• EU-Klimabeirat rät zum Ankurbeln von CO2-Entnahmen
  • Pilotprojekt für lokale Energiegemeinschaft in Oberfranken gestartet
  • Deutlich höhere Day-ahead-Preise zu erwarten
  • EnBW: Landkreise stimmen für Milliarden-Spritze
  • Lex Sauerland: Erste Klagen gegen Zeitspiel der Behörden
  • RWE plant Vermarktung weiterer Kapazitäten
  • Gebündelte Kräfte für den digitalen Netzausbau
  • 100 Millionen Euro für Wasserstoff im Ländle
  • Wasserkraft für Rolls-Royce
  • Umfrage unter Energieunternehmern zeigt Verunsicherung
Enerige & Management > Wirtschaft - EnBW gibt PV-Tochter auf
Quelle: Pixabay / Steve Buissinne
WIRTSCHAFT:
EnBW gibt PV-Tochter auf
Das Hamburger PV-Unternehmen DZ4 stellt zum Jahresende den Betrieb ein. Die Konzernmutter EnBW gibt deren Bestandsgeschäft an eine Frankfurter Vermögensverwaltung ab.
 
Kurswechsel bei EnBW: Zwei Jahre ist es her, dass der baden-württembergische Konzern die DZ4 GmbH komplett übernommen hat. Seit Juni 2021 gehört das Hamburger Photovoltiak-Unternehmen mehrheitlich dem Energieriesen. Zum Jahresende wird DZ4 jedoch Geschichte sein: „Der Servicebetrieb der DZ4 wird zum 31. Dezember 2024 eingestellt, die Marke wird nicht fortgeführt“, teilt EnBW mit.

Aus strategischen Gründen habe man sich entschieden, das Bestandsgeschäft der DZ4 an Dritt-Dienstleister abzugeben, heißt es aus der Karlsruher Konzernzentrale. Ein Großteil des Bestandsgeschäfts übernehme zum 1. Dezember die Bulllfinch Asset AG. Die Frankfurter Vermögensverwaltung kooperiert bereits seit mehreren Jahren mit DZ4. Bullfinch ist eine Tochterfirma des britischen Vermögensverwalters Impax. DZ4 hat an beide mehrere tausende PV-Projekte – Dachanlagen plus Speicher – verkauft.
 
Für Bestandskunden ändere sich nichts an bestehenden Verträgen, versichert EnBW gegenüber der Redaktion. Das schließe auch die Vertragspartner für Solarmietverträge ein. Bullfinch integriere das Servicegeschäft für DZ4-Kundinnen und -Kunden in die vorhandene Organisation und Prozessabläufe. Kunden, die nicht bei Bullfinch landen, will EnBW in den kommenden Wochen über ihren Dienstleister informieren.

DZ4 wurde im Jahr 2012 gegründet. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Vermietung von PV-Anlagen. DZ4 steuerte Errichtung und Betrieb, PV-Speicher eingeschlossen. Die Mietverträge sind Betriebsgesellschaften gebündelt, in die institutionelle Investoren zur Finanzierung der Systeme investieren können, wie der Hamburger Dienstleister beschreibt.

Das Geschäftsmodell bringt allerdings tiefrote Zahlen. Im Jahresabschluss für 2022 wies das Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von fast minus 10 Millionen Euro aus. Im Jahr davor betrug das Ebit minus 4,3 Millionen Euro. EnBW nahm im vergangenen Jahr noch einmal viel Geld für die Tochter in die Hand. Im März 2023 erhielt DZ4 GmbH zur Finanzierung des weiteren Wachstums Eigenkapital in Höhe von 15 Millionen Euro sowie die DZ4-Gruppen eine Working-Capital Linie in Höhe von 40 Millionen Euro der Gesellschafterin.
  Über den Ausstieg von EnBW hatte zuerst die Internetseite PV Magazine berichtet. Der Bericht weist auch auf den laufenden Tausch von Senec-PV-Speichernmodellen, die wegen Bränden wiederholt in die Schlagzeilen geraten sind. DZ4 erklärt dazu auf seiner Internetseite: „Die Tauschaktion wird direkt von Senec koordiniert. Alle Informationen werden über DZ4 an den neuen Dienstleister Bullfinch Asset AG weitergeleitet.“
 

Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 21.10.2024, 16:43 Uhr

Mehr zum Thema