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Quelle: Fotolia / Dark Vectorangel
STROMSPEICHER:
EnBW baut ihren bisher größten Batteriespeicher
Zum Ausgleich der Erneuerbaren ist von EnBW bei Stuttgart ein XXL-Stromspeicher geplant. Er soll eine kleine Stadt einen Tag lang versorgen können. 2025 sollen die Bauarbeiten sein.
Um Strom aus erneuerbaren Energien bunkern zu können, baut der Energiekonzern EnBW am Standort Marbach bei Stuttgart den bisher
mit Abstand größten Batteriespeicher in seinem Erzeugungsbereich. Der Bau soll Anfang 2025 beginnen. Geplant ist den Angaben nach, ihn Ende 2025 ans Netz zu bringen.
Die XXL-Batterie ist demzufolge groß genug, eine kleine Stadt einen Tag lang mit Strom zu versorgen: „Mit einer Kapazität von 100 Megawattstunden (MWh) und einer Leistung von 100 Megawatt (MW) wird dieser rechnerisch in der Lage sein, 24 Stunden lang den Strombedarf von rund 12.500 Haushalten zu decken“, heißt es in einer Konzernmitteilung. Der Speicher werde ans Übertragungsnetz der Konzerngesellschaft Transnet BW angeschlossen und sei für das gesamte süddeutsche Stromnetz bedeutsam.
Blaupause für die EnBW
Batteriespeicher können den vorher gespeicherten Überschuss-Strom bei Bedarf sekundenschnell wieder ins Netz einspeisen, wie der Leiter Batteriesystemlösungen bei der EnBW, Arnim Wauschkuhn, erklärte. Bei neuen Solarpark-Projekten plant EnBW sie inzwischen standardmäßig ein.
„Mit dem steigenden Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen wie
Wind- und Solarenergie wird es immer wichtiger, Energie (...) zu einem anderen Zeitpunkt wieder zur Verfügung stellen zu können“, erklärte der Leiter der Portfolioentwicklung in der Erzeugung bei EnBW, Michael Class. Für länger anhaltende sogenannte Dunkelflauten - wenn zum Beispiel im Winter über mehrere Tage weder Wind weht noch die Sonne scheint - gibt es zudem etwa Pumpspeicherwerke und künftig wasserstofffähige Gaskraftwerke.
Großspeicher zweitgrößter Markt bei stationären Batteriespeichern
Derzeit haben die Großspeicher in Deutschland eine kumulierte Kapazität von
1,8 Millionen kWh, wie aus den Battery Charts der RWTH Aachen hervorgeht. Mit Gewerbe- und Heimspeichern sind es 16,5 Millionen kWh. Die Heimspeicher tragen den Angaben nach den Gesamtmarkt. Zum Vergleich: Die nationalen Pumpspeicherkraftwerke haben eine Speicherkapazität von insgesamt 39 Millionen kWh.
Zur Einordnung des Marbacher Vorhabens:
Zeitpunkt für EnBW ideal
Der Groß-Batteriespeicher in Marbach, wo EnBW auf dem Kraftwerksgelände für TransnetBW eine Netzstabilisierungsanlage für das Übertragungsnetz betreibt, wird den Angaben nach mit Lithium-Eisenphosphat-Batterien ausgestattet.
Der Zeitpunkt für das Projekt ist laut Wauschkuhn ideal: „Batteriemodule sind deutlich günstiger geworden.“ Gleichzeitig steige der Bedarf an kurzfristiger Flexibilität auf den Energiemärkten, erläuterte er. „Beides zusammen führt dazu, dass auch die Wirtschaftlichkeit für so ein Großprojekt steigt.“
Die XXL-Batterie ist demzufolge groß genug, eine kleine Stadt einen Tag lang mit Strom zu versorgen: „Mit einer Kapazität von 100 Megawattstunden (MWh) und einer Leistung von 100 Megawatt (MW) wird dieser rechnerisch in der Lage sein, 24 Stunden lang den Strombedarf von rund 12.500 Haushalten zu decken“, heißt es in einer Konzernmitteilung. Der Speicher werde ans Übertragungsnetz der Konzerngesellschaft Transnet BW angeschlossen und sei für das gesamte süddeutsche Stromnetz bedeutsam.
Blaupause für die EnBW
Batteriespeicher können den vorher gespeicherten Überschuss-Strom bei Bedarf sekundenschnell wieder ins Netz einspeisen, wie der Leiter Batteriesystemlösungen bei der EnBW, Arnim Wauschkuhn, erklärte. Bei neuen Solarpark-Projekten plant EnBW sie inzwischen standardmäßig ein.
„Mit dem steigenden Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen wie
Wind- und Solarenergie wird es immer wichtiger, Energie (...) zu einem anderen Zeitpunkt wieder zur Verfügung stellen zu können“, erklärte der Leiter der Portfolioentwicklung in der Erzeugung bei EnBW, Michael Class. Für länger anhaltende sogenannte Dunkelflauten - wenn zum Beispiel im Winter über mehrere Tage weder Wind weht noch die Sonne scheint - gibt es zudem etwa Pumpspeicherwerke und künftig wasserstofffähige Gaskraftwerke.
Großspeicher zweitgrößter Markt bei stationären Batteriespeichern
Derzeit haben die Großspeicher in Deutschland eine kumulierte Kapazität von
1,8 Millionen kWh, wie aus den Battery Charts der RWTH Aachen hervorgeht. Mit Gewerbe- und Heimspeichern sind es 16,5 Millionen kWh. Die Heimspeicher tragen den Angaben nach den Gesamtmarkt. Zum Vergleich: Die nationalen Pumpspeicherkraftwerke haben eine Speicherkapazität von insgesamt 39 Millionen kWh.
Zur Einordnung des Marbacher Vorhabens:
- Das auf Batteriespeicher spezialisierte Unternehmen Eco Stor beispielsweise errichtet gerade im schleswig-holsteinischen Bollingstedt einen Speicher mit einer Leistung von 103,5 MW.
- Von 2027 an will es im baden-württembergischen Trossingen ein Projekt mit einer Leistung von 300 MW bauen.
- Neulich offiziell in Betrieb genommen worden ist im nordbayerischen Arzberg ein 100-MW-Batteriespeicher der schweizerischen MW Storage AG mit Partnern (wir berichteten).
Zeitpunkt für EnBW ideal
Der Groß-Batteriespeicher in Marbach, wo EnBW auf dem Kraftwerksgelände für TransnetBW eine Netzstabilisierungsanlage für das Übertragungsnetz betreibt, wird den Angaben nach mit Lithium-Eisenphosphat-Batterien ausgestattet.
Der Zeitpunkt für das Projekt ist laut Wauschkuhn ideal: „Batteriemodule sind deutlich günstiger geworden.“ Gleichzeitig steige der Bedarf an kurzfristiger Flexibilität auf den Energiemärkten, erläuterte er. „Beides zusammen führt dazu, dass auch die Wirtschaftlichkeit für so ein Großprojekt steigt.“
Silvia Rausch-Becker
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 11.11.2024, 16:41 Uhr
Montag, 11.11.2024, 16:41 Uhr
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