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Enerige & Management > Energiemanagement - Energy Systems Alliance will Installateure unterstützen
Quelle: Pixabay / Alex Csiki
ENERGIEMANAGEMENT:
Energy Systems Alliance will Installateure unterstützen
Solarwatt, Tibber und Kiwigrid haben sich zur Energy Systems Alliance zusammengeschlossen. Sie wollen Installateuren ermöglichen, systemisch integrierte Gesamtlösungen anzubieten.
 
Solarwatt, Tibber und Kiwigrid haben Ende Mai die Energy Systems Alliance (ESA) gegründet. Ziel der strategischen Partnerschaft sei es laut den Beteiligten, Installationsbetrieben zertifizierte, ganzheitliche Energiesysteme bereitzustellen, die aus einer Kombination von Hard- und Software bestehen und um Energiemarktprodukte ergänzt werden. Damit wolle man die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Handwerksbetriebe langfristig sichern. Der offizielle Auftakt der Zusammenarbeit wird im Rahmen einer Veranstaltung am 13. Juni im Energiepark Neuwiese im sächsischen Elsterheide stattfinden, wie die Partner in einer Mitteilung am 12. Juni bekannt gaben. Solarwatt fokussiere sich auf PV- und Speicherlösungen, Kiwigrid auf Energiemanagementsysteme und Tibber auf dynamische Tarife sowie die Flexibilitätsvermarktung.

Hintergrund der Initiative sei die zunehmende Komplexität moderner Energiesysteme, bei denen nicht mehr einzelne Komponenten wie PV-Anlage, Wärmepumpe oder Wallbox im Vordergrund stünden, sondern systemisch integrierte Gesamtlösungen. Perspektivisch würden auch netzdienliche Aspekte und dynamische Stromtarife eine größere Rolle spielen. Daraus ergäben sich für die Installationsbetriebe erhöhte Anforderungen.

Während große Full-Service-Anbieter solche Lösungen häufig in proprietären, geschlossenen Systemen anbieten würden, brauche es für kleinere Fachbetriebe laut ESA einen offenen und interoperablen Ansatz. Die ESA wolle daher den Zugang zu einem umfassenden Produkt- und Serviceportfolio schaffen, das unter anderem Schulungen, Zertifizierungen, technischen Support sowie digitale Vertriebshilfen umfasse.

Peter Bachmann sagt dazu: „Wir sehen einen klaren Bedarf im Markt: Regionale Installateure, die nah am Endkunden sind, wollen ganzheitliche Lösungen anbieten – von der Hardware über das Energiemanagement bis zum dynamischen Stromtarif.“ Die ESA werde für eine Reduktion der Komplexität beim Installateur und dem Endkunden sorgen, verspricht der Chief Product Officer von Solarwatt. Installateure sollen dadurch befähigt werden, selbst als Systemanbieter gegenüber Endkunden aufzutreten.

Tibber-Deutschland-Geschäftsführer Merlin Lauenburg sieht damit Installateure in der Position, „größtmögliche Flexibilität und echte Mehrwerte zu bieten“. Lars Schwarzelt, Geschäftsführer von Kiwigrid, betont: „Wir ermöglichen es Installateuren, ein offenes, industriell hochsicheres und in der Nutzung sehr einfaches Energiemanagementsystem zu installieren.“ Dieses sei kompatibel mit dynamischen Stromtarifen und dem §14a EnWG.

Im Zusammenhang mit dem §14a EnWG kommt Energiemanagementsystemen eine besondere Bedeutung zu. Denn die Bundesnetzagentur hat in ihrer entsprechenden Festlegung zwei Alternativen vorgesehen für den Fall, dass Netzengpässe in der Niederspannung drohen und Netzbetreiber regelnd eingreifen müssen.

So kann eine steuerbare Verbrauchseinrichtung direkt angesprochen werden, um den netzwirksamen Leistungsbezug zu begrenzen. Sofern sich hinter dem Netzanschlusspunkt mehrere steuerbare Verbrauchseinrichtungen befinden, kann aber auch ein Energiemanagementsystem den Leistungsbezug der verschiedenen Geräte und Anlagen unter Einbeziehung beispielsweise der solaren Eigenerzeugung optimieren. Es muss nur sicherstellen, dass die vom Netzbetreiber vorgegebene Maximallast am Netzanschlusspunkt nicht überschritten wird. Mittelfristig plant die Energy Systems Alliance, weiterer Partner einzubinden, um das Angebot um zusätzliche Komponenten und Installationsnetzwerke zu erweitern.
 

Fritz Wilhelm
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