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Enerige & Management > Geothermie - Erdwärmebohrung kostet 153 Millionen Euro
Quelle: Erdwärme Grüwald
GEOTHERMIE:
Erdwärmebohrung kostet 153 Millionen Euro
Die Erdwärme Grünwald GmbH bohrt nach Thermalwasser zur Wärmeversorgung. Der Bund gibt etliche Millionen Euro als Förderung dazu.
 
In der Münchener Umlandgemeinde Grünwald ist eine zweite Tiefenbohrung nach heißem Thermalwasser geplant. Nun teilte das zuständige Unternehmen, die Erdwärme Grünwald GmbH, mit, dass von den geplanten 153 Millionen Euro an Investitionskosten 61 Millionen Euro der Bund übernimmt.

Dadurch sei es möglich, den „nachhaltigen und CO2-freien Schatz unter unseren Füßen zur Wärme- und Energieversorgung zu nutzen“, so Erdwärme Geschäftsführer, Andreas Lederle. Durch die neue Bohrung könne das Unternehmen sein Versorgungsgebiet weiter ausbauen.

Der Raum München ist bekannt für sein Geothermiepotenzial. Im Dezember 2023 wurden die Baugrunduntersuchungen am Standort Laufzorn erfolgreich abgeschlossen, es konnte grünes Licht für die weiteren Planungen und Arbeiten gegeben werden. Im Februar 2024 wurden dann erfolgreiche Probebohrungen für die Standrohre durchgeführt.

Diese bestätigten, dass der Untergrund für eine sichere Bohrung geeignet ist. „Er muss künftig nicht nur das Fundament für die mehr als 700 Tonnen schwere Bohranlage tragen, sondern auch sicheres Arbeiten an der Tiefenbohrung gewährleisten“, heißt es weiter.

Der Bohrplatz wird nun schrittweise eingerichtet. Im kommenden Jahr soll mit den Bohrungen bis zu einer Tiefe von etwa 4.000 Metern begonnen werden. 2026 soll das Heizwerk gebaut werden. Ab der Heizperiode 2027/2028 könne die Einspeisung in das Fernwärmenetz erfolgen, heißt es weiter.

Die Erdwärme Grünwald betreibt am Standort Laufzorn bereits ein Geothermiekraftwerk. Es hat eine Leitung von 40 MW, ist wärmegeführt und ging 2013 in Betrieb. Die Anlage produziert neben Wärme auch Strom, um die Quelle optimal auszulasten. Sie umfasst eine Tiefenpumpe in rund 780 Meter Tiefe sowie einen Reserve- und Spitzenlast-Ölkessel. Eine Power-to-Heat-Anlage nimmt seit Ende 2017 zudem überschüssigen Strom aus dem Netz und trägt dadurch zu dessen Stabilität bei.
 
 

Stefan Sagmeister
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