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Enerige & Management > Effizienz - Energiemanagement wird für mehr Unternehmen Pflicht
Quelle: Shutterstock / REDPIXEL.PL
EFFIZIENZ:
Energiemanagement wird für mehr Unternehmen Pflicht
Die Frist endet: Bis 18. Juli müssen energieintensive Unternehmen ein Energiemanagementsystem einführen. Die Deneff warnt indes vor einer Abschwächung der gesetzlichen Vorgaben.
 
Bis spätestens zum 18. Juli 2025 müssen alle Unternehmen, die pro Jahr auf einen Endenergieverbrauch von mehr als 7,5 Millionen kWh kommen, ein Energiemanagementsystem (EnMS) laut dem Energieeffizienzgesetz (EnEfG) einführen (wir berichteten). Gleichzeitig appelliert die Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) an die neue Bundesregierung, dieses wichtige und bewährte Instrument zu schützen und zu stärken.

Als „sehr vage“ hatte die Deneff bereits zuvor die Ankündigung im Koalitionsvertrag moniert. Dort steht, dass „erreichbare CO2-Vermeidung“ zentrale Steuerungsgröße werden solle. Die Initiative befürchtet, dass es zu „Rollbacks bei bewährten Effizienzstandards und Zielen im Energieeffizienzgesetz“ kommen könnte.

Die Vorgabe im Energieeffizienzgesetz sei vollkommen zu Unrecht in das Visier des Bürokratieabbaus geraten, betont der Verband nun in einer Mitteilung vom 27. Mai. „Es kann nicht sein, dass wir autokratischen Regimen weiter zig Milliarden für vermeidbare Energieimporte überweisen – nur weil wir unsere Effizienzpotenziale unerkannt und ungenutzt lassen“, erklärt Tatjana Ruhl, Leitung Dekarbonisierung der Industrie bei der Deneff. Energiemanagement sei eine unverzichtbare Voraussetzung für Deutschland und Europa, um wirtschaftlich und klimapolitisch unabhängig zu werden.

EU-Vorgaben setzen Handlungsdruck

Die Deneff weist zudem darauf hin, dass die bisherigen Maßnahmen zur Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie hierzulande nicht ausreichen. Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deneff, betont: „Deutschland steht kurz vor einem Vertragsverletzungsverfahren in Bezug auf die EU-Energieeffizienzrichtlinie. Die eigenen nationalen Maßnahmen, die Deutschland bislang nach Brüssel gemeldet hat, reichen bei Weitem nicht aus“. Deshalb brauche es politische Rückendeckung für erfolgreiche Maßnahmen wie Energiemanagement. 

Auch die Unternehmen würden davon profitieren. Laut Berechnungen der Hochschule Niederrhein liegt das wirtschaftlich erschließbare Einsparvolumen in der deutschen Wirtschaft bei rund 410 Milliarden kWh – davon 162 Milliarden kWh mit einer Amortisationsdauer von unter drei Jahren. Das entspricht laut dem Verband möglichen Energiekosteneinsparungen von bis zu 25 Milliarden Euro jährlich. Mit dem genauen Wissen, wo diese Potenziale individuell im Unternehmen liegen, könnten dann beispielsweise Anlagen bedarfsgerecht gesteuert, veraltete Technik getauscht, Abwärmeverluste reduziert oder wiederverwendet werden.

EnMS nach ISO 50001 sind in Deutschland außerdem seit Jahren verbreitet, insbesondere bei Unternehmen mit einem Energieverbrauch ab 5 Millionen kWh. In der internationalen ISO-Statistik führt Deutschland die Liste der zertifizierten Unternehmen an. Nach Angaben der Deneff nutzen mittlerweile auch viele mittelständische Betriebe ein EnMS. 
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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