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Enerige & Management > Beteiligung - Eppinger Solarpark aus Bürgerhand ist ein förderfreies Projekt
Das Umspannwerk für den Bürgersolarpark Eppingen steht inzwischen. Quelle: BEG Kraichgau
BETEILIGUNG:
Eppinger Solarpark aus Bürgerhand ist ein förderfreies Projekt
Die Bürgerenergie-Genossenschaft Kraichgau stemmt gerade ihr bisher größtes Projekt. Mit Partnern entsteht ab Herbst ein 60-MW-Solarpark, der förderfrei und 30 Millionen Euro teuer ist.
 
Der „Bürger-Solarpark“ Eppingen geht ab Herbst in die Bauphase. Die federführende „BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau eG“ (BEG Kraichgau) bezeichnet das 30 Millionen Euro teure Vorhaben als ihr „Leuchtturmprojekt“.

Die im baden-württembergischen Sinsheim ansässige Genossenschaft hat sich seit 2010 der Energiewende aus Bürgerhand verschrieben. Der Solarpark im benachbarten Eppingen wird eine Kapazität von 60 MW aufweisen und damit das bislang größte Erneuerbaren-Kraftwerk der BEG, die inzwischen mehr als 1.100 Mitglieder stark ist.

In einer Senke zwischen Eppingen und Richen werden die Kollektoren sich auf einer Fläche von 45 Hektar ausbreiten, ein zehn Hektar großer Grünabschnitt eingerechnet. Für das Solarkraftwerk musste ein eigenes Umspannwerk her, für das der Spatenstich im April erfolgte und das inzwischen errichtet ist. Netze BW hat laut Angaben der Initiatoren den Anschluss an eine nahe liegende 110-kV-Leitung zugesagt.

„Leuchtturmprojekt“ bewegt 30 Millionen Euro

Wie eine Sprecherin der BEG Kraichgau auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt, sei die Möglichkeit zur Beteiligung für Privatleute nach wie vor gegeben. Von der Investitionssumme wolle die Genossenschaft 20 Prozent über Eigenkapital, also auch das in Nachrangdarlehen angelegte Geld von (neuen) Mitgliedern, aufbringen. Das wären 6 Millionen Euro.

Etwa 1 Million Euro fehle noch an diesem Betrag, so die Sprecherin. Bis zum Baubeginn des Solarparks im Herbst soll das Geld eingegangen sein. Wer mitmachen und -verdienen will, muss mindestens 1.000 Euro aufbringen. Davon gehen 100 Euro für einen Anteil an der Genossenschaft ab (Dividende etwa 3 Prozent pro Jahr), 900 Euro erhalten im Zuge des Nachrangdarlehens über zehn Jahre einen Zins von 4 Prozent. Während der zweijährigen Planungsphase hatte die BEG noch 4,5 Prozent festgelegt.

Der Solarpark setze nicht auf eine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, sagt die Sprecherin. Die BEG Kraichgau möchte einen Großteil der erwarteten Jahresproduktion von 60 Millionen kWh Strom an Großunternehmen über Direktabnahmeverträge (PPA) vermarkten.

Auch mit den Stadtwerken Eppingen seien Gespräche über eine Stromlieferung im Gange. Schließlich will die BEG über die genossenschaftliche Stromvertriebspartnerin Bürgerwerke eG die Energie auch direkt an Privatkunden liefern.

Die Kraichgauer sind bei diesem Ansinnen nicht auf sich gestellt, denn mit der Heidelberger Energiegenossenschaft eG (HEG) und der „BürgerEnergie“ Karlsruhe eG (BEnKA) sind zwei weitere Genossenschaften am Solarpark beteiligt. 2026 wollen die Partner den Bürgersolarpark in Eppingen ans Netz anschließen.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 15.08.2025, 16:32 Uhr

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