Der Karlsruher Energiekonzern EnBW hat erfolgreich zwei grüne Anleihen mit einem Volumen von jeweils 500 Millionen Euro begeben. 

 

Wie das Energieunternehmen am 15. November bekannt gibt, sei das Angebot vom Kapitalmarkt sehr gut aufgenommen worden. Die kombinierten Orderbücher hätten sich in der Spitze auf rund 7  Milliarden Euro belaufen. Mit den Erlösen aus der Anleihen will EnBW eigenem Bekunden nach zum einen den Ausbau der Stromnetze und zum anderen erneuerbare Energieprojekte finanzieren.

Die Anleihe zum Ausbau der Stromnetze hat eine Laufzeit von sieben Jahren und wird mit einem Kupon von 4,049 Prozent verzinst. Wie EnBW mitteilt, fließen mit dieser Anleihe erstmalig Mittel in den Ausbau der Strom-Verteilnetze in Baden-Württemberg respektive deren Refinanzierung. Verantwortlich für den Ausbau ist die Tochtergesellschaft Netze BW. „Der Ausbau und die technische Weiterentwicklung der Stromverteilnetze sind zentrale Bausteine für das Gelingen der Energiewende“, erläutert Christoph Müller, Geschäftsführer der Netze BW. Gemäß EU-Taxonomie seien Investitionen in den Netzausbau als grüne Wirtschaftsaktivität anerkannt. Dies sei sinnvoll, denn das Stromnetz der Zukunft erfordere in den kommenden Jahren enorme Investitionen. Müller: „Die Energiewende braucht Infrastruktur“.

Die zweite Anleihe hat eine Laufzeit von vier Jahren und einen Zinssatz von 3,625 Prozent. Die Mittel der Anleihe sollen ausschließlich in erneuerbare Energieprojekte fließen − zum einen in die Offshore-Windprojekte Morgan und Mona in der Irischen See sowie Morven vor der schottischen Küste. Diese Projekte entwickelt EnBW gemeinsam mit BP.

Zum anderen sollen auch Onshore-Windparks in Deutschland, etwa in Brandenburg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt, mit den Erlösen der Anleihe finanziert werden. EnBW-Finanzvorstand, Thomas Kusterer, betonte: „Wir müssen jetzt den Übergang zu einer langfristig CO2-freien Energieversorgung in Deutschland beschleunigen, denn jede Megawattstunde aus erneuerbaren Energien macht uns unabhängiger von fossilen Brennstoffen.“

Ein Bankensyndikat unter anderem aus Barclays, Societe Generale, Unicredit und Deutsche Bank hat die EnBW bei der Platzierung der Anleihen begleitet. Ausgabetag wird der 22. November 2022 sein.