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Enerige & Management > Kooperation - Erfurter Industriebetrieb plant Produktion mit Wasserstoff
Markus Schempp (links) und Frank Heidemann vor einem fast fertigen Elektrolyseur von Andritz Schuler. Quelle: SWE
KOOPERATION:
Erfurter Industriebetrieb plant Produktion mit Wasserstoff
Wasserstoff soll die Produktion bei Andritz Schuler klimafreundlicher machen. SWE Netz und der Pressenhersteller starten dazu eine Kooperation in Erfurt.
 
Andritz Schuler, Teil des österreichischen Andritz-Konzerns, will am Standort Erfurt (Thüringen) künftig Wasserstoff in der eigenen Produktion einsetzen. Geplant ist vor allem, die Hallenbeheizung mit Dunkelstrahlern umzustellen. Diese werden derzeit mit Erdgas betrieben, sollen jedoch künftig mit Wasserstoff betrieben werden. Diese speziellen Gas-Infrarotheizungen erwärmen nicht die Luft, sondern direkt die Oberflächen im Raum und eignen sich deshalb besonders für große Industriehallen.

Damit Andritz Schuler tatsächlich Wasserstoff nutzen kann, braucht es eine entsprechende Infrastruktur. Hier setzt die Kooperation mit der SWE Netz GmbH an. Die Netztochter der Stadtwerke Erfurt ist für Strom- und Gasnetze in der Region verantwortlich und erarbeitet derzeit einen Gasnetztransformationsplan. Zunächst untersucht sie bestehende Gasleitungen auf ihre Eignung für Wasserstoff. Später soll der Standort an das nationale Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen werden. Geschäftsführer Frank Heidemann betont, dass SWE Netz die nötige Infrastruktur frühzeitig bereitstellen möchte, um die Versorgungssicherheit der Industrie zu sichern.

Parallel dazu baut Andritz Schuler seine eigene Kompetenz im Bereich Wasserstofftechnik aus. Seit März dieses Jahres produziert das Unternehmen in einer „Gigafactory“ Elektrolyseure zur Erzeugung von grünem Wasserstoff. Jährlich können dort etwa 160 bis 200 Geräte mit einer Gesamtkapazität von rund 1.000 MW hergestellt werden. Diese Anlagen sind jedoch für den internationalen Markt bestimmt und nicht vorrangig für den Eigenbedarf am Standort Erfurt.

Standortleiter Markus Schempp erklärt, dass die Umstellung auf klimaneutrale Energieträger ein strategisches Ziel des Unternehmens sei. Die Zusammenarbeit mit SWE Netz eröffne die Möglichkeit, die eigene Produktion langfristig nachhaltig auszurichten.

Das Vorhaben ist eingebettet in das Projekt „Thüringer Wasserstoff Ecosystem“ (TH2ECO), das den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft vorantreibt. Das Netzwerk bringt Industrie, Forschung und Energieversorger in Thüringen zusammen. Ziel ist es, eine regionale Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff zu entwickeln − von der Erzeugung über den Transport bis hin zur Anwendung in der Industrie.
 

Davina Spohn
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Dienstag, 30.09.2025, 12:36 Uhr

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