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Enerige & Management > Bilanz - Enervie setzt auf eigene Regionalstrategie
Quelle: Fotolia / Eisenhans
BILANZ:
Enervie setzt auf eigene Regionalstrategie
Der südwestfälische Versorger Enervie hat im vergangenen Geschäftsjahr etwas weniger Gewinn erwirtschaftet. Das Unternehmen zeigt sich trotzdem sehr robust aufgestellt.
 
Die Enervie − Südwestfalen Energie und Wasser AG − hat im Geschäftsjahr 2024 ein gutes Unternehmensergebnis erzielt. Die Zahlen bestätigen „die Robustheit unseres Geschäftsmodells mit einer breiten Wertschöpfungsbasis“, sagte Enervie-Vorstandssprecher Erik Höhne bei der Vorstellung der Zahlen am 10. April. „Vor allem gute Deckungsbeiträge im Erzeugungs- sowie stabile Ergebnisse im Netzbereich haben hierzu wesentlich beigetragen.“

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten die Unternehmen der Enervie-Gruppe bei einem gesunkenen Umsatz von rund 1,45 Milliarden Euro (2023: 1,65 Milliarden Euro) ein leicht niedrigeres Ergebnis vor Steuern von 64,4 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr mit 67,9 Millionen Euro. Im Erzeugungsbereich haben vor allem hohe Deckungsbeiträge der Gas- und Dampfturbinenanlage Herdecke (GuD) und des Pumpspeicherwerks Rönkhausen (PSW) einen positiven Einfluss auf das Geschäftsjahr 2024, teilte der Energieversorger weiter mit. Zudem trug die Netzgesellschaft „ENERVIE Vernetzt GmbH“ mit einem „robusten Ergebnis zur sehr guten Jahresbilanz“ bei.

Witterungsbedingt weniger Energieabsatz

Die Enervie-Gruppe mit den beiden Tochtergesellschaften Mark-E und Stadtwerke Lüdenscheid lieferte im Jahr 2024 für die Versorgung der fast 400.000 Energiekunden sowie Energiehandelspartner rund 4,5 Milliarden kWh Strom und damit weniger als im Vorjahreszeitraum 2023 mit rund 5 Milliarden kWh. Beim Gas setzte die Gruppe mit rund 3,4 Milliarden kWh Gas ebenfalls etwas weniger ab. Im Vorjahreszeitraum lag der Gasabsatz bei 4,7 Milliarden kWh. Der Wärmeabsatz fiel von 64 Millionen kWh im jahr 2023 auf 59 Millionen kWh. 
Der Stromabsatz im Konzern hat sich 2024 nach eigenen Angaben im Wesentlichen aufgrund eines erneut deutlich gefallenen Handelsvolumens sowie Kundenverlusten im Vertrieb verringert. Der Gasabsatz fiel witterungsbedingt im Privat- und Geschäftskundensegment. Und auch die Wärmeabgabe ging witterungsbedingt zurück.

Im Geschäftsjahr 2024 wurde unter anderem ein Betriebspachtmodell mit den Stadtwerken Hemer vereinbart. Die Tochterunternehmen Mark-E und Enervie Vernetzt haben wesentlichen Teile des operativen Geschäftsbetriebs im Bereich der Energie- und Wasserversorgung der Stadtwerke Hemer gepachtet. Diese bleibt als Eigentumsgesellschaft erhalten und verwaltet sowie finanziert weiterhin das im Eigentum verbleibende Anlagevermögen.

Netzausbau ein wesentlicher Schwerpunkt

Laut dem Geschäftsbericht will die Enervie-Guppe auch künftig einen besonderen Fokus auf die Umsetzung der Energiewende in Südwestfalen durch einen verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien legen. So plant beispielsweise Mark-E, gemeinsam mit einer Bürgergenossenschaft ein Windkraftprojekt umzusetzen. Zudem will der Konzern massiv in den Netzausbau in Südwestfalen investieren. Im Jahr 2024 lag das Investitionsvolumen bei 80 Millionen Euro in den Ausbau der Strom-, Gas- und Wassernetze. In diesem Jahren sollen es nochmals rund 100 Millionen Euro werden.

Wegen einer „dynamischen Gesamtlage“ weltweit will die Enervie-Gruppe ihrer Regionalstrategie treu bleiben: Dies beinhaltet die Förderung erneuerbarer Energien, die Gewährleistung der Versorgungssicherheit in Verbindung mit dem notwendigen Netzausbau, die Entwicklung neuer Produkte und die fortschreitende Dekarbonisierung der Energieversorgung. Darüber hinaus sollen im Konzern Effizienzsteigerungen durch Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen erreicht werden.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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