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Enerige & Management > Gas - EnBW importiert LNG über Stade
Quelle: Shutterstock / aerial motion
GAS:
EnBW importiert LNG über Stade
Der Karlsruher Energieversorger EnBW hat beim Betreiber Hanseatic Energy Hub in Stade Kapazitäten zur Regasifizierung von LNG gebucht.
 
Die EnBW hat eine Kapazität von 3 Milliarden Kubikmeter Erdgas für das stationäre und noch zu bauende LNG-Terminal in Stade (Niedersachsen) gebucht. Das Terminal an der Elbe nördlich von Hamburg soll im Jahr 2026 fertig sein und auf eine Regasifizierungskapazität von 13,3 Milliarden Kubikmeter im Jahr kommen. Nach der Fertigstellung soll das Terminal auch gleich „Ammoniak-ready“ sein.

„Die Kapazitäten wurden in den vergangenen Tagen im Rahmen eines Vermarktungsprozesses langfristig verbindlich gebucht“, teilte EnBW mit. Der Vertrag habe eine Laufzeit von mehr als zehn Jahren, heißt es weiter. Dadurch habe das Unternehmen die Möglichkeit, auch Ammoniak anzulanden. Das neue Terminal sei zudem für synthetisch erzeugtes Methan ausgelegt.

Die EnBW wie der Terminalbetreiber setzen im Laufe des späteren Bertriebs „auf Ammoniak als Transportmittel für Wasserstoff, da Handling, Transport und Speicherung über viele Jahre erprobt sind.“ Die Bestandteile von Ammoniak sind Wasserstoff und Stickstoff. Der Vorteil ist dabei, dass Ammoniak sich bereits bei rund minus 30 Grad und 9 Bar verflüssigt, bei reinem Wasserstoff liegen diese chemischen Eigenschaften bei minus 250 Grad und 700 Bar.

Der „Hanseatic Energy Hub“ (HEH) in Stade soll im Baukastensystem errichtet werden. „Terminal, Hafen, Industriepark und Anschlussinfrastruktur sind so ausgelegt, dass eine Umstellung modular erfolgen kann.“ Haupttanks, Rohrleitungen und sonstige unbewegliche Teile werden bereits Ammoniak-ready errichtet. Gesellschafter des HEH sind die Buss-Gruppe (Hafenlogistik, Hamburg), Fluxys (Gasnetzbetreiber, Belgien), Dow (Chemie, USA) und die „Partners Group im Auftrag ihrer Kunden“.

Am Standort Stade errichtet HEH aktuell zudem ein schwimmendes LNG-Terminal. Dieses soll bereits in einem Jahr betriebsbereit sein. Der Bund beteiligt sich mit 100 Millionen Euro an der schwimmenden Anlage. Die fehlenden Erdgaslieferungen aus Russland sollen unter anderen mit weltweiten LNG-Lieferungen auch nach Stade kompensiert werden.
 

Stefan Sagmeister
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Donnerstag, 08.12.2022, 16:14 Uhr

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