
Nach Angaben des Vergleichsportals handelt es sich dabei um den stärksten Anstieg seit zehn Jahren. Im April 2021 lagen die
durchschnittlichen Energiekosten für einen Musterhaushalt bei insgesamt 3.831 Euro pro Jahr, heißt es in einer Mitteilung von Verivox. Sie befanden sich damit auf gleichem Niveau wie vor der Corona-Krise
im Januar 2020. Ihren Tiefpunkt verzeichneten die Energiekosten im November 2020. Seither haben sie um 14,6 % zugelegt. Dabei spielt auch der außergewöhnlich kalte April eine Rolle, der die Heizkosten nach oben getrieben hat.
„Der rasante Anstieg der Energiekosten für private Haushalte ist in erster Linie dem starken Preisauftrieb bei den Erdölprodukten
geschuldet“, erklärte Thorsten Storck, Energieexperte von Verivox.
So verteuerte sich das Heizen mit Heizöl in den letzten sechs Monaten um 43,3 %. Wurden für 20 Hektoliter Heizöl im November 2020 noch 849 Euro fällig, waren es im April 2021 schon 1.217 Euro. Auch bei Gas ist ein deutliches Preisplus zu verzeichnen. Hier stiegen die Kosten für 20.000 kWh von 1.095 Euro auf 1.184 Euro.
Die Kosten für Benzin (plus 22 %) und Diesel (plus 24 %) haben sich ebenfalls deutlich erhöht. Im mengengewichteten Durchschnitt mussten Verbraucher im ersten Quartal 22,5 % mehr fürs Tanken ausgeben.
Mehrere Gründe für Preisanstieg
„In den letzten Monaten kamen viele preistreibende Effekte zusammen: Neben dem Auslaufen der befristeten Mehrwertsteuersenkung
sorgte die Einführung des CO2-Preises für einen Kostensprung. Gleichzeitig haben sich die in der Corona-Pandemie stark eingebrochenen
Ölpreise mit dem Wiederanspringen der Weltwirtschaft erholt“, betonte Storck.
Auch die Stromkosten haben in den vergangenen sechs Monaten zugelegt. Für einen Privathaushalt mit einem Jahresverbrauch von
4.000 kWh verteuerte sich Strom von 1.135 auf 1.171 Euro. Das ist ein Plus von 3,2 %. „Zuletzt haben die Großhandelspreise an der Strombörse EEX deutlich zugelegt. Zum einen führt das Abschalten von Kohlekraftwerken
vermehrt zu Engpässen auf der Angebotsseite, zum anderen sorgt der CO2-Preis für steigende Beschaffungskosten“, so Storck.
Der Verivox-Energiekostenindex legt einen Drei-Personen-Musterhaushalt mit einem jährlichen Wärmebedarf von 20.000 kWh, einem Stromverbrauch von 4.000 kWh und einer jährlichen Fahrleistung von 13.300 Kilometern zugrunde.
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Montag, 10.05.2021, 10:42 Uhr