ELEKTROMOBILITÄT:
Engie lässt Wallbox-Hersteller EV Box fallen
Der französische Energiekonzern Engie hat offenbar keine weitere Verwendung für den Ladeinfrastruktur-Entwickler EV Box. Das Aus für die Niederländer betrifft auch deutsche Standorte.
Der Markt für Anbieter von Wallboxen und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge lichtet sich weiter. Nach übereinstimmenden
Berichten niederländischer Medien hat das Unternehmen EV Box keine Zukunft mehr. Dessen Mutter, der französische Energiekonzern
Engie, habe das Aus für einen Großteil der Standorte und Beschäftigten beschlossen.
Der Finanzfachzeitung Het Financieele Dagblad gegenüber hat Engie bekanntgegeben, keinen Käufer für die meisten Werke in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und den USA gefunden zu haben. Demnach sei nur ein Standort in Bordeaux, an dem EV Box Schnelllader herstellt, an einen Interessenten gegangen.
Engies Verluste mit EV Box sollen sich seit der Übernahme im Jahr 2017 auf mittlerweile 800 Millionen Euro belaufen. Das Unternehmen selbst war 2010 in den Niederlanden entstanden und hat seinen Stammsitz in Amsterdam. Von den inzwischen etwa 700 Arbeitsplätzen sollen keine drei Dutzend erhalten bleiben.
Insolvenzen auch bei Numbat, Me Energy und Enercharge
Nach eigener Darstellung hat EV Box seit der Gründung mehr als 550.000 Ladeanschlüsse an Partnerunternehmen und Endkunden in über 70 Staaten geliefert. Darunter befinden sich Ladestationen für den privaten und gewerblichen Bereich aus eigener Herstellung, Schnellladenetzwerke und Softwarelösungen für das Laden. Wer auf ein Produkt von EV Box gesetzt hat, steht nun vor der Frage, wie es um Wartung, Reparatur und Service bestellt ist. Dazu gibt es zum derzeitigen Zeitpunkt offenbar keine Information. Eine Anfrage dieser Redaktion bei EV Box blieb zunächst unbeantwortet.
Das Geschäft mit Ladeinfrastruktur im Bereich Elektromobilität ist umkämpft. Pleiten sind dabei keine Seltenheit. So hat zuletzt das Allgäuer Start-Up Numbat die Zahlungsunfähigkeit einräumen müssen (wir berichteten). Seit dem 9. August läuft das Insolvenzverfahren für das Unternehmen, das Schnellladesäulen und Batteriespeicher entwickelt.
Zuvor hatte bereits das Amtsgericht Cottbus am 1. August das Insolvenzverfahren für das Start-up Me Energy GmbH aus dem brandenburgischen Wildau eröffnet. Es erfolgt in Eigenverwaltung. Die Idee des 2019 gegründeten Unternehmens ist es, den Ladestrom an den Stationen aus Bioethanol selbst herzustellen. Daher ist kein Anschluss an ein Stromnetz erforderlich. Me Energy wirbt damit, Elektrofahrzeugen 200 km Reichweite in nur 15 Lademinuten verschaffen zu können.
Ferner ist es inzwischen zu einer Anschlusslösung für den insolventen österreichischen Ladeinfrastruktur-Hersteller Enercharge gekommen. Das Unternehmen aus Kärnten ist nun Teil von Keba, ebenfalls ein Hersteller aus dem Alpenstaat. Der Produzent von Wallboxen aus Linz sieht in dem Zukauf eine strategische Akquisition, um seine Marktanteile bei Schnellladelösungen im öffentlichen Bereich auszubauen. Dabei dienen die Enercharge-Stationen mit einer Leistung zwischen 40 und 480 kW Leistung nicht nur dem Laden von Pkw, sondern auch von schweren Nutzfahrzeugen.
Der Finanzfachzeitung Het Financieele Dagblad gegenüber hat Engie bekanntgegeben, keinen Käufer für die meisten Werke in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und den USA gefunden zu haben. Demnach sei nur ein Standort in Bordeaux, an dem EV Box Schnelllader herstellt, an einen Interessenten gegangen.
Engies Verluste mit EV Box sollen sich seit der Übernahme im Jahr 2017 auf mittlerweile 800 Millionen Euro belaufen. Das Unternehmen selbst war 2010 in den Niederlanden entstanden und hat seinen Stammsitz in Amsterdam. Von den inzwischen etwa 700 Arbeitsplätzen sollen keine drei Dutzend erhalten bleiben.
Insolvenzen auch bei Numbat, Me Energy und Enercharge
Nach eigener Darstellung hat EV Box seit der Gründung mehr als 550.000 Ladeanschlüsse an Partnerunternehmen und Endkunden in über 70 Staaten geliefert. Darunter befinden sich Ladestationen für den privaten und gewerblichen Bereich aus eigener Herstellung, Schnellladenetzwerke und Softwarelösungen für das Laden. Wer auf ein Produkt von EV Box gesetzt hat, steht nun vor der Frage, wie es um Wartung, Reparatur und Service bestellt ist. Dazu gibt es zum derzeitigen Zeitpunkt offenbar keine Information. Eine Anfrage dieser Redaktion bei EV Box blieb zunächst unbeantwortet.
Das Geschäft mit Ladeinfrastruktur im Bereich Elektromobilität ist umkämpft. Pleiten sind dabei keine Seltenheit. So hat zuletzt das Allgäuer Start-Up Numbat die Zahlungsunfähigkeit einräumen müssen (wir berichteten). Seit dem 9. August läuft das Insolvenzverfahren für das Unternehmen, das Schnellladesäulen und Batteriespeicher entwickelt.
Zuvor hatte bereits das Amtsgericht Cottbus am 1. August das Insolvenzverfahren für das Start-up Me Energy GmbH aus dem brandenburgischen Wildau eröffnet. Es erfolgt in Eigenverwaltung. Die Idee des 2019 gegründeten Unternehmens ist es, den Ladestrom an den Stationen aus Bioethanol selbst herzustellen. Daher ist kein Anschluss an ein Stromnetz erforderlich. Me Energy wirbt damit, Elektrofahrzeugen 200 km Reichweite in nur 15 Lademinuten verschaffen zu können.
Ferner ist es inzwischen zu einer Anschlusslösung für den insolventen österreichischen Ladeinfrastruktur-Hersteller Enercharge gekommen. Das Unternehmen aus Kärnten ist nun Teil von Keba, ebenfalls ein Hersteller aus dem Alpenstaat. Der Produzent von Wallboxen aus Linz sieht in dem Zukauf eine strategische Akquisition, um seine Marktanteile bei Schnellladelösungen im öffentlichen Bereich auszubauen. Dabei dienen die Enercharge-Stationen mit einer Leistung zwischen 40 und 480 kW Leistung nicht nur dem Laden von Pkw, sondern auch von schweren Nutzfahrzeugen.
Volker Stephan
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 15.10.2024, 17:04 Uhr
Dienstag, 15.10.2024, 17:04 Uhr
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