euro und betreuen circa 800 Kunden über alle Bereiche hinweg.
E&M: Herr Wöhlecke, braucht es künstliche Intelligenz in der Windkraft, in der Erneuerbaren-Branche?
Boris Wöhlecke: Zunächst ist „künstliche Intelligenz“ ein Buzzword, das jeder gerne verwendet. Und, ja, auch in der Branche gibt es viele Überlegungen dazu und auch schon konkrete Einsatzmöglichkeiten. Wir bei Allgeier Inovar stellen jedoch auch fest, dass sich die Gespräche auf der Wind Energy eher um Excel und einfache Digitalisierungsfragen drehen. Da spielt KI insgesamt noch kaum eine Rolle.
Wir werden KI im Hintergrund einsetzen, zum Beispiel bei der Produktentwicklung, für die Verbesserung und Beschleunigung von Geschäftsprozessen bei den Kunden. In der direkten Kundenansprache spielt KI aktuell für uns noch keine Rolle. Sie verwirrt eher und wirkt zu groß und mächtig.
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Allgeier-Inovar-Marketingchef Boris Wöhlecke (links) und Produktentwickler Rolf Richter auf der Wind Energy 2024
Quelle: E&M / Georg Eble
Quelle: E&M / Georg Eble
Rolf Richter: Tatsächlich. Klassischerweise sind Excel und ein Finanz- und Rechnungswesen im Einsatz, die nicht miteinander gekoppelt sind. Genau auf diesen Weg hat sich Allgeier Inovar gemacht und hat mit dem „Energiepark-Manager“ eine Lösung geschaffen, die sowohl die Projektentwicklung als auch die kaufmännische Betriebsführung abdeckt. Komplett. Hinzu kommt die Verzahnung mit dem Finanzmanagement, der Planung und dem Controlling sowie der Liquiditätsplanung. Das Ganze ist abgerundet mit einer CRM-Plattform (Customer Relationship Management, die Redaktion). Diese bietet einen Überblick über das Tagesgeschäft, Verträge, Liegenschaften, Beteiligte und so weiter. Kurz: alles, was die Branche im Tagesgeschäft braucht.
E&M: Ihre Zielgruppen?
Richter: Die Zielgruppe sind Projektentwickler und Betriebsführer im Bereich erneuerbarer Energien. Dort wiederum speziell Wind-an-Land- und Solar-Freifläche-Betreiber.
E&M: Was ist das Alleinstellungsmerkmal Ihrer Enterprise Resource Planning Software (ERP)?
Richter: Das Alleinstellungsmerkmal ist, dass die Prozesse durchgängig sind und das Finanzmanagement komplett abdecken und integrieren. Zudem werden sämtliche (Geschäfts-)Prozesse, auch in der Betriebsführung und auf der Vertragsseite, nicht nur verwaltet, sondern komplett abgerechnet. Alle Informationen fließen automatisch in das Finanz- und Controllingsystem rein. Das Gleiche gilt für die vorgelagerte Projektentwicklung.
E&M: Was ist genau der Vorteil?
Wöhlecke: Das eine ist Effizienz und Schnelligkeit, das andere die Quantität, also die Menge an Daten, die dort prozessiert werden. Hat man Digitalisierungsprozesse implementiert, kann ein Mitarbeitender mittlerweile 20 Mal schneller Projekte umsetzen als zum Beispiel vorher mit Excel. Aktuell sprechen wir allein bei unserer Kundenlandschaft von 48.000 bis zu 50.000 Pachtverträgen, die zum größten Teil individuell angelegt worden sind und abgerechnet werden müssen.
E&M: Seit wann sind Sie mit der Software auf dem Markt?
Richter: Die ersten Anfänge dieser Software sind 2011 entstanden.
E&M: Sie, Herr Richter, hatten sich damit als Softwareentwickler selbstständig gemacht, sagten Sie im Vorgespräch. Später haben Sie sich in Allgeier integriert. Was ist der Kundenvorteil dieser Integration?
Richter: Allgeier ist ein großes deutsches IT-Unternehmen und hat eine breite Schulter. Wir können uns internationalisieren, wir haben Zugriff auf eine wesentlich größere Ressourcenvielfalt, und wir können technische Projekte besser angehen.
E&M: Ist es heute noch zu verantworten, Projekte auf Basis von nicht revisionssicherer Tabellenkalkulation zu entwickeln und zu betreiben?
Richter: Aus unserer Sicht schon seit vielen Jahren nicht mehr. Diese Erkenntnis setzt sich auch allmählich durch. Aber es ist tatsächlich so, dass wir mit unserer ERP-Software eher Erstausrüster sind bei unseren Kunden, als dass wir andere Systeme ablösen.
E&M: Wer sind also Ihre Wettbewerber?
Richter: Wenn es um eine durchgehende ERP-Software für alle Belange von Erneuerbaren in der Projektentwicklung und Betriebsführung geht, dann haben wir keine Wettbewerber. Wenn man so will, ist unser Wettbewerber Microsoft mit Excel.
E&M: Wie viele Mitarbeiter und Kunden hat Allgeier Inovar?
Wöhlecke: Aktuell sind etwa 180 Mitarbeitende an verschiedenen Standorten in Deutschland und Österreich bei Allgeier Inovar beschäftigt. Wir machen einen Umsatz von 36 Millionen Euro und betreuen circa 800 Kunden über alle Bereiche hinweg.
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Mittwoch, 02.10.2024, 12:13 Uhr
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